Das Aktmodell
Lustpforten öffnet und seine Zunge in meinen feuchten Falten versenkt? Leckend, riechend, während mein Herz in unregelmäßigem Rhythmus schlägt, mein Körper angespannt und heiß ist, meine Gefühle bereit sind, zu explodieren.
Nein! Wo bist du Paul?
An Bord eines Schiffes, das Meer betrachtend, auf den Wellen reitend, wird er immer weiter und weiter von mir fortgetragen. Ist sein Herz so einsam wie meines?
Ich sehne mich so nach seiner Berührung, dem intensiven Glücksgefühl, das seine Zunge meiner nackten Haut bereitet. Sein Schwanz, pumpend, zärtlich, mir erregende Schauer über den Rücken jagend, dann das Nachglühen mit geflüsterten Liebkosungen und Worten der Begierde. Noch nie habe ich mich von einem Mann so geliebt gefühlt, so bewundert, und noch nie war ich so lebendig. Und jetzt ist er weg.
Verdammt!
Bis zu diesem Moment habe ich der Melancholie nicht erlaubt, mich zu überwältigen, aber jetzt kann ich es nicht mehr verhindern, dass sie immer schwerer auf mich niederdrückt. Früher wusste ich immer genau, wo es langgeht im Leben, wusste, wer ich bin und was ich wollte. Doch Paul hat das alles verändert.
Er hat mich gelehrt, wie eine Göttin zu lieben, und für eine kleine Weile habe ich mich in dieser Rolle so glücklich gefühlt. Dann ist meine Welt zusammengebrochen, und meine erotische Fantasie hat sich in einen schrecklichen Albtraum verwandelt.
Ich greife meinen Fächer, öffne ihn, schließe ihn und zerbreche ihn dann.
Ich bin zur Hure geworden, um den Mann zu retten, den ich liebe. Die Drohung des Duke klingt noch in meinen Ohren. “Ich werde Euch so nehmen, wie es mir beliebt. Ich werde Euch ficken. Euch von hinten nehmen.”
Seine Worte haben sich tief in meine Seele eingegraben. Oh mein Gott, hilf mir!
Die wilde Musik des Can-Can erfüllt meinen ganzen Körper, von meinen erregten Nippeln über meine kreisenden Hüften bis zu meinen Pluderhosen, die schon ganz feucht sind von meinen Säften.
Ich beiße die Zähne zusammen, beginne zu schwitzen, und mit dem Schweiß kommt eine Leidenschaft, die von dem Drang, meine Seele zu reinigen, noch erhöht wird, während mein sexuelles Verlangen weiter steigt. Ich stelle mir vor, nackt zu sein, auf allen vieren, meine Hüften über Pauls eifriger Zunge kreisend. Mein Körper angespannt vor Freude auf das, was kommen wird, als er mich näher und näher an den Abgrund bringt, an dem ich explodieren werde.
Ich versuche mich zusammenzureißen, aber meine Fantasie hat mich voll im Griff. Ich kann nicht kommen, nicht hier, doch der Druck meines Verlangens will nicht verschwinden. In einem Versuch, das in mir lodernde Feuer zu löschen, schwinge ich meine Hüften, rolle die Schultern, klopfe mit dem Fuß auf, eine neue Idee nimmt in meinem Kopf Gestalt an, drängt mich vorwärts. Ich lächle.
Kann ich etwas Verrücktes, Wildes tun?
Ohne über die möglichen Konsequenzen nachzudenken, springe ich zu den Tänzerinnen auf die Bühne und gebe mich meiner Erregung hin. Mein Körper scheint sich aufzulösen und hinterlässt nur noch die Essenz von purer Erotik. Ich bin verschmolzen mit dieser ekstatischen Nacht.
Eine animalische Triebhaftigkeit ergreift Besitz von mir und entlädt sich in wollüstigem Stöhnen. Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle, verliere mich in der Lust des Augenblicks, in der Musik, der Erregung und dem Tanz. Der Holzfußboden unter mir bewegt sich, und meine Füße stampfen einen einfachen Takt. Ich drehe mich und klappere mit meinen Absätzen. Die lauten Klänge des Orchesters scheinen sich nur auf mich zu konzentrieren, und jeder Ton scheint meine Schritte perfekt zu begleiten. Mein Herz schlägt schneller. Ich traue mich, in diese Welt zu springen.
Inmitten der weißen Petticoats und noch weißeren Pluderhosen werfe ich meine Beine in die Luft. Mein pinkfarbener Unterrock schwingt durch die Luft wie eine Peitsche und zieht alle Aufmerksamkeit auf sich.
Das Publikum drängt sich näher an die Bühne und schert sich nicht um die Barriere. Gierig weidet es sich an den entblößten Körperteilen der Tänzerinnen. Wird es einen roten, blonden oder brünetten Busch unter den Höschen hervorblitzen sehen? Nicht eines der Mädchen enttäuscht es.
Auch ich nicht.
Nicht eine Sekunde lang.
Niemand wird mich daran hindern, zu einem Teil der Geschichte des
Moulin Rouge
zu werden. Ich setze mich über die Geschichtsbücher hinweg und zerreiße sie in kleine Fetzen.
In den Büchern wird keine rothaarige Tänzerin mit einem
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