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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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blendender Laune. Sie hatten heute einen ausgezeichneten Fang gemacht. Der Laderaum war zwar nur halb mit Fischen gefüllt, aber die Netze hatten eine gute Qualität und Vielfalt eingeholt, für die man bei den Küchenchefs der Hotels und Restaurants Spitzenpreise erzielen würde.
    »Papa, ich seh' etwas im Wasser.«
    »Wo?«
    Carlos deutete in die Richtung. »Backbord querab. Sieht aus wie die Trümmer eines Schiffes.«
    Mit den Augen des alten Fischers stand es bei Nacht nicht mehr zum besten. Er blinzelte angestrengt in die Richtung, in die sein Sohn deutete. Allmählich machte er im Scheinwerferlicht Wrackteile aus. Er erkannte an der weißen Farbe und den lackierten Holzteilen, daß sie von einer Yacht stammen mußten. Eine Explosion oder vielleicht eine Kollision, dachte er. Vermutlich eher ein Zusammenstoß, denn eine Detonation hätte man im nahegelegenen Hafen gehört. Nirgendwo waren Positionslichter von Rettungsbooten zu sehen, die den Kanal ansteuerten.
    Das Fischerboot fuhr gerade in das von Trümmern übersäte Gebiet ein, als er das Geräusch wieder hörte. Was er für einen Schrei gehalten hatte, klang nun wie ein Schluchzen. Und es kam aus unmittelbarer Nähe.
    »Hol Raul, Justino und Manuel aus der Kombüse. Schnell. Sag ihnen, sie sollten sich darauf vorbereiten, im Meer nach Überlebenden zu fischen.«
    Der Junge flitzte davon, während Chavez den Gashebel auf ›Stop‹ stellte. Er trat aus dem Ruderhaus, holte einen Handscheinwerfer und ließ den Lichtkegel langsam über das Wasser gleiten.
    In einer Entfernung von weniger als zwanzig Metern entdeckte er die undeutlichen Umrisse zweier Menschen, die sich an einen kleinen, zersplitterten Teil eines Teakdecks klammerten. Die eine Gestalt, ein Mann, schien bewußtlos zu sein. Die andere, eine Frau, deren Gesicht in der Dunkelheit kalkweiß schimmerte, blinzelte ins Licht und winkte verzweifelt. Dann fing sie plötzlich hysterisch an zu schreien und zappelte wild im Wasser herum.
    »Halten Sie sich fest!« rief Chavez. »Bleiben Sie ruhig. Wir retten Sie.«
    Beim Klang der raschen Schritte drehte Chavez sich um. Seine Männer waren aus dem Deckshaus gestürzt und standen nun neben ihm.
    »Kannst du etwas ausmachen?« erkundigte sich Luiz.
    »Zwei Überlebende, die auf einem Wrackteil treiben. Macht euch bereit, sie an Bord zu ziehen. Einer von euch muß vielleicht ins Wasser und ihnen helfen.«
    »Heute abend geht keiner ins Wasser«, murmelte einer der Männer, und sein Gesicht wurde blaß.
    Chavez drehte sich in dem Moment zu den Überlebenden um, in dem die Frau einen panischen Schrei ausstieß. Sein Herzschlag schien auszusetzen, als er die große Dreiecksflosse und den häßlichen Kopf mit den dunklen Knopfaugen sah. Der Hai schlug die Zähne in die Schenkel der Frau.
    »Heilige Mutter Gottes«, murmelte Luiz und bekreuzigte sich hastig.
    Ein Schauder überlief ihn, aber er konnte die Augen nicht abwenden, als der Hai die Frau fortzerrte. Andere Haie zogen, durch das Blut angelockt, ihre Kreise und stießen gegen das zerstörte Wrackteil, bis der Körper des Mannes herunterrollte. Einer der Fischer drehte sich um und übergab sich über die Reling, als der Schrei in ersticktes Gurgeln überging.
    Dann war die Nacht totenstill.
    Kaum eine Stunde später stand Colonel José Rojas, Chefkoordinator für spezielle Sicherheitsmaßnahmen, stocksteif vor einer Gruppe von Offizieren im Kampfanzug. Nach Abschluß der Militärschule in Uruguay hatte er seine Ausbildung bei den British Grenadier Guards fortgesetzt und dabei den antiquierten Brauch übernommen, ein Offiziersstöckchen unter dem Arm zu tragen.
    Er stand hinter einem Tisch, auf dem ein Modell der Küste von Punta del Este aufgebaut war, und hielt eine Ansprache an die versammelten Männer. »Wir werden drei Gruppen bilden, die sich abwechseln und in Achtstundenschichten rund um die Uhr über die Docks patrouillieren«, begann er und ließ dabei sein Stöckchen dramatisch in die Handfläche klatschen. »Unsere Aufgabe besteht darin, ständige Alarmbereitschaft aufrechtzuerhalten und notfalls, im Falle eines Terroristenangriffs, sofort zu handeln. Ich weiß, daß es schwierig ist, im Hintergrund zu bleiben und nicht aufzufallen, aber versuchen Sie es bitte trotzdem. Halten Sie sich in der Nacht im Schatten, und meiden Sie bei Tag die Hauptdurchfahrtsstraßen. Wir wollen bei den Touristen nicht den Eindruck erwecken, Uruguay sei ein Polizeistaat. Irgendwelche Fragen?«
    Lieutenant Eduardo

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