Das Aktmodell
winzige Perle zu massieren, und die ersten Vorboten des Orgasmus wallten in meinem Körper auf, als ich ihre Lust teilte. Unsere Körper rollten auf meinem schmalen Bett vor und zurück, im Einklang miteinander und mit dem Rhythmus, dem wir uns nicht entziehen konnten.
Meine intensive Spannung wollte sich endlich lösen. Ob das Mädchen mich so erregte oder ob ich die richtigen Knöpfe drückte, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass ich nicht enttäuscht war, als der lang ersehnte Moment endlich kam. Ich begann zu zittern und zu beben, das Blut schoss mir in den Kopf, meine Finger schmerzten, aber ich konnte nicht aufhören, ihre Perle zu reiben.
Meine andere Hand fand den Weg zu meiner eigenen harten Knospe. Die zarte Berührung meiner Klit brachte mich leise zum Stöhnen. Ich wechselte die Hände, der Rhythmus meiner Finger beschleunigte sich, einmal konzentrierte ich mich mehr auf sie und dann wieder auf mich. Ich spürte, wie sie sich gegen meine Handfläche presste, wild zuckte und sich mir schließlich ganz hingab.
Mir wurde fast schwindlig vor Lust, und ich überließ mich diesem neuen Gefühl sexueller Ekstase und Freiheit. Trotzdem fehlte etwas. Was war es?
Der körperliche Höhepunkt war da, auch das wohlig entspannte Gefühl anschließend und der Wunsch, es gleich noch einmal zu tun. Ich spürte, dass es ihr genauso ging. Mit ihrem Zeigefinger strich sie langsam über meine Wange. Zärtlich. Liebevoll. Dann, mit einem süßen Kuss auf meine Lippen, war sie plötzlich verschwunden. Verschluckt von der dunklen Leere, die unsere Leidenschaft erweckt und gleichzeitig verborgen hatte.
Völlig erschöpft legte ich mich zurück. Ohne zu wissen, was ich tat, roch ich an meinem Finger. Ein starker Duft kitzelte meine Nase, als ich unseren Geruch tief einatmete. Eine leicht moschusartige, wohlriechende Mischung. Aber es war nicht der blütenstaubige Geruch eines Mannes. Männlich. Stark. Paul. Ich gebe zu, dass ich die Wellen des Verlangens, die das französische Mädchen in mir geweckt hat, genossen habe. Ihre harten Knospen. Ihre zarte Muschi. Eng und feucht. Aber es war kein harter Schwanz, der nicht nur meinen Körper nahm. Sondern auch meine Seele. Und das fehlte mir.
Ich drehte mich auf die Seite, rollte mich zu einem Ball zusammen und fiel in einen tiefen Schlaf. Der sehnsüchtige Hunger nach meinem Künstler blieb ungestillt.
Und bald entdeckte ich, dass auch ein anderes Hungergefühl zu einem Problem wurde. Nur Brot und Wasser, bei jeder Mahlzeit.
Ich war erstaunt, als ich am nächsten Tag unter meinem Kissen ein wenig getrocknetes Fleisch und eine Orange fand. Und gestern fand ich zwischen meinen Handtüchern einen Zettel mit einem darin eingewickelten Sou. Genug, um mir davon eine Decke für mein Feldbett kaufen zu können. Paul. Der Künstler kümmert sich um mich. Aber für wie lange noch? Wo bleibt diese Madame Chapet? Wann wird sie hier auftauchen?
Eine dunkle Vorahnung überkommt mich und holt mich aus meinen Gedanken zurück zum heutigen Gottesdienst im Hof. Irgendjemand beobachtet mich. Langsam hebe ich meinen Kopf und schaue in ein mir bekanntes Gesicht.
Lillie.
Sie ist ungeschminkt und hat das lange blonde Haar zu einem festen Knoten am Hinterkopf zusammengebunden. Aber ich erkenne ihre katzenhaften Augen und die kleinen, spitzen Zähne wieder, als sie mich anfaucht. Ihr Rücken ist angespannt, als ob sie mich in jedem Moment angreifen wollte.
Ich schlucke und versuche mir meine Angst nicht anmerken zu lassen. Ich habe Pauls Warnung nicht vergessen.
“Amen”, flüstere ich zusammen mit den anderen Gefangenen, die gemeinsam das Morgengebet beenden. Als ich den Kopf hebe, sehe ich, wie Lillies Lippen sich lautlos bewegen. Sie scheint um etwas anderes zu beten.
Du entkommst mir nicht,
ma fille
, scheint ihr Blick zu sagen.
Ich ignoriere sie und reihe mich in die Schlange der Gefangenen ein, die sich zurück zum Schlafsaal begeben. Lillie tritt einen Schritt zur Seite, und mir stehen die Haare zu Berge, als sie mich anrempelt und mir ins Ohr flüstert: “Heute stirbst du.”
Ich stehe in der Tür der Gefängnisreinigung, der heiße, dampfende Geruch von Schmutzwasser umwabert mich. Ich hole tief Luft und atme wieder aus. Lillies Drohung hallt mir noch in den Ohren.
Hier wird sie mir hoffentlich nicht auflauern, oder? Wenn doch, wird sie ziemlich schnell erwischt werden. Jede Minute des Tages hier in St. Lazare ist mit Beschäftigungen ausgefüllt. Uniformen nähen, Leinentücher
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