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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Keine Bruchstellen. Warum, zum Teufel, ist das Schiff bloß gesunken?«
    »Oder noch besser«, überlegte Giordino, »warum ist kein Treibgut zu sehen?«
    Pitt starrte ebenfalls auf das unscharfe Bild. »Erinnert ihr euch an die Cyclop ? Auch die ging spurlos verloren.«
    »Wie könnten wir die bloß vergessen?« beschwerte sich Giordino. »Wir tragen ja immer noch die Narben am Körper.«
    Gunn sah ihn an. »Alles, was recht ist, du kannst doch nicht einen armseligen Frachter, der um die Jahrhundertwende vom Stapel gelaufen ist, mit einem modernen Kreuzfahrtschiff vergleichen, bei dem tausend Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden.«
    »Das Schiff wurde jedenfalls nicht von einem Sturm unter Wasser gedrückt«, stellte Pitt fest.
    »Vielleicht war es eine Riesenwelle?«
    »Oder vielleicht hat ihr ein Wüstensohn den Boden rausgesprengt«, mutmaßte Giordino.
    »Wir werden es bald wissen«, sagte Pitt mit ruhiger Stimme. »Innerhalb der nächsten zwei Stunden befinden wir uns an Deck.«
    Der Deep Rover sah aus, als sei er eher im Weltraum zu Hause als in den Tiefen des Ozeans. An seiner Form hätte allenfalls ein Marsmensch Gefallen gefunden. Die Kugel, mit einem Durchmesser von zweihundertvierzig Zentimetern, war auf einen rechteckigen Behälter montiert, der die 120-Volt-Batterien enthielt. Alles mögliche seltsame Zubehör lag hinter der Kugel: Triebwerke und Motoren; Sauerstoffzylinder; Kanister zum Ausfiltern des Kohlendioxyds; Andockgeräte; Kamerasysteme; ein Sonargerät, mit dem Abtastungen vorgenommen werden konnten. Es waren vor allem die Arbeitsarme, die vorne hervorstachen und jeden selbstbewußten Roboter vor Neid hätten erblassen lassen. Wenn man versuchte, sie in einfachen Worten zu beschreiben, müßte man sagen, daß es sich um mechanische Arme und Hände handelte, die mühelos dieselben Arbeiten wie Glieder mit Muskeln und Knochen verrichten konnten – und noch einiges mehr. Ein Sensorkontrollsystem ermöglichte es, die Arm- und Handbewegungen auf den tausendstel Zentimeter genau auszuführen, während das Kraftkontrollsystem es den Händen erlaubte, graziös Tasse und Untertasse zu halten oder einen gußeisernen Herd in die Höhe zu stemmen.
    Pitt und Giordino umkreisten den Deep Rover geduldig, während die Tauchkugel von ein paar Ingenieuren überprüft wurde. Die Plattform mit der Lafette, auf der er ruhte, war Teil des Rumpfes der Sounder und konnte sechs Meter tief ins Meer abgesenkt werden.
    Schließlich nickte einer der Ingenieure. »Wenn Sie fertig sind, kann's losgehen.«
    Pitt schlug Giordino auf den Rücken. »Nach dir.«
    »Okay, ich bediene die Manipulatoren und die Kameras«, sagte er gutgelaunt. »Du lenkst die Karre, aber paß auf den Stoßverkehr auf.«
    »Sagen Sie ihm«, schrie Stewart von dem oberen Deck hinunter, wobei seine Stimme in der Kammer widerhallte, »wenn er den Rover in einem Stück wieder hochbringt, kriegt er einen Kuß von mir.«
    »Ich auch?« schrie Giordino zurück und ging auf den Spaß ein.
    »Sie auch.«
    »Darf ich mein Gebiß rausnehmen?«
    »Sie können rausnehmen, was Sie wollen.«
    »Soll das ein Ansporn sein?« fragte Pitt trocken. Er war dem Captain dankbar, daß er versuchte, sie von dem abzulenken, was sie unter Umständen finden mochten. »Lieber fahre ich schnurstracks nach Afrika, als wieder an Bord zurückzukehren.«
    »Dann werden Sie noch eine Extraladung Sauerstoff brauchen«, erwiderte Stewart.
    Gunn kam zu der Tauchkugel. Er ließ sich durch die Flachserei nicht stören. Über die Ohren hatte er einen Kopfhörer gestülpt, von dem ein Kabel bis zu seinem Knie hinunterbaumelte.
    Er bemühte sich, seine Instruktionen in sachlichem Ton zu geben, aber die Nervosität machte sich in seiner Stimme bemerkbar. »Ich überwache eure Positionsautomatik und die Kommunikation. Sobald ihr den Meeresboden sehen könnt, beschreibt ihr einen Kreis, bis euer Sonar das Wrack entdeckt. Dann gebt ihr mir euren Kurs durch. Ich erwarte, daß ihr mich über jeden Schritt, den ihr unternehmt, auf dem laufenden haltet.«
    Pitt schüttelte Gunn die Hand. »Wir bleiben in Verbindung.«
    Gunn sah seinen alten Freund fest an. »Bist du sicher, daß du nicht lieber oben bleiben und mich runtergehen lassen willst?«
    »Ich muß mir das selbst ansehen.«
    »Viel Erfolg«, murmelte Gunn. Dann wandte er sich schnell ab und stieg die Leiter hinauf.
    Pitt und Giordino nahmen nebeneinander in zwei Pilotensitzen Platz. Die Ingenieure senkten die obere Halbkugel ab, bis sie

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