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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Augenblick vollkommen geschäftstüchtig, im nächsten total versponnen. Er fragte sich oft, wie dieser Menschenschlag zu einer solchen Weltmacht hatte werden können.
    Dann lachte Pitt sein ansteckendes Lachen. »Nur ein Scherz. Richten Sie Ihrem Onkel aus, wenn er seinen Brandy in die USA exportieren will, übernehme ich sofort den Vertrieb.«
    Flores legte seinen Stechzirkel hin und tippte mit einem Bleistift auf die Karte. »Gestern morgen um drei Uhr zehn waren sie hier.«
    Alle beugten sich wieder über die Karte.
    »Alle drei Schiffe befanden sich auf konvergierendem Kurs, na gut«, bemerkte Gunn. Er zog einen kleinen Rechner aus der Tasche und fing an, auf die Tasten zu tippen. »Wenn ich ihre Fahrt grob schätze – sagen wir dreißig Knoten für die Lady Flamborough, achtzehn für die Gabo Gallegos und zweiundzwanzig für die General Bravo  …« Seine Stimme verlor sich, während er Zahlen auf eine Ecke der Karte kritzelte. Nach einer Weile trat er zurück und tippte mit dem Kugelschreiber auf seine Notizen. »Kein Wunder, daß der chilenische Kohlenfrachter keinen Sichtkontakt hatte. Das Schiff müßte gut vierundsechzig Kilometer östlich am Bug des Kreuzfahrtschiffes vorbeigelaufen sein.«
    Pitt sah gedankenverloren auf die Linien, die quer über die Karte gezogen waren. »Das mexikanische Containerschiff hingegen, so sieht es aus, dürfte die Lady Flamborough nur um drei bis vier Kilometer verfehlt haben.«
    »Das ist nicht weiter verwunderlich«, sagte Rojas, »wenn man in Rechnung stellt, daß das Kreuzfahrtschiff ohne Licht fuhr.«
    Pitt sah Flores an. »Erinnern Sie sich an die Mondphase, Captain?«
    »Ja, zwischen Neumond und einem Viertel, eine Sichel.«
    Giordino schüttelte den Kopf. »Nicht hell genug, wenn die Brückenwache in die falsche Richtung geschaut hat.«
    »Ich nehme an, von diesem Punkt aus haben Sie die Suchaktion gestartet«, mutmaßte Pitt und deutete auf die Karte.
    Flores nickte. »Ja, die Aufklärungsstaffel suchte ein Koordinatengitter ab. Je zweihundert Meilen nach Osten, Norden und Süden.«
    »Und hat keine Spur von ihr entdeckt.«
    »Nur das Containerschiff und den Erzfrachter.«
    »Die Lady Flamborough könnte auf Gegenkurs gegangen sein und dann nach Norden oder Süden abgedreht haben«, vermutete Gunn.
    »Daran haben wir auch gedacht«, sagte Flores. »Die Flugzeuge haben während des Rückfluges zum Auftanken und auf dem Hinflug alle Zufahrtswege zum Land hin überprüft.«
    »Wenn man die Fakten im Zusammenhang sieht«, sagte Gunn düster, »dann fürchte ich, daß der einzige Punkt, den die Lady Flamborough angesteuert haben könnte, der Meeresgrund ist.«
    »Nimm ihre letzte Position, Rudi, und rechne mal aus, wie weit sie gefahren sein könnte, bevor die Suchflugzeuge auf der Bildfläche erschienen sind.«
    Rojas sah Pitt interessiert an. »Darf ich fragen, was Sie beabsichtigen? Eine weitere Suche wäre fruchtlos. Die gesamte Meeresoberfläche in dem Gebiet, in dem sie verschwunden ist, wurde genau überprüft.«
    Pitt schien durch Rojas hindurchzusehen, als sei der Colonel transparent. »Wie der Mann gerade sagte: ›Der einzige Ort, den sie angesteuert haben könnte, ist der Meeresgrund‹. Und genau da werden wir nachsehen.«
    »Wie kann ich Ihnen dabei behilflich sein?«
    »Die Sounder, ein Tiefseeforschungsschiff der NUMA, wird irgendwann heute abend im Suchgebiet eintreffen. Wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie einen Helikopter entbehren könnten, der uns zu ihr hinausbringt.«
    Rojas nickte. »Ich sorge dafür, daß einer bereitsteht.« Dann fügte er hinzu: »Sie wissen natürlich, daß Sie genausogut in einem Meeresgebiet von zehntausend Quadratkilometern einen einzelnen Fisch jagen könnten. Diese Suche könnte ein Leben lang dauern.«
    »Nein«, sagte Pitt zuversichtlich. »Allenfalls zwanzig Stunden.«
    Rojas war Pragmatiker. Luftschlösser waren ihm fremd. Er warf Giordino und Gunn einen Blick zu und erwartete, in ihren Augen Skepsis zu erkennen. Statt dessen entdeckte er nur Zustimmung.
    »Sie können doch nicht im Ernst glauben, einen solch phantastischen Zeitplan einhalten zu können?« fragte er.
    Giordino hob eine Hand und musterte angelegentlich seine Fingernägel. »Wenn man die Erfahrung zugrunde legt«, erwiderte er ungerührt, »dann hat Dirk die Zeitspanne sogar noch überschätzt.«

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    G enau vierzehn Stunden und zweiundvierzig Minuten, nachdem der Hubschrauber der uruguayanischen Armee sie auf der Landeplattform der Sounder abgesetzt

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