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Das achte Tor

Das achte Tor

Titel: Das achte Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: bottero
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Schwert nicht gezogen und dennoch keinen Moment lang an dem Ausgang des Kampfes gezweifelt. Er dankte im Stillen Meister Kamata und ging einen Schritt auf Shaé zu.
    Da sprang sie ihn an, warf ihn zu Boden und rollte zusammen mit ihm zur Seite. .
    Eine Serie von Schüssen hallte durch den Flur, und ein Kugelhagel ergoss sich an der Stelle, wo sie eben noch gestanden hatten. Von der Wand platzten riesige Putzstücke ab, die auf sie niederprasselten. Sie krochen zuerst in Deckung, bevor sie vorsichtig wieder aufstanden.
    »Zu spät!«, schrie Shaé wütend. »Sie halten den Eingang besetzt.«
    Nathan zeigte auf die Treppe, die ins Untergeschoss führte.
    »Versuchen wir es da entlang.«
    »Wenn wir dort runtergehen, sind wir eingekeilt.«
    Ein weiterer Kugelhagel flog über ihre Köpfe hinweg.
    Die Schützen kamen näher.
    »Hast du eine andere Idee?«
    »Okay, gehen wir.«
    Sie sprangen aus ihrem Versteck heraus und rasten die Treppe hinunter, begleitet von einem Schwarm Kugeln, der sie wie durch ein Wunder verfehlte.
    Im Untergeschoss gab es einen großen Raum voller Computer und Regale mit Zeitschriften, CDs und Fil-men. Wie in den oberen Etagen war auch hier niemand.
    »Wollen wir uns hier verstecken?«, schlug Nathan vor.
    »Nein, hier gibt es keinen Ausgang.«
    »Woher weißt du das?«

    289

    »Ich fühle es.«
    Shaés Stimme duldete keinen Widerspruch und ihre Pupillen hatten eine beunruhigende längliche Form angenommen.
    »Wir gehen weiter runter«, ordnete sie an.
    Als sie am Ende der Treppe angelangt waren, benötigten sie nur ein paar Sekunden, um die Tür aufzubrechen, doch da hörten sie schon, wie die Milizionäre den Medi-enraum über ihnen absuchten.
    »Und, kannst du hier etwas entdecken?«, fragte Nathan und drückte auf einen Lichtschalter.
    Sie befanden sich in einem breiten Kellergewölbe, in dem eine Fülle von Kisten und Kartons gestapelt waren, inmitten von Möbeln in bemitleidenswertem Zustand.
    Shaé bewegte sich nicht und hatte alle Antennen aus-gefahren.
    Der Panther in ihr bemerkte nicht die Spur eines winzigen, feinen Luftzugs, der von einem Ausgang gekommen wäre, aber eine andere Wahrnehmung erforderte ihre Aufmerksamkeit.
    Ein Gefühl, das nichts mit ihren Fähigkeiten als Metamorphe zu tun hatte.
    Sie ging los.
    Sie durchquerten vier Räume und gelangten in einen fünften, der absolut identisch mit den anderen war, als Shaé plötzlich stehen blieb. Ein Lächeln legte sich über ihr Gesicht, und sie deutete auf eine Wand.
    »Siehst du sie?«
    Nathan betrachtete die vor Feuchtigkeit glänzenden Steine. Er verstand nicht.
    »Was soll ich sehen?«

    290

    Shaé fasste an die Wand. Ein blendendes, blaues Licht erfüllte den Keller.
    »Die Tür natürlich!«

    291

10
    er Tag im Irgendwo war noch nicht angebrochen, D und das Haus lag im Dunkeln.
    »Ich nehme an, du hast keine Lampe«, flüsterte Nathan.
    »Nein, ich brauche keine. Ich sehe perfekt.«
    »Das ist ungerecht. Glaubst du, dass sie uns verfolgen?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Shaé, »glaubst du, sie wissen, dass diese Tür existiert?«
    »Wahrscheinlich.«
    »Dann verfolgen sie uns auch. Komm, ich führe dich.«
    »Warte.«
    Nathan grübelte intensiv. Fliehen, immer nur fliehen.
    Er fühlte, dass es eine andere Lösung gab. Zum Greifen nah. Wirksamer als eine überstürzte Flucht. Und als wolle er sich selbst anstacheln, begann plötzlich ein Satz in seinem Kopf herumzuschwirren, den Rafi vor zwei Tagen auf der Île du Frioul gesagt hatte, doch Nathan verstand nicht, was der mit der jetzigen Situation zu tun hatte.
    ›Sumer. Der Mensch hat sein Bewusstsein und seine Beziehung zur Realität noch nicht durch eine Reihe von wissenschaftlich bestimmten Konzepten eingeschränkt.
    Alles kann geschehen.‹
    »Nat, wir müssen los.«
    »Warte.«

    292

    »Worauf sollen wir noch warten, meine Güte?«
    Er zwang sich, tief einzuatmen. Stieß die Luft aus.
    Und wieder einatmen …
    »Nathan!«
    Der Gedanke kristallisierte sich.
    »Shaé, du musst die Tür schließen!«
    »Was erzählst du da? Sie ist doch zu! Komm jetzt.«
    »Nein, hör zu. Du musst diese verdammte Tür verriegeln. Unbedingt, damit niemand mehr hindurch kann.«
    »Du spinnst, Nat. Du siehst doch, dass sie kein Schloss hat und dass ich …«
    Shaé verstummte.
    »Das ist unmöglich«, sagte sie schließlich leise. »Ich kann es nicht.«
    »Du spinnst«, unterbrach Nathan sie. »Du bist eine Baumeisterin, Shaé. Du erkennst die Türen, ihre Realität, ihre Funktion. Sie

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