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Das Achtsamkeits Buch

Das Achtsamkeits Buch

Titel: Das Achtsamkeits Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halko Weiss , Thomas Dietz
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Kontakt herstellen und damit in inneren Dialog treten. Papier und Stift in Reichweite.
    Quelle: »Selbst in Führung« (Dietz & Dietz, 2007, S. 135–136).
    Empfehlung: Wir empfehlen, zu Beginn den achtsamen inneren Dialog mit Beschützern zu üben und noch nicht mit verletzlichen Teilen. Verletzliche Teile sind bei einem solchen Dialog die ersten Male in Begleitung eines erfahrenen Coaches oder Therapeuten besser aufgehoben.
     
•   Wählen Sie eine automatische Reaktion aus, mit der Sie unzufrieden sind. Am besten eine, die Ihnen schon etwas vertraut ist.
•   Beginnen Sie, mit der Aufmerksamkeit nach innen zu gehen, und werden Sie achtsamer für Ihre Innenwelt. Nehmen Sie Ihren Körper wahr und beobachten Sie für eine Weile den Atemfluss.
•   Lassen Sie dann das Geschehen – all das, was in der auslösenden Situation typischerweise passiert – möglichst plastisch vor Ihrem inneren Auge in Zeitlupe ablaufen. Sammeln Sie konkrete Eindrücke, zum Beispiel von der Umgebung, der Atmosphäre, weiteren relevanten Aspekten dieses Momentes: etwa Wortwechsel, Ausdrucksweise und Gesichtsausdruck anderer beteiligter Personen.
•   Beobachten Sie möglichst genau und differenziert, in welchen Zustand Sie hineingeraten? Was reagiert innerlich in Ihnen? Welche Teile melden sich da? Wer oder was in Ihnen ist empfindlich getroffen?
•   Welcher Teil versucht, die Situation gut zu bewältigen oder in den Griff zu bekommen? Welcher Teil herrscht besonders stark vor, wer tritt da in Aktion?
•   Wenn Sie den Teil identifiziert haben, der hier die Führung übernimmt, dann wenden Sie sich ihm zu. Machen Sie sich dabei Ihre Absicht klar: Sie wollen diesen Teil besser verstehen und mit ihm nach Ansätzen suchen, seine Intention und Wünsche besser zu berücksichtigen. Stellen Sie sicher, dass Sie dabei in einer offenen und neugierigen Haltung sind.
•   Wie genau reagiert der Teil, was tut er? Beobachten Sie sein Verhalten. Wird er etwa laut, unterbricht er andere, wird er kämpferisch, hört er nicht mehr zu oder versucht er zu überzeugen?
•   Wenn Sie diesem Teil einen Namen geben oder ihn umschreiben würden, was könnte passen? Vielleicht regt Sie sein Verhalten zu einem Namen an oder auch wie er nach außen wirkt.
•   Konzentrieren Sie sich auf diesen Teil und versuchen Sie, ihn noch deutlicher wahrzunehmen. Achten Sie dabei aufIhren Körper, Teile sind über die Körperwahrnehmung oft am besten zugänglich. Möglicherweise bleibt die Verbindung zu dem Teil eher diffus. Auch das ist für das weitere Vorgehen vollkommen in Ordnung. Es kann sein, dass Sie manche seiner Merkmale oder Gefühle deutlich wahrnehmen können – wie zum Beispiel Druck oder Unruhe, besonders in bestimmten Körperregionen. Möglich ist auch, dass Sie ein Bild von ihm bekommen, dass er eine sichtbare Form annimmt, die Sie mit Ihrem »inneren Auge« sehen können.
•   Sobald Sie Verbindung zum Teil haben, können Sie ihn befragen. Was immer Sie besser verstehen wollen, kann Ausgangspunkt dafür werden. Mögliche Fragen zu Beginn könnten sein: »Was lässt dich so reagieren, denken, fühlen?«, »Wofür setzt du dich ein?«, »Was befürchtest du, könnte passieren, wenn du das, was du tust, nicht tätest?«
•   Warten Sie ab, was der Teil Ihnen daraufhin zeigt. Die Antwort, die von innen entsteht, kann ein Bild, ein Gefühl, ein Satz sein. Wenn die Reaktionen eher diffus und nicht greifbar sind, dann bleiben Sie einfach noch länger bei der Frage.
•   Sie können auch fragen: »Was möchtest du mir zeigen?« »Was soll ich von dir verstehen?« Weitere wichtige Fragen wären: »Was beschützt du in mir?« »Was versuchst du zu vermeiden, zu verhindern?« »Was befürchtest du, würde passieren, wenn du das, was du tust, nicht mehr tätest?« »Was lässt dich so sicher sein, dass das passieren würde?«
•   Wenn der Persönlichkeitsanteil Ihnen zeigt, was seine Befürchtungen sind, könnten Sie ihn auch noch fragen, woher er diese Überzeugungen oder Gefühle hat.
•   Vielleicht zeigt er Ihnen, was dahinter steckt, was seine Erfahrungen sind oder auch, was er beschützt.
•   Sie können diesem Anteil Ihrer Persönlichkeit innerlich antworten und ihm zeigen, dass Sie ihn verstehen oder auch wertschätzen. Sie können ihm sagen, wie wichtig er istoder was Sie – aus dem neu gewonnenen Verständnis heraus – in Zukunft bewusster beachten wollen.
     
    Anmerkung: Diesen inneren Dialog können Sie

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