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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hatte. Dann kroch er zu Hoskins hinüber, dessen Zischen sich mittlerweile in schmerzerfülltes Stöhnen verwandelt hatte.
    »Was ist passiert?« erkundigte sich Graham und bedauerte die blöde Frage im selben Augenblick, als sie ihm herausgerutscht war.
    »Wir sind in eine Rille gefahren, die das Flugzeug im Eis hinterlassen hat«, stieß Hoskins mühsam hervor. »Mein Gott, ich glaube, ich bin kastriert worden.«
    »Laß mal sehen.« Graham schob die Hände beiseite und zog den Reißverschluß von Hoskins' Schneeanzug auf. Dann nahm er eine Taschenlampe aus der Tasche und schaltete sie ein. Er konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. »Da wird sich deine Frau einen anderen Grund einfallen lassen müssen, wenn sie dich verlassen will. Keine Spur von Blut. Dein Sexualleben ist gesichelt.«
    »Wo sind Lily … und Gronquist?« stammelte Hoskins.
    »Ungefähr zweihundert Meter hinter uns. Wir müssen die offene Stelle im Eis umgehen und nachsehen, wie es ihnen geht.«
    Hoskins erhob sich, von Schmerzen gepeinigt, und schleppte sich mühsam zum Rand der Bruchstelle im Eis. Erstaunlicherweise brannte der Scheinwerfer des Schneemobils immer noch. Sein schwaches Glühen war auf dem Boden des Fjords zu erkennen und beleuchtete die Luftblasen, die aus sechs Metern Tiefe zur Wasseroberfläche emporstiegen. Graham kam herbei und warf einen Blick nach unten. Dann sahen sie sich an.
    »Lebensretter«, murmelte Hoskins niedergeschlagen, »wir sollten lieber bei der Archäologie bleiben –«
    »Ruhig!« schnappte Graham plötzlich. Er hob die Handschuhe an die Ohren und drehte sich wie eine Radarantenne von einer Seite zur anderen. Dann blieb er stehen und deutete aufgeregt auf blitzende Scheinwerfer in der Ferne. »Verdammt noch mal!« schrie er. »Da kommt ein Hubschrauber!«
    Lilys Sinne taumelten am Rande der Bewußtlosigkeit.
    Sie konnte nicht begreifen, wieso es ihr immer schwerer fiel, einen vernünftigen Gedanken zu fassen. Sie hob den Kopf und sah sich nach Gronquist um. Unbeweglich lag er einige Meter entfernt. Sie schrie, versuchte verzweifelt, eine Antwort zu erhalten, doch er lag da wie tot. Schließlich gab sie auf und driftete ganz allmählich, als sie in ihren Beinen nicht mehr das geringste Gefühl verspürte, in eine Art Traumwelt ab. Erst als sie anfing zu zittern, begriff sie, daß sie sich in einem leichten Schockzustand befand.
    Sie war sicher, daß Graham und Hoskins jeden Moment zurückkommen würden, aber die Augenblicke verwandelten sich bald in schmerzhafte Minuten, und noch immer war nichts von ihnen zu sehen. Sie war sehr müde und wollte gerade dankbar in Schlaf versinken, als sie plötzlich über sich ein seltsam pochendes Geräusch hörte. Dann durchschnitt ein erstaunlich helles Licht die Dunkelheit und blendete sie. Das klopfende Geräusch ließ in seiner Intensität nach, und eine verschwommene Gestalt, vom Licht umfangen, kam auf sie zu.
    Die Gestalt entpuppte sich als Mann in einem schweren Fell-Parka. Er begriff sofort die Situation, packte mit starkem Griff das Schneemobil, hob es von ihren Beinen und richtete es auf.
    Dann ging er um sie herum, bis das Licht sein Gesicht erleuchtete. Lilys Blick war nicht so scharf wie gewöhnlich, aber sie erkannte ein Paar blitzender grüner Augen, die zugleich Härte, Sanftmütigkeit und ernsthafte Besorgnis auszustrahlen schienen. Als der Fremde bemerkte, daß sie eine Frau war, wurde sein Blick ein wenig starrer. Benommen überlegte sie, wo er wohl herkommen mochte.
    Lily fiel nichts anderes ein als: »Oh, bin ich aber froh, daß Sie da sind.«
    »Mein Name ist Dirk Pitt«, gab eine warme Stimme zurück. »Würden Sie, wenn Sie nicht zu beschäftigt sind, morgen mit mir zu Abend essen?«

9
    L ily sah zu Pitt auf, versuchte zu begreifen und war sich nicht sicher, ob sie ihn richtig verstanden hatte. »Vielleicht wird das nicht gehen.«
    Er schob die Kapuze seines Parkas nach hinten und tastete mit den Händen ihre Beine ab. »Offensichtlich keine Brüche oder Schwellungen«, stellte er in freundlichem Ton fest. »Haben Sie Schmerzen?«
    »Mir ist zu kalt, als daß mir etwas weh tun könnte.«
    Pitt holte ein paar Decken herbei, die vom Schlitten heruntergeschleudert worden waren, und deckte sie zu. »Sie waren nicht in dem Flugzeug. Wie kommen Sie denn hierher?« erkundigte er sich.
    »Ich gehöre zu einem Archäologenteam, das mit Ausgrabungen in einem früheren Eskimodorf beschäftigt ist. Wir hörten das Flugzeug den Fjord entlangkommen und

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