Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
hingerissen.
    Pitt kochte allmählich vor Wut. Pompöse Hohlköpfe konnte er nicht ausstehen. »Sie haben nur zwölf Mann, Captain. Zwölf Pioniere mit weniger als zweihundert Stunden Gefechtstraining. Mich decken vierzig Mann, von denen jeweils zwei mit ihren bloßen Händen Ihre ganze Mannschaft in weniger als dreißig Sekunden umlegen könnten. Ich bitte Sie nicht, ich befehle Ihnen, sich wegzuscheren.«
    Der Captain drehte sich lässig einmal um die eigene Achse, aber er sah niemanden außer Pitt und Lily, die die Front seiner Truppen abschritt, Admiral Sandecker, der unbeteiligt eine dicke Zigarre paffte, und einen Mann, den er nicht kannte und der den Arm in einer Schlinge trug. Die beiden Männer lehnten am Jeep, als dösten sie.
    Er warf Pitt einen schnellen Blick zu, doch Pitts Augen zeigten keinerlei Emotion. Er ließ seine Hand vorschnellen. »Sergeant, entfernen Sie diese Leute, und zwar blitzartig.«
    Bevor seine Männer noch zwei Schritte gemacht hatten, tauchte wie durch Zauberei Colonel Hollis auf. Die verwaschenen Farben seines Kampfanzugs, die schlammverfärbten Hände und das ebenfalls getarnte Gesicht schienen sich mit den Farben des umliegenden Buschwerks zu vermischen. Er stand nur fünf Meter entfernt und war doch im Unterholz beinahe unkenntlich.
    »Gibt's ein Problem?« erkundigte Hollis sich beim Captain. Er war ungefähr so freundlich wie eine Klapperschlange, die sich einer Maus gegenübersieht.
    Der Unterkiefer des Captains sackte nach unten, und seine Männer blieben wie angewurzelt stehen. Er trat ein paar Schritte näher heran und musterte Hollis vorsichtig. Kein Rangabzeichen war zu erkennen.
    »Wer sind Sie?« stieß er hervor. »Welche Einheit?«
    »Colonel Morton Hollis, Special Operations Forces.«
    »Captain Louis Cranston, Sir, 486 th Engineering Bataillon.«
    Sie salutierten. Hollis nickte zur Reihe der Pioniere hinüber, die ihre Automatikwaffen im Anschlag hatten. »Ich glaube, Sie können Ihren Männern Befehl erteilen zu rühren.«
    Cranston wußte nicht so recht, was von diesem unbekannten Colonel zu halten war, der aus dem Nichts aufgetaucht war. »Darf ich fragen, Colonel, was ein Offizier der Special Forces hier zu suchen hat?«
    »Ich achte darauf, daß diese Leute ungestört ihren archäologischen Forschungsarbeiten nachgehen können.«
    »Ich darf Sie daran erinnern, Sir, daß Zivilisten der Zutritt zu militärischem Sperrgebiet untersagt ist.«
    »Nehmen wir mal an, ich versichere Ihnen, daß die hier anwesenden Personen die Erlaubnis haben, sich hier aufzuhalten.«
    »Bedaure, Colonel. Ich habe direkten Befehl von General Chandler. Der Befehl ist absolut klar und eindeutig. Niemandem, und das schließt Sie mit ein, Sir, der nicht zum Bataillon gehört, darf Zutritt gewährt –«
    »Darf ich das so verstehen, daß Sie mich ebenfalls rausschmeißen wollen?«
    »Wenn Sie keine von General Chandler unterzeichneten Befehle vorweisen können, die Ihnen den Aufenthalt gestatten«, erklärte Cranston nervös, »dann werde ich meinen Anweisungen Folge leisten.«
    »Ihre halsstarrige Art wird ihnen keine Lorbeeren eintragen, Captain. Ich schlage vor, Sie überlegen sich das besser noch einmal.«
    Cranston wußte genau, daß mit ihm Katz und Maus gespielt wurde, und das schätzte er keineswegs. »Bitte, Colonel, machen Sie keinen Ärger.«
    »Sie laden jetzt Ihre Männer auf den Lastwagen und kehren zu Ihrem Lager zurück. Und denken Sie nicht mal dran, sich umzusehen.«
    Pitt genoß den Schlagabtausch, zögernd drehte er sich um und kletterte wieder in den Graben hinunter. Auf dem Boden begann er im Dreck zu wühlen. Giordino und Sandecker kamen zum Rand geschlendert und sahen ihm zu.
    Cranston zögerte. Sein Widersacher hatte zwar einen höheren Rang als er, aber die Befehle von General Chandler waren eindeutig. Er entschied, daß er in einer guten Position war. General Chandler würde ihm bei einer Anhörung den Rücken stärken.
    Bevor er jedoch seinen Männern den Befehl geben konnte, das Gebiet zu räumen, zog Hollis eine Trillerpfeife hervor und stieß zwei schrille Pfiffe aus.
    Wie Geister in einem Horrorfilm, die den Gräbern entsteigen, wurden plötzlich vierzig Gestalten sichtbar, die zuvor vollkommen mit den Büschen und dem Unterholz verwachsen schienen, und bildeten einen lockeren Kreis um Captain Cranston und seine Männer.
    In Hollis' Augen blitzte Gehässigkeit auf. »Peng, Sie sind tot.«
    »Haben Sie gerufen, Boß?« erkundigte sich ein Soldat, der aussah

Weitere Kostenlose Bücher