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Das achte Opfer

Das achte Opfer

Titel: Das achte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Professor diesen Raum betreten. Es war so eine Art Heiligtum für ihn. Ich weiß auch nicht, wo er den Schlüssel aufbewahrt hat.«
    »Danke, Sie haben mir sehr geholfen. Wenn Sie mir nun noch zeigen würden, um welchen Raum es sich handelt.«
    Miriam Schneider stand auf, nahm einen letzten Zug an ihrer Zigarette und drückte sie in der Erde der bis unter die Decke reichenden Yuccapalme aus.
    »Wenn Sie mir bitte folgen wollen«, sagte sie und ging vor Hellmer die Treppe hinunter. Sie hatte eine tadellose Figur, und Hellmer fragte sich, was eine derart hübsche junge Frau dazu trieb, sich ihren Lebensunterhalt als Haushälterin zu verdienen.
    »Hier«, sagte sie und deutete auf die mittlere von drei Türen. »Dahinter befindet sich das Refugium des Herrn Professor. Wenn Sie wissen wollen, was in dem Raum ist, dann werden Sie wohl oder übel die Tür aufbrechen müssen.«
    »Das ist kein Problem«, sagte Hellmer nachdenklich und fuhr sich übers Kinn. Er hatte eine Ahnung, und wenn er auch hoffte, diese Ahnung würde wie eine Seifenblase zerplatzen, so sagte ihm ein Gefühl, daß hinter jener Tür etwas Schreckliches lauerte. Einen ähnlichen Raum hatte es auch in Winzlows Haus gegeben, doch war ihnen, bevor sie ihn durchsuchen konnten, schon jemand zuvorgekommen und hatte alles ausgeräumt.
    »Gibt es hier Werkzeug?« fragte er.
    »In der Garage. Was brauchen Sie denn?«
    »Am besten einen Hammer und einen Meißel.«
    »Ich schau mal nach, ob ich so etwas finde.«
    »Nein, warten Sie, ich lasse besser einen Schlüsseldienst kommen. Wir wollen hier doch kein Chaos veranstalten. Trotzdem vielen Dank. Wenn Sie möchten, können Sie nach Hause gehen. Das Haus wird, nachdem wir hier fertig sind, versiegelt.«
    Sie nickte. »Und wann kann ich wieder herkommen?«
    »Das hängt davon ab, wie lange wir brauchen, bis wir alles durchsucht haben.«
    »Hat der Professor etwas angestellt?« fragte sie mit unverhohlener Neugier.
    »Keine Spekulationen bitte, ja? Und vermeiden Sie es, mit der Presse zu sprechen. Auf keinen Fall darf bekannt werden, in welchem Zustand Sie den Professor aufgefunden haben.«
    »Natürlich«, sagte sie und fügte hinzu: »Ich werde dann mal gehen. Ich schätze, die nächsten Tage werde ich Urlaub haben. Wenn nur das Wetter besser wäre.«
    »Nochmals danke für Ihre Hilfe, und machen Sie’s gut.«
    Hellmer begab sich nach oben, wo Julia Durant die Durchsuchung des Schreibtischs beendet hatte. Meiningers Leichnam war in einem Leichensack verstaut und bereit, in dieGerichtsmedizin gebracht zu werden. Der Fotograf hatte seine Arbeit ebenfalls beendet, nur die Spurensicherung war noch damit beschäftigt, nach eventuellen Fingerabdrücken und anderen, möglicherweise winzigen Details zu suchen, die auf die Spur des Mörders führen konnten.
    »Wir brauchen jemanden vom Schlüsseldienst«, sagte Hellmer. »Es existiert im Keller ein Raum, den nur Meininger betreten durfte. Nicht einmal seine Frau hatte laut Aussage der Haushälterin Zugang. Und noch was – Meininger hat angeblich regelmäßig Kindern, Deutschen und Ausländern, Nachhilfeunterricht gegeben. Klingelt da was bei dir?« fragte er die Kommissarin. Ohne etwas darauf zu erwidern, griff sie zum Telefonbuch, suchte die Nummer des nächstgelegenen Schlüsseldienstes heraus und wählte die Nummer.
    Es dauerte knapp zehn Minuten, bis ein Mann mit einem Werkzeugkoffer eintraf. Hellmer und Julia Durant gingen mit ihm in den Keller. Der Mann hatte Schwierigkeiten mit dem Öffnen des Schlosses, ein paarmal fluchte er, einmal blickte er auf, sagte: »Weiß der Geier, was für ein Schloß hier eingebaut ist, aber mir wird nichts anderes übrigbleiben, als es aufzubohren.« Er holte die Bohrmaschine aus dem Koffer, setzte sie an das Türschloß. Er bohrte etwa fünf Minuten, ohne daß die Tür sich öffnete. Wieder quetschte er einen gottserbärmlichen Fluch durch die Zähne, zuckte hilflos mit den Schultern. »Ich hatte noch nie mit einem derartigen Schloß zu tun«, sagte er. »Es ist absolut einbruchsicher, und es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als es mit blanker Gewalt zu öffnen.«
    »Dann tun Sie’s«, sagte Julia Durant und zündete sich eine Zigarette an.
    Der Mann setzte diesmal den Bohrhammer ein, bohrte zwei große Löcher ober- und unterhalb der Klinke, nahm die Rohrzange und riß die Klinke mitsamt den Blenden heraus.Er unternahm drei weitere Bohrversuche, schließlich ließ sich die Tür nach einer halben Stunde öffnen.
    »Danke«,

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