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Das Aktmodell

Das Aktmodell

Titel: Das Aktmodell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jina Bacarr
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begierig darauf, mich selbst zu berühren. Ich wollte vor Lust sterben und dabei die Einstellung der Franzosen umarmen, die es erlaubte, sich dem Sex ohne Schuldgefühle hinzugeben.
    Frustriert fuhr ich mit meinen Fingernägeln über die Vorderseite meines dünnen Baumwollhemdes und zerriss dabei die dünnen Nähte. Ich konnte nicht mehr warten. Zitternd ließ ich mich gehen.
    “Ooohhh …” Wieder und wieder zogen sich meine Muskeln in Erlösung zusammen, und ich ritt auf den Wellen meiner Lust. Mit fest geschlossenen Augen überließ ich mich dem Orgasmus, auch wenn meine Muschi leer war bis auf seine sich im schnellen Rhythmus bewegenden Finger. Mich ganz dieser überwältigenden Erfahrung hingebend, wollte ich nicht, dass er aufhörte, aber er tat es doch. Noch ganz beseelt von den Nachwirkungen meines Orgasmus, drehte ich mich um und wollte ihn zu mir heranziehen, ihn umarmen, seine Lippen küssen, als ich fühlte, wie ein Finger sich langsam einen Weg zwischen meine Hinterbacken bahnte, dort vorsichtig in mich eindrang und sich in sehr intimer Weise vor und zurück bewegte. Ich versteifte mich. Paul hatte mich hier auch schon gereizt, aber nicht auf diese Art und Weise. Seine Berührungen hielten das Versprechen auf intensive, erotische Freuden, nicht auf Schmerz.
    Ich versuchte meine Atmung zu beruhigen und Hinweise auf das zu finden, was mit mir passierte. Meine traumartige Benommenheit löste sich langsam auf, und ich begriff, dass ein Lebewesen aus Fleisch und Blut mich in seinem Griff hatte. Ich stieß einen erstickten Schrei aus, als er – nein,
sie
in höchster Erregung aufstöhnte. Der weibliche Klang ihrer Stimme weckte mich vollends auf.
    Mein erster Impuls war, ihr einen guten Tritt zu verpassen und sie von der Bettkante zu stoßen. Aber ein anderer Teil in mir war neugierig. Es war, als ob ich fühlen konnte, wie die Splitter der Lust durch den Körper der Frau wanderten. Sie wurde mutiger, presste sich in einer einzigen geschmeidigen Bewegung enger an meinen Körper. Ihr schwer atmender Leib fühlte sich heiß und feucht an, durch das dünne Baumwollhemd konnte ich fühlen, wie ihre harten Nippel über meinen Rücken strichen und Gefühle weckten, die ich nie für möglich gehalten hätte. Ihre erotischen Bewegungen weckten in mir Erinnerungen an das süßeste Tabu.
    Ich fühlte mich in meine Schulzeit zurückversetzt, wenn das kurze Aufblitzen von nackter Haut in der Umkleidekabine beim Sport in mir die Neugierde und Sehnsucht weckte, herauszufinden, was ein bestimmtes Mädchen so anziehend für das andere Geschlecht machte. Niemand traute sich zuzugeben, dass er Dinge tat, die in den Augen unserer Lehrer als “schmutzig” galten. Wir waren jung, unsere schlanken, festen Körper kannten keine Scham, versteckten keine Orangenhaut und keine Dehnungsstreifen.
    Und nun das hier. Welches glühende Verlangen war hier in meinem willigen Körper wieder erwacht?
    Genieße es, Mädchen. Besser wird es hier drinnen nicht.
    Das warf eine andere Frage auf: Was wäre, wenn ich nie wieder aus St. Lazare freikäme? Ich konnte meinen vorgetäuschten Ärger über die unbeholfenen Versuche des Mädchens, mich von hinten zu nehmen, nicht länger aufrechterhalten. Das hier könnte Spaß bringen. Außerdem: Wer außer mir würde denn wissen, welche lustvollen Spiele ich mit einer geilen Französin auf der engen Liege im Gefängnisschlafsaal getrieben hätte?
    Sex ist Sex.
Ich sage das zwar immer sehr cool, aber gleichzeitig kämpfe ich dabei gegen den puritanischen Kern in mir, der nur darauf wartet, mein freizügiges Selbst zu zensieren. Schon seit Jahren sehne ich mich danach, alle Facetten meiner Persönlichkeit auszuloten, obwohl ich mich auch vor dem tiefen Abgrund fürchte, der sich auftun könnte, wenn ich meinen dunkelsten Impulsen folgte.
    Aber nicht heute Nacht. War das Mädchen in meinem Bett ein böses Omen? Oder die Gelegenheit, neue Wege der Lust zu entdecken?
    Als ob ich die Bestätigung suchte, dass mein heißer Körper auch für mein eigenes Geschlecht interessant war, hob ich mein Hemd an, damit ihre Hände noch besser über meine schlanken Hüften und meine seidenweiche Haut gleiten konnten.
    Mein Verlangen machte mich mutiger, und ich begab mich auf eine Reise in Regionen, die für mich Neuland waren. Ein magischer Ort, an dem mich eine katzenhafte Priesterin mit ihrem wohlriechenden Duft auf ihr Lager lockte, um mir ihre Frucht darzubieten, wie Eva es bei dem gut aussehenden Kerl mit dem

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