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 Das Abkommen

Das Abkommen

Titel: Das Abkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Aufmerksamkeit von sich abzulenken. Er hatte sich darauf verlassen, dass ich mich einfach fügen und mitmachen würde, und daraus konnte ich ihm keinen Vorwurf machen. Bis jetzt war ja auch alles so gelaufen, wie er es sich vorgestellt hatte.
    »Jetzt spannen Sie mich nicht auf die Folter, Trevor. Haben Sie endlich entschieden, was bei dieser Sache für Sie herauskommen soll?«
    Anne natürlich. Aber das wollte sie wahrscheinlich nicht hören.
    »So ein großer Durchbruch war es nun auch wieder nicht.«
    »Wahrscheinlich sollte ich keine Wunder erwarten. Aber wenn Sie mich fragen, ist es ein Schritt in die richtige Richtung.«
    »Was ist mit Ihnen, Anne? Was wollen Sie?«
    »Das ist nicht schwer zu beantworten. Ich will, dass alle mit dem Rauchen aufhören und ein langes, glückliches Leben führen. Ich will, dass Familien nicht mehr von Zigaretten auseinandergerissen werden. Ich will, dass niemand mehr von seinem Arzt zu hören bekommt, die Tabakindustrie würde ihn umbringen.«
    »Und wie weit würden Sie dafür gehen?«, fragte ich. »Würden Sie Zigaretten verbieten lassen? Würden Sie die Rechte des Einzelnen beschneiden, um diese Entscheidung für ihn zu treffen? Ist es nicht vielmehr so, dass diese Leute vom Arzt zu hören bekommen, dass sie sich selbst umbringen?«
    Sie antwortete nicht gleich, und ich warf einen Blick zu ihr hinüber, während ich den Wagen auf eine Kreuzung mit Stoppschildern zurollen ließ. Zum ersten Mal sah es so aus, als würde sie ihren Platz in der Welt anzweifeln.
    »Was das angeht … Sagen wir einfach, dass ich in dieser Beziehung noch auf meinen Durchbruch …«
    Der Pick-up kam aus dem Nichts.
    Es war einer dieser riesigen Pick-ups mit verlängerter Ladefläche, dunkel getönten Scheiben und einem großen, schwarzen Kuhfänger an der vorderen Stoßstange. Ich trat auf die Bremse und streckte den Arm aus, um zu verhindern, dass Anne, die immer noch mit untergeschlagenem Bein dasaß, aus ihrem Sicherheitsgurt rutschte.
    Es sah so aus, als würde der Pick-up, der das Stoppschild auf seiner Straße übersehen hatte, einfach an uns vorbeifahren, doch in letzter Sekunde schwenkte er zur Seite und krachte in den Kühler unseres Wagens. Mein Kopf schlug auf das Lenkrad, und Anne rutschte seitlich weg, wobei meine Hand zwischen ihr und dem Armaturenbrett eingeklemmt wurde.
    Ich glaube, das Gefühl der Desorientierung nach dem Zusammenstoß war eher darauf zurückzuführen, dass ich so überrascht war, und nicht auf den Aufprall auf das Lenkrad, weshalb ich auch recht schnell wieder einen klaren Kopf hatte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte ich.
    »Ich glaube, ja. Ja, ich bin …« Sie verstummte plötzlich und starrte an mir vorbei auf den Pick-up, der uns gerammt hatte. Ich drehte den Kopf, woraufhin ich einen schmerzhaften Druck hinter den Augen verspürte, und sah, wie vier Männer auf uns zugerannt kamen. Einen Moment lang dachte ich, sie würden uns helfen wollen, doch dann sah ich die Waffen in ihren Händen.
    »Scheiße«, murmelte ich. Dann drehte ich den Kopf in die andere Richtung und sah durch die Heckscheibe. Der Blonde und der Brünette hatten die Türen ihres Wagens aufgerissen und waren mit der Waffe in der Hand dahinter in Deckung gegangen. Gott sei Dank.
    Das Geräusch von Schüssen aus Maschinenpistolen ist unverkennbar, aber erheblich lauter als man es sich vorstellt. Als es anfing, löste ich meinen Sicherheitsgurt, drückte Anne nach unten und warf mich über sie. Rückblickend gesehen war das natürlich ziemlich heldenhaft, aber ich weiß nicht, ob ich die Lorbeeren dafür einheimsen kann. Eigentlich war es eher eine Instinkthandlung, und es überrascht mich heute noch, dass ich so reagierte.
    Als ich den Kopf hob und durch die Heckscheibe sah, stellte ich fest, dass die Windschutzscheibe des Geländewagens hinter mir mehrere Schusslöcher aufwies. Ich duckte mich wieder und wartete darauf, dass der Blonde und der Brünette das Feuer erwiderten, doch anstelle von Schüssen hörte ich das Quietschen von Reifen. Ein zweiter Blick aus dem Fenster bestätigte, was ich eigentlich schon wusste: Meine Leibwächter machten sich in die Richtung davon, aus der wir gerade gekommen waren.
    »Das soll wohl ein Witz sein«, sagte ich, als die Wagentür aufgerissen wurde und mich jemand an den Haaren packte. Ich versuchte, Anne festzuhalten, aber es ging nicht. Gleich darauf lag ich mit dem Rücken auf der Straße, während meine Beine noch halb im Wagen waren.
    Der Mann, der

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