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Das achte Opfer

Das achte Opfer

Titel: Das achte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Partys statt?«
    »Keine Ahnung, wirklich. Ich weiß nur, es waren sehr teure und sehr luxuriöse Häuser . . .«
    »Hier in Frankfurt?«
    »Nein, wir sind immer ein ganzes Stück gefahren, bis wir da waren.«
    »Noch eine Frage – waren außer Ihnen und Ihren Freundinnen auch andere da, ich meine damit Kinder und Jugendliche?«
    Nadja sah Hellmer mit unergründlichem Blick an. Sie drückte ihre Zigarette aus und zündete sich gleich eine neue an. Sie pulte mit dem Zeigefinger die Haut am rechten Daumen ab, bis es blutete, ließ sich mit der Antwort Zeit.
    »Ja, manchmal.«
    »Manchmal – oder öfter?«
    »Meistens. Es gibt diese geilen Schweine, die es nur mit Kindern können. Ich habe mich jedesmal geekelt, wenn ich es sah. Wenn sie die Kinder willig gemacht haben mitDrogen und Alkohol und irgendwelchen Tabletten. Manchmal haben sie sogar Fotos und Videos davon gemacht.« Sie blickte Hellmer auf einmal aus ihren großen, braunen Augen fragend an. »Aber Sie haben mir noch nicht gesagt, was mit diesen Männern auf den Fotos ist.«
    »Sie sind tot, ermordet. Können Sie uns mehr über die Männer sagen?«
    »Nein, tut mir leid, ich weiß nicht, wer sie sind oder waren. Ich weiß nichts über ihre Geschäfte oder sonst irgend etwas. Das ist die Wahrheit. Ich weiß nur, daß sie alle Schweine waren.«
    »Waren auch Frauen darunter?«
    »Auch, ja. Aber ich kenne sie nicht. Ich kenne keinen von ihnen bei Namen, sie haben sich immer so merkwürdig angesprochen, Nero und Cäsar und Caligula und so.«
    Hellmer und Durant zuckten beide gleichzeitig zusammen. Er fragte: »Welcher von den Männern war zum Beispiel Caligula?«
    »Der hier«, sagte sie und deutete auf Neuhaus. »Wissen Sie, bevor ich nach Deutschland kam, habe ich Geschichte studiert und kann mit diesen Namen etwas anfangen. Caligula hat es mit Männern und Frauen getrieben. Und er war sehr brutal, genau wie der hier.«
    »Was meinen Sie damit? Hat er Sie geschlagen?«
    »Geschlagen, und er wollte alle möglichen Perversitäten von uns. Er war ein Sadist. Er hat sogar Kinder gequält.«
    »Können Sie uns die Decknamen der anderen sagen?«
    »Der hier«, sie zeigte auf das Bild von Matthäus, »wurde Abraham genannt. Der«, sie deutete auf Winzlow, »wurde mit Moses angesprochen. Und der«, das Bild zeigte Domberger, »wurde Methusalem genannt. Bei dem anderen ist mir der Name entfallen. Aber ich glaube, er hieß Nero.«
    »Wer von denen hat Kinder bevorzugt?«
    »Moses und Methusalem. Sie wollten immer nur Jungs haben. Und diese Jungs waren nie älter als elf oder zwölf Jahre. Es ist widerlich, wenn Kinder zu solchen Schweinereien mißbraucht werden. Manchmal hätte ich mir gewünscht, eine Pistole oder ein Gewehr zu haben, um diese Schweine zu töten.«
    »Sagt Ihnen der Name Cicero etwas?« fragte Hellmer, der angespannt war wie selten zuvor.
    Nadja schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe diesen Namen nie gehört.«
    »Sie haben uns sehr geholfen«, sagte Hellmer, der Mühe hatte, seine Enttäuschung zu verbergen, weil er gehofft hatte, sie würde einen Cicero kennen. »Ich glaube, wir sind jetzt einen ganzen Schritt weitergekommen. Eine letzte Frage noch – waren, außer bei den Kindern, auch sonst Drogen im Spiel?«
    Nadja lachte erneut auf. »Was glauben Sie denn?! Kokain war immer dabei, es macht die Männer und Frauen total geil. Und dann noch Alkohol, es waren immer Orgien, die da gefeiert wurden.« Sie machte eine Pause, holte tief Luft, fragte dann: »Werden Sie mir helfen?«
    »Versprochen«, sagte Hellmer. »Geben Sie uns ein paar Tage Zeit. Wir werden Sie an einem sicheren Ort unterbringen und Sie dann so schnell wie möglich in Ihre Heimat zurückschicken. Sie brauchen keine Angst mehr zu haben.«
    »Danke«, sagte Nadja nur und lächelte verlegen. »Ich will wirklich nur zurück zu meinen Eltern und meinen Geschwistern.«
    »Gut, wir werden jetzt der Form halber noch die anderen Damen befragen, damit sie nicht mißtrauisch werden. Sie kommen jetzt wieder mit nach draußen und tun so, als ob nichts Besonderes gewesen wäre. Um alles Weitere kümmern wir uns dann. Sie werden in den nächsten Tagen vonuns hören.« An der Tür drehte Hellmer sich noch einmal um, legte kurz den Zeigefinger auf die Lippen, bevor er fragte: »Sagen Sie, wieso arbeitet eine junge, hübsche Frau wie Sie als Prostituierte?«
    Ein kaum merkliches Lächeln huschte über Nadjas Lippen, bevor sie antwortete: »Wissen Sie, ich habe studiert, Geschichte und Deutsch. Als ich

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