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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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verdrahtet. Vielleicht unterbricht der Nanochip diese Verbindung.«
    Justin hörte die sich öffnende Eingangstür und gleich darauf die Stimme seiner Mutter, die mit dem Handy telefonierte.
    »Wir rufen Sie später wieder an«, sagte er und legte auf.

114
    Mit einem Mobiltelefon an jedem Ohr kam Helene gefolgt von Claire in die Küche. Mit Kyle auf der einen Leitung und Viviee auf der anderen plante sie, verhandelte sie, arrangierte sie Termine.
    Als sie Erbie erblickte, verstummte sie kurz, dann streckte sie die Arme aus und begrüßte sie. »Sie sind zurück! Gott sei Dank«, sagte sie leise.
    Claire ging wortlos in ihr Zimmer.
    Helene begab sich ins Wohnzimmer, setzte sich und beendete ihr Telefongespräch.
    »Das ist der aufregendste Moment meines Lebens«, sagte sie, als Justin und Madeline hereinkamen. »Ihr könnte euch nicht vorstellen, was sich alles abspielt. Die ganze Stadt ist in Aufruhr. Das ist die größte Geschichte aller Zeiten, und ich bin mitten drin! Wir sind dabei, die Welt zu verändern, Kinder! Wir verändern die Welt!«
    »Mom«, sagte Justin nüchtern, »mir ist klar, dass es wahrscheinlich nicht der beste Zeitpunkt ist, aber kann ich mit dir reden?«
    »Sicher, mein Schatz. Was ist denn los? Du klingst so bedrückt. Ich weiß, dass du Natasha vermisst. Wir schaffen uns einen neuen Hund an, sobald sich alles ein wenig beruhigt hat.«
    »Ich will keinen neuen Hund. Es geht um Oma.«
    »Oma? Sie hat sich heute großartig geschlagen. Habt ihr sie im Fernsehen gesehen? Alle sagen, wie wunderschön und bemerkenswert sie ist.«
    »Ja, ich weiß. Aber ist dir aufgefallen, dass sie sich verändert hat?«
    »Inwiefern, Justin? Was genau meinst du?«
    Justin wiederholte seine Befürchtungen seiner Mutter gegenüber. Während Helene ihm lauschte, konnte sie sich nicht vorstellen, weshalb er solche Anschuldigungen gegen seine Großmutter vorbrachte. Sie machte sich Sorgen um ihn. Vermutlich brauchte er mehr Aufmerksamkeit von ihr. Es ging so vieles vor sich, und er war kein Teil davon.
    »Glaub mir, Mom, es liegt an diesem Nanochip. Ich weiß es.«
    »Ist das alles, worum es geht? Justin, manchmal bist du so melodramatisch.«
    »Du bist von diesem Typ und von all der Aufmerksamkeit geblendet, die du bekommst. Du siehst gar nicht, was wirklich los ist.«
    »Und was genau glaubst du , ist hier los?« Helene fühlte sich erschöpft.
    Sie funktionierte nur noch durch Adrenalin, und nun setzte ihr der Stress zu. Noch während sie spürte, wie sie wütend auf Justin wurde, sprudelten die Worte aus ihr hervor. »Denkst du, es war all die Jahre einfach, dich ohne deinen Vater großzuziehen und in einer Branche für dich zu sorgen, in der ich jeden Moment Schnee von gestern sein könnte? Du hast keine Ahnung, wie es ist, ständig gegen Konkurrenz zu kämpfen. Ich habe mich mein Leben lang von einem Vertrag zum anderen gehangelt, stets in dem Wissen, dass der Nächste der Letzte sein könnte, und wie sollte ich dann für dich sorgen? Du weißt davon gar nichts, weil du immer alles hattest. Darum habe ich mich gekümmert. Ich habe all die Jahre ums Überleben gekämpft, und jetzt habe ich es geschafft. Zum ersten Mal habe ich wirklich das Gefühl, dass ich unantastbar bin – nicht einmal durch irgendeine Show einer Zwanzigjährigen. Ich brauche nicht mehr zu kämpfen, um jung zu wirken ...«
    »Darum geht es also. Du glaubst, er wird dich für immer jung machen.«
    »Ach, hör auf.«
    »Das ist es doch, nicht wahr? Du denkst, er hat den Jungbrunnen – keine Schönheitschirurgie, keine Kosmetika. Du holst dir seinen Nanochip und wirst für immer jung sein.«
    »Ich tue das alles für dich.«
    » Was? Soll das heißen, du willst es wirklich tun? O mein Gott! Er hat dir den Nanochip versprochen? Mom, das darfst du nicht. Bitte, tu das nicht.«
    »Justin, ich arbeite in einer sehr konkurrenzintensiven Branche. Ich habe uns mein ganzes Leben lang alleine durchgebracht. Ich tue das, damit du nach Harvard gehen, deine Träume verfolgen kannst. Damit du dir nicht den Kopf darüber zerbrechen musst, ob genug Geld da ist, um zu studieren. Wenn du dich dem Friedenskorps anschließen und die Welt retten willst, wird auch dafür genug da sein. Aber mir wird dieser Luxus nicht vorgesetzt – ich muss dafür arbeiten. Und glaub mir, der einzige Grund, warum ich Sendezeit bekomme, ist, dass die Menschen mein Gesicht mögen. Du kannst sagen, was du willst, Äußerlichkeiten sind alles. Was glaubst du wohl, wie lange ich mich

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