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Das achte Opfer

Das achte Opfer

Titel: Das achte Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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sie Personen, die wichtig für die Menschen sind. Der eine ist Jesus Christus, der für unsere Sünden gestorben ist und uns somit den Weg geebnet hat, durch Umkehr zum Vater im Himmel zurückzukehren. Wer die Gebote hält, ein rechtschaffenes Leben führt und sich auch sonst nichts Wesentliches zuschulden kommen läßt, hat dadurch die Möglichkeit, eines Tages wieder mit Gott vereint zu sein. Der andere ist Satan oder Luzifer oder der Teufel, der alles daransetzt, die Menschen zum Bösen zu verführen und alles zu tun, was sie hindert, nach dem Tod wieder bei Gott zu sein. Es gab vor Urzeiten, lange bevor diese Welt und die Pflanzen und Tiere und Menschen erschaffen wurden, einen Kampf im Himmel, bei dem der Teufel und Jesus mit ihren Anhängern gegeneinander kämpften. Dabei wurden der Teufel und dessen Gefolgsleute aus dem Himmel ausgestoßen, ohne jemals die Möglichkeit zu haben, einen menschlichen Körper zu besitzen. Aber Satan und seine Anhänger sind allgegenwärtig, sie versuchen, die Menschen vom rechten Weg abzubringen und sie so elend werden zu lassen, wie sieselbst sind. Dabei benutzen sie die raffiniertesten Tricks. Man soll sich den Teufel um Himmels willen nicht als ein Wesen mit zwei Hörnern und einem Pferdefuß vorstellen, damit wäre er leicht zu erkennen, und jeder würde ihm aus dem Weg gehen. Er geht viel subtiler vor, indem er den Menschen schmeichelt, Wunder vollbringt, ihnen sagt, daß das, was sie tun, richtig ist, obgleich es falsch ist und gegen die Gebote Gottes verstößt. Am besten stellst du dir den Teufel als einen Mann in einem eleganten Anzug vor, mit einem höflichen, freundlichen Wesen, charmant und aufmerksam, auf den ersten Blick eine ansehnliche, vertrauenerweckende Gestalt. Doch sobald man sich ihm hingibt, auf seinen Charme und seine Höflichkeit und schönen Reden hereinfällt, hat er Macht über uns. Der Teufel will nie etwas Gutes für uns, er will Elend über uns bringen, er will unsere Seele. Und das schafft er öfter, als uns bewußt ist. Nur wer sein Auge auf die Herrlichkeit Gottes richtet, kann den Fallstricken Satans ausweichen.« Hier machte er eine Pause, klopfte den Rest Tabak aus seiner Pfeife, legte sie auf den Tisch. »Soweit eine kleine Einführung in die Geschichte. Nun, Satan und seine Anhänger wurden also aus dem Himmel ausgestoßen und suchen seitdem auf der Erde nach Menschen, die ihnen nachfolgen. Und was ist vielen Menschen gerade heutzutage wichtig? Geld, Macht, Einfluß. Dabei ist ihnen egal, mit welchen Mitteln sie diese Dinge erwerben, für sie zählt nur das ›schöne‹ Leben. Aber es wurde uns gesagt, daß all jene, die dem Satan nachfolgen, ein Zeichen auf die Stirn oder in die rechte Hand bekommen – nämlich die Zahl 666 . . . die Zahl des Teufels. Für mich ist ganz offensichtlich, daß der Täter recht bewandert ist in der Heiligen Schrift, daß er seine Opfer sehr gut kennt und sie ihn, daß eine Art Vertrauensverhältnis zwischen ihnen herrscht und er genau über ihre Machenschaften Bescheidweiß. Und er kennt dich, wahrscheinlich kennt er sogar deinen Lebenslauf, woher du kommst, deine Vorlieben, deine Schwächen. Womöglich seid ihr euch schon des öfteren begegnet, wer weiß . . .«
    »Und er wird weiter morden«, sagte Julia Durant. »Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.«
    »Ja, er wird weiter morden, bis er
sein
Werk vollendet hat. Ich glaube, der Mann hat großes Leid durchgemacht, und jetzt ist seine Rache gekommen. Für ihn ist auf jeden Fall klar, daß er gegen den Teufel und seine Anhänger kämpft. Aber was diese Menschen verbrochen haben, mußt du herausfinden.«
    »Zwölf weiße Lilien«, sagte Julia Durant nachdenklich. »Dann hat er womöglich vor, noch neun Menschen zu töten.«
    »Wie es aussieht – ja. Und ich nehme an, es wird sich bei den Opfern immer um hochgestellte Persönlichkeiten handeln. Zumindest lassen die ersten drei Morde diesen Schluß zu.«
    »Danke, Vater. Wenn ich mich doch nur in die Psyche des Täters hineinversetzen könnte! Wenn ich nur wüßte, was in seinem Kopf vorgeht! Aber ich bin kein Profiler . . .«
    »Profiler? Was ist das?«
    »Das ist jemand, der sich eben in die Psyche eines Täters hineinversetzen und ein einigermaßen konkretes Täterprofil erstellen kann.«
    »Und gibt es da nicht jemanden bei euch?«
    »Es gibt in ganz Deutschland nur zwei einigermaßen kompetente Profiler, mit denen wir uns sicher in den nächsten Tagen in Verbindung setzen werden. Doch habe ich

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