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Das Achtsamkeits Buch

Das Achtsamkeits Buch

Titel: Das Achtsamkeits Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halko Weiss , Thomas Dietz
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auch durchführen, wenn Sie eine ausgeprägte Charaktereigenschaft näher unter die Lupe nehmen wollen, beispielsweise Starrsinn, Perfektionismus, Zynismus oder Ungeduld.
    Es kann sein, dass während der Übung ein anderer Teil »dazwischenfunkt«, der nicht bereit ist, beiseite zu treten. Innere Kritiker oder rational-vernünftige Teile sind solche häufigen »Kommentatoren«, die unter Umständen erst beruhigt werden müssen. Damit man mit dem Teil, den man eigentlich kennen lernen will, den Dialog fortsetzen kann, ist es manchmal nötig, zuerst mit dem Teil »zu sprechen«, der sich eingemischt hat – bis dieser bereit ist, wieder beiseite zu treten.
    Die Konzentration kann zwischendurch nachlassen, man wird müde oder abgelenkt. Wenn dies geschieht, kann man eine Pause machen oder sich die letzten Wahrnehmungen oder Erkenntnisse wieder herholen, sich erneut auf den Teil konzentrieren und den Dialog fortsetzen. Ein Wechsel zwischen Achtsamkeit für den Teil und schriftlichen Notizen über die Erfahrungen sind auch eine Möglichkeit, konzentriert zu bleiben.
     
    Persönlichkeitsanteile identifizieren und benennen
    Zeitbedarf: 20–30 Minuten.
    Zweck: Einen Überblick über die verschiedenen Anteile der eigenen Persönlichkeit gewinnen.
    Grobstruktur: In Achtsamkeit verschiedene Situationen des Lebens durchgehen und die dabei jeweils auftretenden Teile identifizieren. Papier und Stift für Notizen.
    Quelle: »Selbst in Führung« (Dietz & Dietz, 2007, S. 70–71).
     
•   Setzen Sie sich bequem hin und schließen Sie für eine Weile Ihre Augen. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um umzuschalten, die Außenwelt loszulassen und sich auf sich selbst und Ihr Inneres zu besinnen. Um sich besser auf die eigene Innenwelt konzentrieren zu können, kann es hilfreich sein, wenn Sie für ein paar Minuten bei Ihrem Atem verweilen.  
•   Lassen Sie dann nacheinander einige der unten aufgeführten Situationen aus Ihrem Leben auftauchen. Versuchen Sie, sich diese Momente möglichst plastisch und lebendig zu vergegenwärtigen. Sobald Sie bei einer dieser Erfahrungen etwas verweilt haben, fahren Sie mit den Reflexionsfragen weiter unten fort.
–  Bei vertrauten automatischen Reaktionen.
–  Im Streit oder bei Auseinandersetzungen.
–  Jemand will etwas von Ihnen, bittet Sie um einen Gefallen.
–  Bei einer Rede, Präsentation oder einem Auftritt vor einer größeren Gruppe.
–  Im Spiel mit Kindern.
–  Sie wollen jemanden von etwas überzeugen.
–  Im Gespräch mit einer Autoritätsperson, z.B. einem Vorgesetzten.
–  In schwierigen Verhandlungen.
–  Im Urlaub oder in der Freizeit.
–  Ein typisches Dilemma oder ein schwieriger Entscheidungsprozess.
–  Sie werden kritisiert, jemand ist mit Ihnen unzufrieden.
–  Im Umgang mit einer dominanten Person.
–  Im Kontakt mit Ihren Eltern.
     
•   Während Sie die jeweilige Situation und das Geschehen auf sich wirken lassen, nehmen Sie wahr, was innerlich auftaucht und was sich dann verändert. In was für einen Zustand geraten Sie? Was für Gefühle herrschen vor? Was denken Sie? Welche Impulse entstehen? Verändert sich IhreStimme, Ihr Atem, die Muskelspannung im Körper? Und wenn ja, wie? Lassen Sie das alles auf sich wirken, ohne es verändern zu wollen.
•   Wenn Sie diesen Zustand – die Körperempfindungen, die Gefühle, Gedanken und Impulse – jeweils noch etwas genauer erforschen, welche Seite von Ihnen tritt da in den Vordergrund? Versuchen Sie zu erfassen, welcher Anteil oder welche Anteile Ihrer Persönlichkeit aktiviert und lebendig werden. Und auch: Was wird vielleicht unterdrückt oder tritt in den Hintergrund?
•   Versuchen Sie, für jeden Zustand, für jeden abgrenzbaren Teil Ihrer Persönlichkeit eine Beschreibung oder einen passenden Namen zu finden. Das hilft Ihnen später, Teile schneller zu identifizieren.
•   Fahren Sie fort, indem Sie sich mehrere der aufgeführten Situationen auf diese Weise vergegenwärtigen und erforschen. Listen Sie alle Teile Ihrer Persönlichkeit auf, die Ihnen dabei begegnen.
•   Darüber hinaus können besonders auch wiederkehrende Stimmungen oder Zustände – zum Beispiel Melancholie, innere Unruhe, Ängste, Eifersuchtsattacken – auf Teile hinweisen. Und Sie können zusätzlich noch reflektieren, ob Rückmeldungen, die andere Menschen Ihnen in der Vergangenheit gegeben haben, noch weitere Teile zum Vorschein bringen. Zum Beispiel die Rückmeldung: »Du bist

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