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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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rannten noch rechtzeitig aus unserer Hütte, um mitzubekommen, wie es auf dem Eis landete. Wir waren gerade mit Decken und Verbandsmaterial auf dem Weg zur Absturzstelle, als wir …« Lilys Worte wurden undeutlich, und sie machte eine schwache Handbewegung zu dem umgestürzten Schlitten hin.
    »Wir?«
    Im Scheinwerferlicht des Helikopters überblickte Pitt schnell die Unfallstelle auf dem mit Schnee bedeckten Eis: die gerade Spur des Schneemobils, die abrupte Kurve um die abgerissene Tragfläche, die scharfen Einschnitte, die von den Kufen des außer Kontrolle geratenen Schlittens stammten – erst jetzt sah er noch eine menschliche Gestalt, die beinahe zehn Meter entfernt auf der anderen Seite der Tragfläche lag.
    »Warten Sie.«
    Pitt ging hinüber und kniete neben Gronquist nieder. Der große Archäologe atmete ruhig und gleichmäßig. Pitt untersuchte ihn kurz.
    Lily sah einen Augenblick lang zu und fragte dann besorgt: »Ist er tot?«
    »Kaum. Eine ziemlich üble Quetschung an der Stirn. Wahrscheinlich Gehirnerschütterung, möglicherweise Schädelbasisbruch, doch das möchte ich bezweifeln. Er hat einen eisenharten Schädel.«
    Graham kam herangetrottet, Hoskins im Schlepptau. Die beiden sahen aus wie Schneemänner, ihre Schneeanzüge waren weiß gepudert, die Gesichtsmasken von ihrem Atem vereist. Graham zog die Maske hoch, entblößte ein blutverkrustetes Gesicht, blickte Pitt einen Augenblick verständnislos an und grinste dann schwach.
    »Herzlich willkommen, Fremder. Sie sind gerade rechtzeitig hier aufgetaucht.«
    Niemand an Bord des Helikopters hatte aus der Luft die beiden anderen Mitglieder der Archäologie-Expedition entdeckt, und Pitt fragte sich, wie viele weitere Verwundete sich noch im Fjord tummeln mochten.
    »Wir haben hier einen Verletzten und eine Lady«, erklärte Pitt ohne weitere Formalitäten. »Sind das Angehörige ihrer Gruppe?«
    Das Lächeln auf Grahams Gesicht verblaßte. »Was ist passiert?«
    »Die beiden hatten einen üblen Unfall.«
    »Wir auch.«
    »Haben Sie das Flugzeug gesehen?«
    »Wir haben mitbekommen, wie es runterging, aber wir haben die Maschine nicht erreicht.«
    Hoskins ging um Graham herum und starrte auf Lily hinunter, dann blickte er sich um, bis er Gronquist entdeckte. »Wie schwer sind die beiden verletzt?«
    »Das werden wir erst genau wissen, wenn sie geröntgt worden wind.«
    »Wir müssen ihnen helfen.«
    »Ich habe Sanitäter an Bord des Helikopters –«
    »Worauf, zum Teufel, warten Sie dann noch?« unterbrach ihn Hoskins. »Rufen Sie die Leute her.« Er versuchte, sich an Pitt vorbeizuschieben, doch ein eiserner Griff um seinen Arm hielt ihn auf. Verblüfft starrte er in ein Paar unbeweglicher Augen.
    »Ihre Freunde werden warten müssen«, erklärte Pitt fest. »Die Überlebenden an Bord des abgestürzten Flugzeugs müssen zuerst versorgt werden. Wie weit ist es bis zu Ihrem Camp?«
    »Einen Kilometer in südlicher Richtung«, erwiderte Hoskins kleinlaut.
    »Das Schneemobil funktioniert noch. Sie und Ihr Partner werden den Schlitten wieder ankuppeln und die beiden ins Camp zurückbringen. Machen Sie langsam, falls die beiden irgendwelche inneren Verletzungen davongetragen haben sollten. Haben Sie ein Funkgerät?«
    »Ja.«
    »Stellen Sie Frequenz zweiunddreißig ein, und bleiben Sie auf Empfang«, bat Pitt. »Wenn es sich bei dem Jet um ein Linienflugzeug voller Passagiere handelt, dann werden wir alle Hände voll zu tun haben.«
    »Wir bleiben auf Empfang«, versicherte Graham.
    Pitt beugte sich über Lily und drückte ihr die Hand. »Vergessen Sie unsere Verabredung nicht«, murmelte er.
    Dann schlug er die Kapuze seines Parkas wieder hoch, drehte sich um und lief zum Helikopter zurück.
    Rubin fühlte, wie ihn ein riesiges Gewicht von allen Seiten bedrängte, als ob eine unwiderstehliche Kraft ihn zurückschöbe. Sicherheitsgurt und Schließe drückten schmerzhaft gegen seinen Magen und die Schultern. Er schlug die Augen auf und sah nur verschwommene Umrisse. Während er noch darauf wartete, daß sich der Nebel vor seinen Augen verflüchtigte, versuchte er Arme und Beine zu bewegen, doch sie schienen vollkommen steif zu sein.
    Dann wurde sein Blick nach und nach klarer, und er erkannte den Grund.
    Eine Schnee-und Eis-Lawine hatte sich durch die zerschmetterte Frontscheibe ergossen und schloß nun seinen Körper bis zur Brust ein. Verzweifelt versuchte er sich zu befreien. Nach wenigen Minuten anstrengenden Kampfes gab er auf. Der unnachgiebige

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