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Das achte Opfer

Das achte Opfer

Titel: Das achte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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du dir das nicht denken? Es ist eine Ewigkeit vergangen, seit …«
    »Laß uns die Beerdigung morgen abwarten. Einverstanden? Du hast gesagt, du bist auch da?«
    »Nicht nur ich, auch ein paar meiner Kollegen. Wir wollen sehen, wer sich so alles unter den Trauergästen befindet.«
    »Meint Ihr, der Mörder könnte auch darunter sein?«
    »Es ist alles möglich.« Er machte eine Pause, warf die Zigarette aus dem Fenster. »Nadine, ganz gleich, was du auch sagst, ich liebe dich und werde um dich kämpfen. Du fehlst mir.«
    »Komm morgen abend zu mir, ich werde allein sein. Sagen wir, so gegen acht.«
    »Okay, so gegen acht. Aber sollte etwas Außergewöhnliches dazwischenkommen …«
    »Ja, ja, dann ruf einfach an und sag mir, daß es entweder später wird oder du gar nicht kommst. Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an.«
    »Ich hoffe, es kommt nichts dazwischen. Gute Nacht und schlaf gut. Ich denke, ich werde das jetzt auch können.«
    »Gute Nacht.« Sie legte auf. Hellmer war vor seinem Haus angelangt, fand eine Parklücke etwa hundert Meter entfernt. Es hatte angefangen zu tröpfeln, der Wind war angenehm kühl. Er betrat die Wohnung, ignorierte die Unordnung, zog sich aus, aß eine Banane und legte sich in Unterwäsche ins Bett. Er schlief ein, kaum daß er lag.

Mittwoch, 7.30 Uhr
     
    Berger und der von ihm angeforderte Profiler Hübner waren bereits im Büro, als nacheinander die anderen Beamten eintrafen. Um kurz vor acht waren alle anwesend und warteten gespannt auf das, was Hübner ihnen zu berichten hatte. Doch bevor er anfangen konnte, bat Julia Durant Berger, kurz mit ihm unter vier Augen sprechen zu dürfen. Sie begaben sich ins Nebenzimmer, schlossen die Tür hinter sich. Die Kommissarin erzählte von ihrem nichtstattgefundenen Treffen, dann von den Telefonaten. Berger hörte eine Weile schweigend zu, bis er sagte: »Warum, zum Teufel, haben Sie mir nicht vorher etwas davon gesagt? Sie gehen ein verdammt hohes Risiko ein, wenn Sie solche Alleingänge unternehmen, ist Ihnen das klar?«
    »Ja, natürlich, aber …«
    »Nichts, aber! Wir wissen nicht, mit wem wir es zu tun haben, wir wissen nur, daß der Kerl ungemein gefährlich ist.«
    »Mein Informant ist aber nicht der Täter.«
    »Und woher wollen Sie das wissen? Woher wollen Sie wissen, daß er nicht ein perfides Spiel mit Ihnen treibt?« Er holte die Schachtel Zigaretten aus der Brusttasche seines Hemdes und zündete sich eine an. Er schüttelte den Kopf, sagte: »Mein Gott, da dachte ich, Sie hätten genug Grips …«
    »Ich wußte, was ich tat. Außerdem war Hellmer in meiner Nähe. Und ich hatte meine Pistole entsichert und griffbereit. Es konnte nichts schiefgehen. Und ich garantiere Ihnen, der Anrufer hatte selber Angst. Aber die Information mit dem Heroin sollten wir ernst nehmen. Die Frage ist nur, wem können wir noch trauen? Wie es aussieht, ist unser werter Kollege Schnell käuflich. Doch wer noch? Wir müssen auf jeden Fall schnellstens die Kollegen vom Zoll informieren. Wenn sie blöde Fragen stellen, sagen wir einfach die Wahrheit – wir haben einen anonymen Hinweis bekommen. Wir sind nicht verpflichtet, ihnen die ganzen Hintergründe zu erzählen.«
    »Und was ist mit unserem Rauschgiftdezernat? Sollten die nicht wenigstens informiert werden?«
    »Natürlich sollten die informiert werden, auch wenn es in diesem Haus gewaltig stinkt. Ich jedenfalls traue keinem mehr über den Weg«, sagte Julia Durant energisch.
    »Keinem?« fragte Berger mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Entschuldigung, so war das nicht gemeint. Ich traue natürlich Ihnen und Hellmer und auch Kullmer und sicher den meisten anderen Kollegen …«
    »Gut, dann lassen Sie uns sehen, ob der Zoll seine Aufgaben auch pflichtgemäß erfüllt. Aber keine Alleingänge mehr von Ihnen, damit das klar ist! Ich will wenigstens informiert sein, wenn Sie sich wieder einmal in waghalsige Abenteuer stürzen.« Er machte eine Pause, nahm einen Zug an der Zigarette, blies den Rauch durch die Nase aus. Mit einem Mal lächelte er und meinte: »Zum Glück konnte ich mich in der Vergangenheit immer auf Ihre sogenannte weibliche Intuition verlassen. Ich hoffe nur, Sie besitzen diese Intuition noch.«
    »Ich denke schon«, erwiderte Julia Durant ebenfalls lächelnd.
    »Dann werde ich schnell mit dem Kollegen Zacher vom Zoll telefonieren. Sie können schon mal raus zu den anderen gehen, ich komme gleich nach.«
    Die Kommissarin verließ das Zimmer, zog die Tür

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