Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Aktmodell

Das Aktmodell

Titel: Das Aktmodell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jina Bacarr
Vom Netzwerk:
mehrere Male und schlucke. Ich fühle mich benommen, merkwürdig an … Ich will, dass Paul mich wieder hält … in seinen Armen … und mit meinem Kitzler spielt.
    Oh, mir ist auf einmal schwindlig. Meine Beine fühlen sich an wie Gummi. Ein Kribbeln wandert über meine Arme, läuft wie rinnendes Wasser hinunter bis in meine Fingerspitzen. Ich atme schneller, und trotzdem überwältigt mich auf einmal eine tiefe Müdigkeit, als ob alle Körperfunktionen jetzt nach unten gefahren werden, überwältigt von allem, was ich erlebt habe, seitdem dieser magische Stromstoß mich in eine andere Zeit versetzt hat. Ich höre zwar Pauls Stimme, die zu mir spricht, aber ich kann sein Gesicht nicht mehr klar erkennen. Unscharfe Konturen … er sieht so verschwommen aus. Aber so unwahrscheinlich attraktiv.
    “Was war das für ein Zeug?”, frage ich neugierig und lecke dabei über meine Lippen. Pfefferminz, Lakritz … und etwas anderes, was ich nicht benennen kann.
    “Absinth.”
    Absinth. Ein starker Likör mit Anisgeschmack, der in meiner Zeit aufgrund seiner drogenähnlichen Inhaltsstoffe verboten ist. Ziemlich starkes Zeug. Es soll abhängig machen und zu rauschhaften Wahnvorstellungen führen. Toulouse-Lautrec, Baudelaire, Degas … sie alle waren Absinth-Trinker, genauso wie Oscar Wilde. Hat dieser englische Schriftsteller nicht gesagt, dass Absinth dich die Dinge so sehen lässt, wie du sie gerne hättest, und nicht so, wie sie in Wirklichkeit sind?
    Ich blinzle. Erst einmal und dann noch einmal. Es nutzt aber nichts. Alles um mich herum scheint in Bewegung geraten zu sein. Mir wird schwindlig, und das Hämmern in meinem Kopf wird immer stärker. Ich glaube, ich werde ohnmächtig und kann nichts dagegen tun. Ich bin auch Paul Borquet hilflos ausgeliefert, dessen Finger inzwischen den Weg zwischen meine Schenkel gefunden haben und sich tief in mich hineinbohren. Eine Welle der Lust überkommt mich völlig unerwartet. Doch gleichzeitig kann ich mich nicht auf das Gefühl konzentrieren, das seine gleitenden Finger mir bereiten. Was ist denn mit mir los? Wache ich gerade wieder auf? Ist mein Traum schon vorbei?

Nein, ich will nicht aufwachen!
    Nicht wenn es gerade so gut wird.
    Verdammt, oh mein Gott!

6. KAPITEL
    P aul Borquet öffnete das Fenster und beugte sich über das Fenstersims im zweiten Stock. Sein Blick fiel auf den Innenhof, in dem das Moos zwischen den Steinen wucherte und die Pflanzen zum Schutz gegen die winterliche Kälte noch mit Stroh abgedeckt waren. Er atmete tief ein und verfluchte das graue Wetter.
Merde
, er brauchte mehr Licht. Nur ein schwacher Lichtstrahl stahl sich durch das geöffnete Fenster und bahnte sich über seine Schulter einen Weg ins Atelier.
    Seine Verärgerung nur mühsam unter Kontrolle haltend, schob er den schweren Diwan, auf dem das bewusstlose Mädchen lag, näher zum Fenster. Bewegungslos lag sie lang ausgestreckt über der Couch. Ihr Gesicht war ganz blass, die Lider geschlossen. Er konnte seine Augen nicht von ihrem Anblick losreißen, von ihren herrlichen roten Haaren, die ihren Kopf wie schillernde Seide umflossen, ihren vollen rosafarbenen Lippen, den festen Brüsten. Ihre Haut war so zart, makellos wie weiße Wolken an einem Frühlingsmorgen. Er konnte kaum glauben, dass sie tatsächlich bei ihm war.
    Als sie von der betäubenden Wirkung des Absinths in Ohnmacht gefallen war, hatte er sofort reagiert, sie auf seine Arme genommen und mit einer Mietdroschke in sein Studio gebracht. In der Sicherheit seiner vier Wände angekommen, drückte er sich an sie, streichelte ihren schlafenden Körper, schob das rote Cape zur Seite und ließ seine Hände über die zarte Haut ihrer Schulter gleiten, bis er schließlich eine ihrer straffen Brüste in seiner Hand hielt. Seine suchenden Finger fanden ihre Nippel, die sich unter dem sanften Druck seines Daumens steil aufrichteten.
    Mit einer Mischung aus Lust und Zuneigung betrachtete er sie und schöpfte durch ihren Anblick neue Kraft. Er hielt sie im Moment nur mithilfe der grünen Absinth-Fee in seiner Nähe, doch er konnte es auf keinen Fall riskieren, dass sie ihm entkam. In ihm lauerte die Angst, dass sie ihm verloren gehen könnte, sich in einen dunklen Schatten verflüchtigte, einen Abgrund schwarzer Magie, der seine schlimmsten Albträume heimsuchte.
    Jetzt näherte er sich ihr mit seinem Stock in der Hand, den er herumwirbelte, als ob er ein Bild in die schwere Luft zwischen ihnen malen wollte. Aus dem Knauf zog er das scharfe

Weitere Kostenlose Bücher