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Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Das Alabastergrab (Krimi-Edition)

Titel: Das Alabastergrab (Krimi-Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helmut Vorndran
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möglich, das Ganze im kleinen Kreis vor Ort zu besprechen? Vielleicht im Dom? Ich brauche Ruhe und Inspiration, sonst wird das nichts.«
    Haderlein nickte. »Natürlich, warum nicht? Und aus wem sollte Ihrer Meinung nach der Kreis bestehen, Herr Professor?«
    »Ich bleib gerne hier und führe noch ein paar Telefonate, während mir der Chef des Hauses dabei zur Hand geht«, erklärte sich Driesel bereit. »Außerdem müssen wir uns noch um Nikolai Dassajew kümmern. Vielleicht gibt’s da ja schon Fahndungserfolge. Wäre das möglich?«
    »Äh, ja, natürlich«, antwortete Fidibus, obwohl man ihm ansah, dass er liebend gerne zur geheimen Besprechung in den Dom mitgegangen wäre. Driesel zwinkerte Haderlein unauffällig zu, der das mit einem unmerklichen Lächeln quittierte.
    »Gut«, fasste Haderlein zusammen, »dann wären wir noch zu viert. Kollege Schmitt, Dr. Newman, Sie und ich, Herr Professor. Schade, dass Sie jetzt nicht zu Ihrem Bier gekommen sind, aber draußen wird es bald dunkel, also beeilen wir uns.«
    Von seinem Wagen aus beobachtete Nikolai, wie vier Personen die Dienststelle verließen und in den Fiat Multipla des großen, hageren Kommissars stiegen, der vor einer knappen Stunde hier mit einem merkwürdig gekleideten Mann mit Schnauzbart aufgekreuzt war.
    Na also, dachte sich Nikolai, es geht also los. In seinen Land Rover folgte er dem Wagen des Kommissars in sicherem Abstand. Wie sein Auftraggeber, mit dem er gerade kurz Rücksprache gehalten hatte, vermutet hatte, schlugen die vier den Weg zum Dom ein.
    *
    Am Dom stellte Haderlein sein Fahrzeug direkt vor dem großen Sandsteinbau mit den vier gewaltigen Türmen ab. Normalerweise war Parken auf dem gepflasterten Platz vor dem Bamberger Dom strengstens verboten, sodass die Gruppe etliche Blicke der Missbilligung erntete, während Haderlein das Fahrzeug abschloss.
    In der einsetzenden Dämmerung machte der Kirchenbau einen imposanten Eindruck. Die untergehende Abendsonne leuchtete noch zwischen den Türmen hindurch, und die letzten Sonnenstrahlen spitzten über die Dächer der alten Hofhaltung. Eine fast unwirkliche Stimmung lag über der mittelalterlichen Szenerie des Dombergs. In früheren Zeiten mussten die Bischofskirche und die nicht minder mächtige Kulisse, die sie umgab, große Ehrfurcht unter den Bamberger Bürgern ausgelöst haben. Nicht umsonst zählte der Bamberger Dom zu den bedeutsamsten Bauwerken des hohen Mittelalters in Europa.
    Gänzlich unbeeindruckt von der baulichen Pracht schritt Professor Habermehl durch die große Pforte in den schummrigen Eingangsbereich des Kaiserdoms und zog wieder den Zettel heraus. Außer ihnen und einer Putzfrau war niemand mehr anwesend. Die letzten Touristen waren ihnen gerade entgegengekommen, wahrscheinlich um sich wichtigeren Dingen namens Sandkerwa zuzuwenden.
    Unter der Führung des Professors begaben sie sich in die Mitte unter das gewaltige Deckengewölbe. Die Konturen des kahlen Innenraums verschwammen langsam im diffusen Dämmerlicht der untergehenden Sonne.
    Still verharrte Professor Habermehl auf der Stelle und hatte den Blick starr auf das Blatt Papier mit den rätselhaften Zeilen gerichtet. Er kam einfach nicht weiter, aber vielleicht sah er die ganze Sache auch zu eng? Dieses kleine Genie hatte bestimmt einen gar nicht so schweren Kniff eingebaut, auf den er nur gerade nicht kam.
    »Begraben in Ludwigs Dom«, wiederholte er halblaut.
    »Vielleicht stammt der Dom ja gar nicht von Heinrich und Kunigunde«, frotzelte Lagerfeld. »Vielleicht ist er ja ein Kunstwerk unseres geliebten bayerischen Märchenkönigs Ludwigs II .?«
    Habermehl brachte ihn mit einem genervten Blick zum Schweigen. Es war so schon alles kompliziert genug, da brauchte einem dieses fachfremde Hirn mit seinen ungebildeten … aber halt! Mit einer Geschwindigkeit, die man seinem Feuerzangenbowlenkörper gar nicht zugetraut hätte, drehte sich Habermehl um. »Was haben Sie da gesagt, Schmitt?«, fuhr er ihn nervös an.
    »Ich, äh, ja, mein Gott, was ist denn jetzt so schlimm da dran? Mer döff ja wohl noch amal …«, versuchte er sich auf Fränkisch zu rechtfertigen, wurde aber erbarmungslos unterbrochen.
    »Ludwig II .? Schmitt, Sie sind klasse, nein, Sie sind geradezu genial. Das ist es! Ihre kulturhistorische Einfältigkeit ist tatsächlich zu etwas nutze!«
    Lagerfeld verstand nur Bahnhof und konnte Habermehl einzig mit einem selten dämlichen Gesichtsausdruck anstarren, dem die anderen jedoch in nichts

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