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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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bringt.«
    Sandecker saß neben Lily und sah sich die Aufzeichnungen des Bodenprofils der Gegend an, die sie vermessen hatten. Bei Pitts Frage blickte er auf. »Wahrscheinlich dieser unechte Topiltzin«, grunzte er.
    »Der kann die Menge bestimmt genausogut mitreißen wie ein Wanderprediger.«
    »Irgendein Hinweis, daß sie versuchen werden, heute nacht überzusetzen?« fragte Lily.
    Pitt lehnte sich vom Teleskop zurück und schüttelte den Kopf. »Sie sind fest bei der Arbeit an ihrer Flotte, aber ich bezweifle, daß sie innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden aufbrechen. Topiltzin wird seinen großen Schlag erst landen, wenn er sicher ist, daß dieses Ereignis die Schlagzeilen des Tages beherrscht.«
    »Topiltzin ist ein falscher Name«, informierte ihn Sandecker. »Sein richtiger Name lautet Robert Capesterre.«
    »Hat ziemlichen Erfolg, der Junge.«
    Sandecker hielt Daumen und Zeigefinger einen Zentimeter voneinander entfernt. »Capesterre ist nur so weit davon entfernt, die Macht in Mexiko an sich zu reißen.«
    »Wenn man aus dieser Versammlung auf der anderen Seite des Flusses Schlüsse ziehen darf, dann hat er es ebenfalls auf den gesamten Südwesten Amerikas abgesehen.«
    Lily stand auf und reckte sich. »Diese Herumsitzerei bringt mich um den Verstand. Wir machen die Arbeit, und die Ingenieure der Armee heimsen den ganzen Ruhm ein. Sie erlauben nicht einmal, daß wir bei den Ausgrabungen zuschauen, und halten uns von Sams Besitz fern. – Ich finde das ziemlich unverschämt.«
    Pitt und Sandecker grinsten über Lilys typisch weibliche Wortwahl. »Ich würde einen etwas kräftigeren Ausdruck als ›unverschämt‹ vorziehen«, meinte der Admiral.
    Lily kaute nervös auf dem Ende ihres Stifts herum. »Warum hören wir nichts vom Senator? Inzwischen müßten wir doch eine Nachricht erhalten haben.«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Sandecker. »Nachdem ich ihm von Dirks Vorhaben erzählt hatte, sagte er bloß, er würde irgendwie einen Handel zustande bringen.«
    »Ich wünschte, wir wüßten, worüber«, murmelte Lily.
    Trinity tauchte mit vorgebundener Schürze am Fuße der Treppe auf. »Mag jemand einen Schlag von meinem berühmten Trinity-Chili?«
    Lily sah ihn unsicher an. »Wie scharf ist es denn?«
    »Nicht sehr. Ich kann es Ihnen so mild wie ein Marshmallow oder so scharf wie Batteriesäure machen. Ganz wie Sie wollen.«
    »Ich begnüge mich mit marshmallowmild«, entschied Lily, ohne zu zögern.
    Bevor Pitt und Sandecker ihre Bestellung aufgeben konnten, drehte sich Trinity um und starrte durch die Dämmerung auf eine Reihe von Scheinwerfern, die sich langsam auf der Straße näherten.
    »Scheinbar wieder ein Armeekonvoi«, bemerkte er. »Auf dieser Straße sind keine Personen- oder Lastwagen mehr entlanggekommen, seit dieser General die Zufahrt gesperrt und den Verkehr nach Norden umgeleitet hat.«
    Kurze Zeit später zählten sie fünf Laster, die von einem Hummer geführt wurden – dem Fahrzeug, das den unverwüstlichen Jeep ersetzt hatte. Der letzte Lastwagen zog einen Anhänger, unter dessen Plane ein schwerer Schaufelbagger verstaut war. Der Konvoi bog nicht auf die Straße ab, die zum Lager der Pioniere am Gongora Hill führte, und er fuhr auch nicht nach Roma weiter. Die Lastwagen folgten dem Hummer in die Auffahrt von Sams römischem Circus und hielten zwischen Zapfsäulen und Laden an.
    Pitt erkannte sofort drei vertraute Gesichter. Zwei der Männer waren in Uniform, wohingegen der dritte einen Pullover und Baumwollhosen trug. Pitt kletterte vorsichtig über das Geländer und ließ sich hinunter, bis er nur noch wenige Zentimeter über dem Boden hing. Dann ließ er los und landete direkt vor ihren Füßen. Schmerz schoß durch sein verletztes Bein, und er stieß einen unterdrückten Schrei aus. Sie waren über sein plötzliches Auftreten ebenso verblüfft, wie er über das ihre gewesen war.
    »Wo kommst du denn her?« erkundigte sich Giordino mit breitem Grinsen. Im Schein der Flutlichtstrahler wirkte er blaß, einen Arm trug er in einer Schlinge, aber er wirkte energiegeladen wie eh und je.
    »Ich wollte dich gerade dasselbe fragen.«
    Colonel Hollis trat einen Schritt vor. »Hätte nicht gedacht, daß wir uns so schnell wiedersehen.«
    »Ich auch nicht«, bekannte Major Dillinger.
    Pitt fühlte, wie ihn eine Welle der Erleichterung überflutete, als er ihre ausgestreckten Hände ergriff. »Wenn ich sagen würde, ich sei froh, daß ihr da seid, dann sei das die Untertreibung des

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