Das Aktmodell
mich, ihm die Befriedigung zu gönnen, mich schreien zu hören.
Der Mann in dem schwarzen Kapuzenumhang – ich bin mir sicher, dass es der Duke ist – starrt auf meine nackten Brüste, die sich rhythmisch zu meinem Atem auf und ab bewegen. Meine Muskeln spannen sich an, und mein Kopf fällt nach hinten, als der andere Mann mich grob an sich zieht und meine Brüste mit Champagner benetzt, der aus einem silbernen Kelch fließt. Dann saugt er an meinen Nippeln. Erst den einen, dann den anderen, dann wieder von vorn. Er überrascht mich, beißt leicht in meine harten Knospen und schickt mir Funken über Funken durch den Körper, die ich nur als Schmerz beschreiben kann.
“So beginnt das Ritual der schwarzen Messe, Mademoiselle”, sagt er mit tiefer rauer Stimme. “Mit der Segnung.”
Ich spucke vor ihm aus. “Ihr und Eure schwarze Messe widern mich an.”
Er schlägt mir hart ins Gesicht. Ich fühle den Abdruck seiner Hand, aber ich gebe nicht auf.
“Im Laufe der Nacht, Mademoiselle, werdet Ihr eure Meinung ändern. Ihr werdet nach meinem Goldfinger betteln. Allein der Gedanke daran, ihn in Euch zu spüren, wird Euch so geil machen, dass Ihr
alles
tun werdet, was ich von Euch verlange. Und wenn nicht, werdet Ihr das Schicksal der Gans teilen.”
“Der Gans?”, frage ich. “Welcher Gans?”
Bevor ich protestieren kann, zieht der Kapuzenmann mich zu einem Tisch, der mit einem goldenen Samttuch bedeckt ist.
Eine schnatternde Gans watschelt darauf vor und zurück und steckt zischend ihren Schnabel in mein Gesicht. Der Mann greift meine Hand und zeigt mit meinem Finger auf sie. Die Gans streckt ihren langen Hals aus und hätte mich fast gebissen. Instinktiv ziehe ich meinen Finger zurück.
Der Duke wirft seinen Kopf in den Nacken und lacht laut los.
“Ihr seht, was ich meine, Mademoiselle. Überall lauert Gefahr.”
“Ich bin kein ängstlicher Mensch, Monsieur”, sage ich.
“Seid Ihr Euch da sicher, Mademoiselle? Ich bin noch nicht am Ende.”
“Monsieur?”
“In der Nacht der schwarzen Messe wird vor dem Morgengrauen der schwarze Vogel des Todes rufen und die Tötung des Opfers ankündigen.”
Bevor ich mit den Wimpern zucken kann, hat der Kapuzenmann bereits der Gans die Kehle durchtrennt. Er legt den Kopf auf die eine Seite des Tisches und den Rest des Körpers auf die andere Seite.
Ich bedecke meine Brüste mit den Händen und will meinen Kopf zur Seite drehen. Aber dann würde ich ihm meine Schwäche zeigen, und das will ich nicht. Mit zusammengekniffenen Augen schaue ich auf den Tisch. Wenn er der Gans den Kopf abgeschnitten hat, wo ist dann das Blut? Das Licht ist gedämpft, pinkfarben, aber ich sehe keine roten Flecken auf dem goldenen Samt.
Verwirrt drehe ich mich mit gerunzelter Stirn weg und suche nach einem Ausweg. Irgendwie muss ich hier rauskommen. Der hohen Decke nach zu urteilen, befinde ich mich in der obersten Etage eines großen Hauses. Aber wo sind die Treppen?
“Ein kleiner Trick von mir, Mademoiselle”, flüstert der Duke rau, packt mich und dreht meinen Kopf wieder zurück, damit ich beobachte, wie er mit einer Hand über der Gans wedelt, die sich daraufhin auf die Füße stellt und ihren Kopf wieder hervorstreckt. Der dressierte Vogel hat mich ausgetrickst, indem er den Kopf unter seinen Flügeln versteckt hat. Ein aus Holz geschnitzter Kopf samt Hals liegt auf der anderen Tischseite.
“Voilà, die Gans hat ihren Kopf wieder.”
Unbeeindruckt sage ich: “Ich habe weder vor, meinen Kopf zu verlieren, noch meine Würde.”
“Es ist nicht Eure Würde, die ich heute Nacht zu ficken gedenke, Mademoiselle.” Mit zurückgeworfenem Kopf lacht der Duke über seinen eignen Witz.
Das kalte Grauen überkommt mich. Auf keinen Fall werde ich zulassen, dass mich dieser Mann berührt. Er ist ein Aristokrat, zügellos, ja, und sicherlich nicht komplett bei Sinnen, aber nach allem, was ich heute Nacht gesehen habe, hat er unglücklicherweise weder seine Leidenschaft noch sein Verlangen nach mir verloren. Ich fürchte, dass der gesunde Menschenverstand ungehört bleibt, wenn der Prügel und die Fantasie eines Mannes – von der der Duke mehr als genug hat – erregt sind.
Es ist eine Sache, wenn er zwischen meine Beine stiert, als ob er die Kurve meiner Lippen unter dem seidigen Stoff erahnen möchte. Aber es ist eine ganz andere Sache, wenn er mich mit seinem willigen Spreizer rückwärtig besuchen will. Und ich zweifle nicht daran, dass das sein Plan ist. Er hat so eine
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