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Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Titel: Das Alabastergrab (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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wäre, sofort eine Fahndung nach Clemens Martin und Peter Nickles einzuleiten.
    »Okay«, sagte Lagerfeld schließlich, nachdem Haderlein aufgelegt hatte, kurz entschlossen. »Okay, spricht also irgendetwas dagegen, dieses kleine Lederding aufzumachen, damit wir endlich erfahren, was auf dem Zettel steht?«
    »Nein, überhaupt nicht«, sagte Dr. Newman. »Aber Sie werden es genauso wenig begreifen wie ich, dessen bin ich mir sicher. Und ich denke jetzt schon über dreißig Jahre darüber nach.« Mit einer schnellen, geübten Handbewegung griff er nach der Kapsel und öffnete sie mit einer Hand. »Sie ist wasserdicht, und das noch nach Jahrzehnten. Ohne Gummi, ohne Plastik. Indianische Handarbeit aus Kalifornien.« Er nahm das klein zusammengefaltete Stück Papier heraus, legte es auf den Tisch und strich es mit der rechten Hand glatt. Die Schrift darauf war irgendwann einmal mit dokumentenechtem Filzstift nachgezeichnet worden und deswegen noch gut leserlich.
    »Hier ist es. Vielleicht sagt Ihnen das ja mehr als mir.« Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verlangte das nächste Bier. Irgendwie war ihm nach diesem Tag danach, sich sinn- und hemmungslos zu besaufen.
    Die drei Ermittler beugten sich über das so lange gesuchte Stück Papier. Aber in der Tat, was darauf geschrieben stand, machte offenkundig keinen Sinn. Haderlein grübelte stumm vor sich hin, während auch Driesel und Lagerfeld das Geschriebene zu deuten versuchten.
     
    Der tote Bischof von Rom
    Begraben in Ludwigs Dom
    Im Hort mit dem Garten am Fluß
    Zertreten von schwedischem Fuß
    3 – 3
    1 – 20
    2 – 17
    1 – 8
    4 – 25
    Auf Alchimie gelegt als Laster
    Der Tod aus Eisen und Alabaster
    Haderlein stellte schon nach kurzer Zeit seine Überlegungen ein. Das konnte alles oder nichts bedeuten. Er versuchte lieber, die Sachlage zu ordnen.
    »Das heißt, wenn ich das richtig verstehe, hat dieser Clemens sein Tagebuch an dem Tag des Klassenabschlussausfluges irgendwo versteckt. Richtig?« Haderlein schaute Newman fragend an.
    »Sicher weiß ich nur, dass er das Buch noch hatte, als wir am Morgen in den Bus stiegen. Und als er mir den Zettel am Brunnen gegeben hat, war es verschwunden. Was dazwischen passiert ist, kann ich nicht sagen. Aber in jeder Kirche ist Clemens in den hintersten Ecken herumgekrochen. Was er da gemacht hat?« Hilflos hob er die Schultern. »Keine Ahnung.«
    Hannes Driesel nahm den Zettel in die Hand und ging zum Scanner. »Ich werde das Teil jetzt mal für jeden von uns kopieren, und dann geb ich es runter zu unseren Spezialisten. Vielleicht ist da ja noch auf andere Art und Weise eine Botschaft versteckt. Und wenn das wirklich so ein cleveres Kerlchen war, wie der Doktor behauptet, dann finden wir vielleicht noch andere Spuren.«
    Haderlein war zum Haareraufen zumuten. Dieser Clemens hatte der Nachwelt eine geheime Botschaft hinterlassen, um sein Buch zu finden, so viel war klar. Doch es schien beinahe so, als hätte das junge Genie zu gut gearbeitet. Da half nur System.
    »Wo genau hielt sich die Klasse denn bei diesem Ausflug auf?«, fragte Haderlein und zückte seinen Notizblock. »Wissen Sie das noch, Dr. Newman?«
    Der musste nicht lange überlegen. Diesen Tag würde er sein Leben lang nicht vergessen. »Wir waren eigentlich nur im Bus und haben drei Kirchen besucht«, sagte er. »Zuerst haben wir die Gangolfskirche besichtigt, dann waren wir auf dem Michelsberg und zum Schluss im Dom. Am längsten haben wir uns, glaub ich, in der Gangolfskirche aufgehalten, weil wir da an Rast und Graetzke Rache genommen haben.« Er lächelte bei dem Gedanken. »Die mussten ja erst noch gesucht werden. Leider hat man die zwei Idioten dann doch irgendwann gefunden.«
    »Das wäre eine gute Gelegenheit gewesen, etwas zu verstecken«, meinte Lagerfeld nachdenklich, während ein Polizist hereinkam, Driesel etwas ins Ohr flüsterte und ihm einen Zettel übergab.
    Haderlein konzentrierte sich auf Lagerfelds Vermutung und schüttelte den Kopf. »Das ist nur eine Ahnung, Bernd. Drei so große Baudenkmäler können wir nicht auf bloßen Verdacht hin untersuchen lassen. Wir müssen das Rätsel dieser Zeilen hier lösen. Das ist unser Problem.«
    »Das ist leider nur das eine Problem«, warf Driesel mit ernster Miene ein, während er besorgt den Text auf dem Zettel studierte, den man ihm gerade gereicht hatte. »Das Problem hier ist womöglich das größere von beiden«, sagte er. »Ich habe gerade die Ergebnisse der Spurensicherung vom

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