Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Vázquez hob die Hand. »Colonel?«
    »Vázquez?«
    »Wenn wir einen Verdächtigen entdecken, was sollen wir dann tun?«
    »Sie tun gar nichts, sondern machen nur Meldung. Wahrscheinlich entpuppt sich der Verdächtige als einer der ausländischen Sicherheitsbeamten.«
    »Was ist, wenn er bewaffnet zu sein scheint?«
    Rojas seufzte. »In diesem Fall wissen Sie mit Sicherheit, daß es sich um einen Sicherheitsbeamten handelt. Überlassen Sie internationale Auseinandersetzungen den Politikern. O.K.?«
    Es hoben sich keine Hände mehr.
    Rojas entließ die Männer und ging zu seinem Büro, das für die Zeit des Einsatzes im Gebäude des Hafenmeisters eingerichtet worden war. Er blieb an einer Kaffeemaschine stehen, um sich eine Tasse Kaffee einzugießen, als sein Adjutant nähertrat.
    »Captain Flores vom Marineministerium bittet Sie, ihn im Erdgeschoß aufzusuchen.«
    »Hat er einen Grand genannt?«
    »Nein, er sagte nur, es sei dringend.«
    Rojas nahm den Aufzug. Flores, untadelig in weißer Marineuniform, begrüßte ihn im Erdgeschoß, gab jedoch keine Erklärungen ab, sondern führte den Colonel schweigend über die Straße zu einem großen Schuppen, in dem die Küstenrettungsboote untergebracht waren. Im Innern untersuchte eine Gruppe Männer einige verbogene Trümmer, die von einer Yacht zu stammen schienen.
    Captain Flores machte Rojas mit Chavez und seinem Sohn bekannt. »Diese Fischer haben gerade einige Wrackteile mitgebracht, die sie im Kanal entdeckt haben«, erklärte er. »Sie sagen, daß die Fundstelle aussehe, als sei eine Yacht mit einem großen Schiff kollidiert.«
    »Wieso sollte der Unfall einer Yacht im Zusammenhang mit den speziellen Sicherheitsmaßnahmen stehen?« erkundigte sich Rojas.
    Der Hafenmeister, ein Mann mit gelocktem Haar und einem dichten Schnurrbart, meldete sich zu Wort. »Es könnte sich um ein Unglück handeln, das einen Schatten über den Wirtschaftsgipfel werfen könnte.« Er hielt inne und fügte dann hinzu: »Inzwischen haben die Rettungsboote das Gebiet erreicht. Bis jetzt wurden noch keine Überlebenden entdeckt.«
    »Haben Sie die Yacht identifiziert?«
    »Eine der Planken, die Mr. Chavez und seine Mannschaft aus dem Wasser gefischt haben, trägt einen Schriftzug. Bei dem Schiff handelt es sich um die Lola.«
    Rojas schüttelte den Kopf. »Ich bin Soldat. Von Vergnügungsyachten habe ich keine Ahnung. Sollte dieser Name für mich von Bedeutung sein?«
    »Die Yacht war auf den Namen von Victor Riveras Frau getauft«, antwortete Flores. »Kennen Sie ihn?«
    Rojas wurde steif. »Der Präsident der Abgeordnetenkammer ist mir bekannt. Es war seine Yacht?«
    »Auf seinen Namen registriert«, nickte Flores. »Wir haben bereits mit seiner Sekretärin zu Hause Kontakt aufgenommen. Haben ihr natürlich nichts Näheres mitgeteilt. Wir haben uns nur nach Mr. Riveras Aufenthaltsort erkundigt. Sie sagte, er befände sich an Bord seiner Yacht und gäbe eine Gesellschaft für ein paar argentinische und brasilianische Diplomaten.«
    »Um wie viele Leute handelt es sich?« erkundigte sich Rojas. Ihm wurde allmählich mulmig.
    »Um Rivera und seine Frau, dreiundzwanzig Gäste und fünf Besatzungsmitglieder. Insgesamt dreißig Personen.«
    »Namen?«
    »Die Sekretärin hatte die Gästeliste nicht vor sich liegen. Ich habe mir die Freiheit erlaubt, einen meiner Offiziere zu Riveras Büro zu schicken, um eine Kopie zu holen.«
    »Ich halte es für das beste, wenn ich von jetzt an die Nachforschungen übernehme«, bemerkte Rojas in offiziellem Tonfall.
    »Die Marine ist bereit, Ihnen jede Unterstützung zu gewähren«, erklärte Flores, nur zu glücklich, daß ihm die Angelegenheit aus der Hand genommen war.
    Rojas wandte sich an den Hafenmeister. »Was für ein Schiff war an der Kollision beteiligt?«
    »Wir stehen vor einem Rätsel, in den letzten zehn Stunden gab es kein Schiff, das ein- oder ausgelaufen ist.«
    »Wäre es möglich, daß ein Schiff den Hafen ohne Ihr Wissen anläuft?«
    »Ein Kapitän wäre dumm, wenn er das versuchen würde, ohne einen Lotsen an Bord zu nehmen.«
    »Ist es aber möglich?« hakte Rojas nach.
    »Nein«, behauptete der Hafenmeister. »Kein Hochseeschiff könnte andocken oder festmachen, ohne daß ich es merken würde.«
    Rojas akzeptierte das. »Wie steht es mit auslaufenden Schiffen?«
    Einen Moment lang dachte der Hafenmeister über diese Frage nach. Dann nickte er leicht. »Vom Kai könnte kein Schiff ohne meine Wissen ablegen. Aber wenn das Schiff auf Reede

Weitere Kostenlose Bücher