Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
einunddreißig Tage vor sich hergetrieben habe, nachdem sie Venator zurückgelassen hatten, bis sie eine sichere Bucht erreichten, in der sie Reparaturen am Schiff vornehmen konnten. Während des nächsten Abschnitts der Reise rissen weitere Stürme das Segel mit sich und brachen die Ruder. Dann trieb das Schiff, wie viele Tage ist unbekannt, bis es in den Fjord in Grönland gelangte.«
    Yaeger schwieg und holte die Karte der amerikanischen Atlantikküste auf den Monitor. Danach gab er schnell eine Ziffernfolge ein. Eine schmale Linie bildete sich und wanderte von der Ostküste Grönlands aus in einem Zickzackpfad nach Süden, umrundete Neufundland, passierte Neuschottland und Neuengland und endete an einem Punkt etwas oberhalb von Atlantik City.
    »New Jersey?« murmelte Pitt überrascht.
    »Barnegat Bay, um genau zu sein«, erklärte Giordino. Er breitete die Landkarte auf einem Tisch aus. Dann markierte er mit einem roten Stift einen Küstenabschnitt.
    »Barnegat Bay in New Jersey?« wiederholte Pitt.
    »Die Küste sah im Jahre dreihunderteinundneunzig ganz anders aus«, erklärte Yaeger trocken. »Der Strand war zerklüfteter, die Bucht war tiefer und besser geschützt.«
    »Wie sind Sie nur auf exakt diesen Punkt gekommen?« fragte Pitt.
    »In seiner Beschreibung der Bucht erwähnt Rufinus ein riesiges Meer von Zwergpinien – eine Gegend, in der Süßwasser aus dem Boden quoll, wenn man einen Stock in die Erde steckte. In New Jersey gibt es einen solchen Wald von Zwergpinien, auf den diese Beschreibung zutrifft. Er heißt Pine Barrens, dehnt sich im Süden über weite Strecken des Staatsgebietes aus und grenzt im Osten an die Küste. Der Grundwasserspiegel liegt extrem hoch. Während der Schneeschmelze im Frühjahr oder nach heftigen Regenfällen kann man tatsächlich ein Loch in den Sand bohren und auf Wasser stoßen.«
    »Sieht vielversprechend aus«, gab Pitt zu. »Aber hat Rufinus nicht ebenfalls erwähnt, daß sie Steine als Ballast an Bord genommen haben?«
    »Ich muß zugeben, daß mir das auch Kopfzerbrechen gemacht hat. Also habe ich einen Geologen angerufen, der beim Army Corps of Engineers Dienst tut. Er berichtete von einem Steinbruch, der beinahe an genau der Stelle liegt, an der – wie ich glaube – die Mannschaft der Serapis landete.«
    »Gute Arbeit«, lobte Pitt anerkennend. »Sie scheinen auf der richtigen Spur zu sein.«
    »Wie gehen wir nun vor?« fragte Lily.
    »Ich suche in Richtung Süden weiter«, antwortete Yaeger. »Gleichzeitig programmieren meine Leute Venators ungefähren Kurs, den er, nachdem er das Mittelmeer verlassen hatte, eingeschlagen haben muß. Wenn wir den Weg der Serapis von New Jersey aus weiterhin verfolgen und Venators Reise nach Amerika projizieren, dann müßten wir zu einem annähernd fünfhundert Meilen langen Küstenstreifen gelangen, an dem der gesuchte Fluß zu finden sein müßte.«
    Lily wirkte skeptisch. »Mir ist einfach nicht klar, wie Sie dem Kurs folgen wollen, obwohl es doch keinerlei Aufzeichnung über Wellengang, Windrichtung und Entfernungen gibt.«
    »Das ist nicht weiter schwierig«, erwiderte Yaeger trocken. »Ich lege die Logbuchdaten der Reisen von Columbus zugrunde und gebe seinen Kurs ein, dann programmiere ich die Unterschiede am Rumpf, Wasserverdrängung, Takelage und Abdrift zwischen seinen Schiffen und der byzantinischen Flotte, die tausend Jahre früher den Kurs gesegelt ist.«
    »Das klingt wirklich ganz einfach.«
    »Wir könnten Glück haben und das Ziel vielleicht einkreisen, aber wir müssen bestimmt noch ein paar Tage rund um die Uhr arbeiten, bis wir die Stelle tatsächlich gefunden haben.«
    Die ermüdenden, quälenden Stunden angestrengten Forschens schienen vergessen. Yaegers gerötete Augen blitzten begeistert auf. Lily schien vor Energie zu bersten, und alle anderen warteten nur auf den Startschuß.
    »Also an die Arbeit«, befahl Pitt. »Finden Sie die Bibliothek.«
    Pitt dachte, Sandecker hätte ihn zu sich gerufen, um sich über die Suchaktion Bericht erstatten zu lassen, aber in dem Augenblick, in dem er den ernsten Ausdruck auf dem Gesicht des Admirals bemerkte, wußte er, daß es Schwierigkeiten gab. Der sanfte Blick in Sandeckers Augen machte Pitt ernsthafte Sorgen. Normalerweise wirkten sie hart wie Kiesel.
    Sandecker kam auf ihn zu, ergriff seinen Arm, führte ihn zu einer Couch und setzte sich neben ihn. Jetzt wußte Pitt genau, daß es Schwierigkeiten gab.
    »Ich habe soeben eine sehr beunruhigende Nachricht aus

Weitere Kostenlose Bücher