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Das Alexandria-Komplott

Das Alexandria-Komplott

Titel: Das Alexandria-Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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über einem Auge, das Gesicht blutverschmiert – dazu noch durch die Haarrisse im Glas verzerrt –, jagte Pitt einen kurzen Schrecken ein.
    Schnell schüttelte er die Beklemmung ab und musterte die unverletzte Gesichtshälfte. Die hohen Wangenknochen, das lange dunkle Haar und ein olivbraunes Auge ließen auf eine sehr attraktive Frau schließen, dachte Pitt erwartungsfroh.
    Er beugte sich dicht ans Fenster und schrie: »Können Sie einen Notausstieg öffnen?«
    Die verletzte Augenbraue hob sich etwas, doch das Auge hatte einen verständnislosen Blick.
    »Können Sie mich verstehen?«
    In diesem Augenblick warfen Simons Männer die Hilfsenergieversorgung an, Flutlicht flammte auf und tauchte das Flugzeug in Licht, das so hell wie der Tag war. Schnell schlossen sie das Heizelement an, und Simon zog den flexiblen Schlauch über das Eis.
    »Hierher, auf die Tragfläche«, winkte Pitt. »Und bringt Werkzeug mit, damit wir ein Fenster öffnen können.«
    Die Mannschaft für Schadensbekämpfung war für Notreparaturen auf einem Schiff ausgerüstet und machte sich kompetent, ohne überflüssige Bewegung an die Arbeit. Es schien fast, als sei die Rettung eingeschlossener Passagiere aus einem versunkenen Flugzeug eine Aufgabe, die jeden Tag anfiel.
    Als Pitt sich wieder umwandte, war das Gesicht der Frau verschwunden.
    Simon und einer seiner Männer kletterten auf die verbogene Tragfläche und kämpften um die Balance, während sie den dicken Heizschlauch hinter sich herzogen. Pitt fühlte einen Schwall heißer Luft und war erstaunt, daß das Heizelement in so kurzer Zeit bereits warmgelaufen war.
    »Wir brauchen eine Feueraxt, um durchzubrechen«, erklärte er knapp.
    Simon warf ihm einen hochmütigen Blick zu. »Sie können sich schon darauf verlassen, daß die US-Navy geeigneteres Gerät zur Verfügung hat. Die simple Brecheisenmethode gehört in der Tat der Vergangenheit an.« Er zog ein kleines, batteriebetriebenes Werkzeug aus der Tasche seines Anzugs, drückte auf einen Knopf, und eine kleine Trennscheibe am anderen Ende surrte los. »Durchschneidet Aluminium und Plexiglas wie Butter.«
    »Also los«, erwiderte Pitt trocken und ging aus dem Weg.
    Auf Simon war Verlaß; in weniger als zwei Minuten hatte die kleine Schneidemaschine die dicke Außenscheibe zertrennt. Für die dünnere Innenscheibe brauchte er nur dreißig Sekunden.
    Pitt beugte sich hinunter, streckte den Arm hinein und leuchtete mit der Taschenlampe hin und her. Von der Frau war nicht das geringste zu sehen. Das kalte Wasser des Fjords glitzerte im Lichtkegel der Lampe. Das Wasser umspielte die Kante eines nahen, nicht besetzten Sitzes.
    Simon und Pitt schoben das Ende des Heizschlauchs durch das Fenster und liefen dann um das Flugzeug herum zum vorderen Teil. Die Matrosen hatten im Wasser den Riegel der Haupttür gefunden und gelöst, doch, wie erwartet, war die Tür verklemmt. Schnell bohrten sie Löcher und befestigten Haken aus rostfreiem Stahl, die mit Drahtseilen verbunden waren, die zum Schneemobil führten.
    Der Fahrer ließ die Kupplung kommen, und das Schneemobil schob sich langsam vor, bis die Drahtseile gespannt waren. Dann gab er Gas, die Metallspikes der Ketten gruben sich ins Eis, und das kleine Schneemobil kämpfte sich nach vorne. Ein paar Sekunden schien nichts zu passieren. Nur das Dröhnen des Auspuffs und das knirschende Geräusch der Ketten, die sich ins Eis gruben, waren zu hören.
    Nach einem Augenblick bangen Wartens ertönte ein neues Geräusch durch die Kälte – das seltsame Kreischen protestierenden Metalls, und dann hob sich das untere Ende der Kabinentür aus dem Wasser. Die Kabel wurden abgehängt, und die gesamte Rettungsmannschaft bückte sich. Die Männer stemmten ihre Schultern gegen die Tür und drückten sie nach oben, bis sie beinahe ganz geöffnet war.
    Das Innere des Flugzeugs gähnte ihnen dunkel und geheimnisvoll entgegen.
    Pitt lehnte sich über den schmalen Ritz des offenen Wassers hinüber und starrte ins Unbekannte; er spürte so etwas wie morbide Neugierde in der Magengegend. Seine Gestalt warf einen Schatten über das Wasser im Mittelgang der Hauptkabine, und zuerst sah er nichts als die glänzenden Wände der Kombüse.
    Es war seltsam still; kein menschliches Lebenszeichen.
    Pitt zögerte und warf einen Blick nach hinten. Doc Gale und seine Sanitäter standen hinter ihm und beobachteten die Szene mit gespannter Entschlossenheit. Simons Männer zogen Kabel von der Energieversorgung heran, um das

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