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Das Achtsamkeits Buch

Das Achtsamkeits Buch

Titel: Das Achtsamkeits Buch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halko Weiss , Thomas Dietz
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Man kann davon ausgehen, dass in ein solches Gefühl von Sicherheit viele Aspekte einfließen, die noch studiert werden müssen, insbesondere: (1) welche inneren Haltungen des Therapeuten hilfreich sind, (2) wie er sich verhalten sollte und (3) welche therapeutischen Strategien eine förderliche Beziehung unterstützen.
    So wird inzwischen diskutiert, dass es für Therapeuten verschiedener Grundrichtungen sinnvoll sei, wichtige therapeutische Qualitäten durch eine eigene Achtsamkeitspraxis zu verbessern (Hick & Bien, 2008). Auf diese Weise würden Therapeuten verständnisvoller, annehmender, empathischer, wärmer und unterstützender – alles Eigenschaften, die sich in der empirischen Forschung als hilfreich herausgestellt haben (Hick, 2008, S. 12).
    In diesem Buch möchten wir darstellen, warum eine von Achtsamkeit geprägte therapeutische Beziehung einen optimalen Rahmen bietet. Sie prägt grundlegende Haltungen den Menschen, dem Leben und Veränderungen gegenüber. Darüber hinaus bietet sie klare und eindeutige methodische und strategische Perspektiven. Dabei stehen eine sich ständig verfeinernde Selbst- und Fremdbeobachtung in präsenter Gegenwärtigkeit sowie radikale Akzeptanz im Mittelpunkt, aber auch das Bemühen um Wahrheit, Mitgefühl und die Offenheit gegenüber allen möglichen Ergebnissen.
     
    Achtsame Zuwendung
    Im Folgenden werden die Erfahrungen mit der Hakomi-Methode als Ausgangspunkt genommen, weil diese sich schon am längsten und intensivsten um eine von Achtsamkeit getragene therapeutische Beziehung bemüht und ihre Integration in die Therapie am weitesten vorangetrieben hat. Zunächst begegnet der Therapeut dem Klienten in einer achtsamen Haltung. Er widmet sich seinem Gegenüber in achtsamer Präsenz, in einer Präsenz, die durch gründliche Übung erworben wurde. Sein nach innen und außen gerichteter achtsamer Zustand erlaubt eine hohe, aber offene und somit »weiche« Konzentration sowohl auf verbale als auch insbesondere auf nonverbale Äußerungen des Klienten. Er ist ganz und gar in der Gegenwart, indem er registriert, was jetzt geschieht, ohne Hypothesen zu bilden und damit voreingenommen zu werden. Stattdessen ist er mitfühlend interessiert und neugierig, alle auftretenden Phänomene genauer zu erkunden und zu verstehen. Er denkt nicht in Kategorien von »falsch«, »pathologisch« oder »unzureichend«. Stattdessen geht er davon aus, dass alles, was passiert, auf irgendeine Weise seine Gründe und seinen Sinn hat. Insofern entspricht seine Haltung und Leistung der des »Inneren Beobachters«, ist nun aber auch nach außen, auf die feinen Erlebensäußerungen des Klienten ausgerichtet. Es ist wichtig, zu verstehen, dass diese innere Haltung nicht durch ein moralisches Gebot getragen wird, sondern sich aus einem natürlichen, von selbst entstehenden Zustand entwickelt, der sich auf kontinuierliches praktisches Üben von Achtsamkeit gründet.
    Gleichzeitig lehrt der Therapeut den Klienten, selbst zunehmend achtsam zu werden. Dadurch, wie er sich selbst verhält, aber auch durch die Form all seiner Interventionen und aufgrund vielerlei Hilfestellungen ist er laufend bemüht, ihn über Wochen und Monate zu einem immer achtsameren Umgang mit sich selbst zu führen. Das ist eines seiner übergeordneten therapeutischen Ziele.
    Dabei ist die achtsame Selbstbeobachtung vollständig in den therapeutischen Prozess integriert. Nichts wird getan, was nicht mit Achtsamkeit in Einklang steht, und alles wird unterstützt, was sie fördert. Jede Handlung des Therapeuten hat die Vertiefung von Achtsamkeit zum Ziel, auch wenn er sich dabei viel Zeit lässt. Und alle Interventionen bauen auf der Nutzung der Achtsamkeit auf. So wird auch auf die in der buddhistischen Psychologie wichtige Unterscheidung zwischen »Reaktion« und »Erwiderung« (response) geachtet. Dabei kennzeichnet der Begriff »Reaktion« automatische und mit dem Erleben verschmolzene Äußerungen, »Erwiderung« meint hingegen die Präsenz und beobachtende Perspektive der Achtsamkeit. Der Therapeut hat diese Ebene immer im Auge und unterstützt durch seine Interventionen eine »erwidernde« Sprache.
    So entsteht mit der Zeit eine von Achtsamkeit geprägte Zusammenarbeit, in welcher der Klient in seine Innenwelt vertieft ist, um sich selbst genau zu erforschen. Währenddessen berichtet er dem Therapeuten, der in Achtsamkeit sich selbst und den Klienten wahrnimmt. Beide untersuchen gemeinsam, was im Klienten auftaucht. Therapeuten,

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