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Das Aktmodell

Das Aktmodell

Titel: Das Aktmodell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jina Bacarr
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sich halten und musste kichern. Der Mann sah aus wie ein Wackelpudding, den man auf einen Teller umgestürzt hatte. “Ich bin nichts weiter als ein armer Künstler.”
    “Ich glaube Euch kein Wort, Monsieur”, beharrte der Engländer. “Ihr seid ein Magier. Was habt Ihr in der Hand gehalten?”
    “Nichts, Monsieur …” Der Maler tat beleidigt. Dieser Eindruck wurde noch verstärkt durch einen Muskel am Hals, der nervös zu zucken begann, und seine Augen weiteten sich gefährlich. Mit einem Lächeln öffnete er sein Cape, und sein gewaltiger Brustkorb zeichnete sich unter dem dünnen weißen Hemd ab. “… außer dem hier!”
    Mit einer ausladenden Geste holte er ein verblichenes Taschentuch hervor und wedelte damit vor der Nase des Engländers herum. Dieser wich zurück und verlor fast das Gleichgewicht. Der schwere Geruch von Patschuli und Minze aus Indien stieg ihm in die Nase und erinnerte ihn an lange Nächte mit ausschweifenden Vergnügungen.
    Paul verbeugte sich nun leicht. “Stets zu Euren Diensten, Monsieur.”
    Angewidert schüttelte der Engländer seinen Kopf. “Ihr könnt mich mit Eurer Magie nicht in die Irre führen. Ich weiß, dass Ihr dem Mädchen zur Flucht verholfen habt.”
    “Da täuscht Ihr Euch, Monsieur.”
    “Ihr habt den Duke of Malmont beleidigt, Monsieur. Wenn wir uns das nächste Mal begegnen, wird das nicht unter solch ungünstigen Umständen vor diesen Tagelöhnern sein. Das nächste Mal werde ich Euch töten. Das schwöre ich”, drohte der Engländer. Dabei bemühte er sich um Haltung und klopfte den Staub von den Ärmeln seines Mantels. Er stolzierte davon. Sein britischer Stolz war verletzt worden vor all diesen Trägern, Marktschreiern, Kommissionären und Einkäufern, die ihre Waren auf Handkarren hinter sich herzogen.
    Paul klopfte mit seinem Stock einen unregelmäßigen Rhythmus auf den mit Sägespänen bedeckten Boden der Halle. Er war den Engländer endlich losgeworden, und seine Drohung bedeutete ihm wenig. Aber das Mädchen war immer noch nicht in Sicherheit vor Monsieur Renard, der sicherlich nach ihr suchte. Er musste sie unbedingt von hier fortbringen. Diese Göttin, die wahrscheinlich noch keine neunzehn Jahre zählte. Sie war noch nicht einmal eine Frau.
    Woher kam sie?
    Er tummelte sich oft hinter den Kulissen der Kabaretts und Theater und traf dort Frauen, die Opfer der wollüstigen Ausschweifungen der Oberklasse geworden waren, und er schmeichelte ihrem weiblichen Ego mit Komplimenten und Geld. Diese Frauen hatten sich damit abgefunden, ein Leben wie lebende Tote zu führen und sich auf seidenen Laken den sexuellen Perversionen und der Gier hinzugeben. Das eine begünstigte das andere. Er gab ihnen lediglich eine Möglichkeit, auszubrechen, genoss ihre Fantasien und befriedigte sie für eine Nacht.
    Er konnte sich nicht vorstellen, wie die Rothaarige ohne seine Hilfe diesem Schicksal entgehen sollte. Anfangs würde sie auf der Straße um jeden Sou betteln, um sich Brot zu kaufen, aber bald schon würde der Tag kommen, an dem ihr sehnsüchtiges Flehen ihr nichts anderes mehr einbringen würde als das Angebot, ihr das abzukaufen, was sie nur einmal anzubieten hatte: ihre Jungfräulichkeit.
    Er fragte sich, welche Hoffnung ihr noch bleiben würde, wenn sie auf dem Rücken lag, den Kopf weggedreht von dem Fremden, der tief in sie stieß, während die Muskeln ihrer Vagina ihn hungrig empfingen und sie damit betrogen. Hoffnungen, die mit jedem Stoß starben, mit jedem schwitzigen Stöhnen, jedem gedankenlosen Streicheln.
    Paul wusste, dass darauf unausweichlich der Abgrund der Perversionen folgte. Mit schwitzenden Händen rieb er den Knauf seines Stocks. Er musste sie vor diesem Abgrund retten.

5. KAPITEL
    I ch versuchte vor der Bestie davonzurennen, die sie Monsieur Renard nannten. Noch nie hatte ich so große Angst wie in diesem Augenblick, als er mich ansprang wie ein wildes Tier. Ich schwöre, dass er sein dunkles, fleischiges Geschlecht hervorholte und mir damit zuwinkte. Mir wurde fast schlecht von dem stechenden Geruch seines Schweißes. Ekelhaft. Wegen ihm habe ich Paul Borquet verloren.
    Was für eine Idiotin ich bin.
    Also gut, der Künstler ist sexy, attraktiv, und er hat einen Ständer, der seinem Ruf alle Ehre macht, wenn er wirklich so groß ist, wie er sich durch die Hose anfühlte. Als er auf meinen Po schlug, schrie ich vor Überraschung, aber auch vor Lust auf. Ich werde niemals mehr über diese SM-Kontaktanzeigen kichern. Irgendetwas an so

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