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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Kaiser Konstantin übernahm es nach seinem Übertritt zum Christentum, und seine Nachfolger haben es ihm gleichgetan.«
    »Was hältst du von den Schriftzügen auf der Rückseite?« erkundigte sich Gronquist.
    Grahams Augapfel vergrößerte sich hinter dem Glas überproportional, als er die Münze studierte. »Drei Worte. Das erste sieht aus wie TRIUMPHATOR. Die beiden anderen kann ich nicht entziffern. Sie sind nahezu vollkommen abgegriffen. In einem Katalog könnte man eine Beschreibung und die Übersetzung aus dem Lateinischen finden. Ich werde warten müssen, bis wir in die Zivilisation zurückkehren, um nachzuschauen.«
    »Kannst du etwas zum Alter sagen?«
    Gedankenverloren starrte Graham zur Decke. »Geprägt während der Regierungszeit von Theodosius, die, wenn ich mich recht erinnere, von 379 bis 395 dauerte.«
    Lily starrte Gronquist an. »Volltreffer.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das ist ein reines Hirngespinst. Es ist kaum anzunehmen, daß Eskimos im vierten Jahrhundert Kontakt zum Römischen Imperium hatten.«
    »Wir können aber die entfernte Möglichkeit nicht ausschließen«, beharrte Lily.
    »Wenn das herauskommt, dann gibt es eine Flut von Spekulationen und Hypothesen seitens der Medien«, stellte Hoskins fest und betrachtete die Münze zum ersten Mal.
    Gronquist nahm einen kräftigen Schluck Brandy. »Alte Münzen sind schon früher an den seltsamsten Plätzen aufgetaucht. Doch Datum und Weg zu ihrer Fundstätte können wohl kaum zur vollen Zufriedenheit der archäologischen Gesellschaft bewiesen werden.«
    »Schon möglich«, erwiderte Graham zögernd. »Aber ich würde mein Mercedes-Cabriolet hergeben, wenn ich erfahren könnte, wie die hierhergelangt ist.«
    Sie blickten für eine Weile grübelnd auf die Münze.
    Schließlich brach Gronquist das Schweigen. »Scheint, als sei das einzige, dessen wir sicher sein können, die Tatsache, daß wir einem absoluten Geheimnis gegenüberstehen.«

3
    K urz vor Mitternacht traf der Betrüger die genau geplanten Vorbereitungen für seinen Absprung. Die Luft war kristallklar, und der verschwommene Streifen von Island zeichnete sich am flachen schwarzen Horizont des Meeres ab. Der kleine Inselstaat war von einem leichten, seltsam anmutenden grünen Schimmer umgeben, der von der Aurora Borealis stammte.
    Die beiden Leichen in seiner Nähe registrierte er gar nicht mehr. An den Geruch von Blut und Tod hatte er sich seit langem gewöhnt, und er bereitete ihm kein Unbehagen mehr. Tod und geronnenes Blut waren Teil seiner Arbeit. Leblosen Körpern gegenüber war er unempfindlich wie ein Pathologe oder der Metzger an der Ecke.
    Das Töten selbst ließ ihn vollkommen kalt. Die Zahl der verübten Morde bedeutete ihm nur eine mathematische Größe. Er wurde gut bezahlt; er war Söldner und religiöser Fanatiker, der für eine gute Sache mordete. Komischerweise störte ihn bei seinem Job nur, daß man ihn als Attentäter oder Terroristen beschimpfte. Diese Bezeichnungen stellten einen politischen Bezug her, und er schwelgte geradezu in einer leidenschaftlichen Abneigung allen Politikern gegenüber.
    Er war ein Mann mit tausend Identitäten, ein Perfektionist, der wahlloses Herumgeschieße in Menschenmengen oder schlampig gelegte Autobomben ablehnte. Das war für jugendliche Spinner. Seine Methoden waren weitaus subtiler. Nie überließ er irgend etwas dem Zufall. Die internationalen Fahnder hatten schon Schwierigkeiten, seine Anschläge überhaupt von normalen Unfällen zu unterscheiden.
    Der Tod von Hala Kamil bedeutete für ihn mehr als nur die Erledigung eines Auftrags. Für ihn war es eine Pflichterfüllung. Fünf Monate hatte es gedauert, bis sein komplizierter Plan gereift war und als perfekt bezeichnet werden konnte – darauf folgte geduldiges Warten auf den richtigen Moment.
    Es ist beinahe eine Vergeudung, dachte er. Kamil war eine außerordentlich attraktive Frau, aber sie bedeutete gleichzeitig eine Bedrohung, die ausgeschaltet werden mußte.
    Allmählich nahm er Schub weg, schob die Kontrollkonsole nach vorne und zog die Maschine äußerst behutsam runter. Für niemanden außer einem anderen Piloten war die leichte Abnahme an Geschwindigkeit und Höhe wahrnehmbar.
    Die Mannschaft in der Hauptkabine hatte ihn nicht gestört. Inzwischen dösten die Passagiere, versuchten einzuschlafen, doch wie immer auf Langstreckenflügen war das nur schlecht möglich. Zum zwanzigsten Mal überprüfte er seinen Kurs und beobachtete die abnehmende Zahlenfolge seines

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