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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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mit einer salzigen Flüssigkeit füllt, wo würde sie wohl austreten? Aber reden wir weiter über Zeichen«, fuhr Helene fort. »Sie glauben, dass der Antichrist bereits unter uns ist oder sehr bald unter uns sein wird, richtig?«
    »Im Wesentlichen, ja«, gab Katrina zurück.
    »Was ist mit der 666?«
    »Die 666 ist das Zeichen des Tieres«, sagte John. »Es ist außerdem die Zahl des Namens des Antichristen. Er richtet es so ein, dass er verehrt wird und zwingt jeden, sein Mal zu tragen.«
    »Und was oder wer ist die 666?«
    »Darüber gibt es verschiedene Theorien«, räumte John ein, »aber wir glauben nicht, dass sich der Antichrist schon zu erkennen gegeben hat. Es gibt viele Zeichen und Symbole mit Bedeutungen, die über das hinausgehen, was allgemein bekannt ist. Die Bezeichnung ›Rx‹ beispielsweise, die wir als Abkürzung für verschreibungspflichtige Medikamente verwenden, stammt vom ägyptischen Horusauge ab. Die Geste mit Zeige- und kleinem Finger, die Musikstars oft zur Schau stellen, symbolisiert die Hörner des Teufels, aber für die meisten jungen Leute ist es einfach etwas Cooles. In Italien wurde die Geste eingesetzt, um den bösen Blick abzuwenden. Verschiedene Arten von Kreuzen, der Davidstern – eine Menge Dinge, die für uns eine Bedeutung haben, besitzen für Menschen, die sich mit Okkultismus befassen, etliche andere. Die Zahl 666 könnte sich daher als alles Mögliche herausstellen. Es kommt ganz darauf an, aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet«, kam er zum Schluss seiner Ausführungen.
    »Komm zum Kern der Sache«, forderte Kyles Stimme in ihrem Ohr sie auf.
    »Darauf könnten manche Menschen erwidern, dass alles, worüber wir reden, eine Frage des Betrachtungswinkels ist, einschließlich Gott«, sagte Helene. »Sie wollen wissen: Sind wir Gottes Schöpfung oder ist er unsere? Es gibt auch die Ansicht, dass die meisten von uns zu eitel sind, um sich vorstellen zu können, dass wir je zu existieren aufhören könnten. Daher sind unsere Gehirne quasi darauf programmiert, in der Hoffnung nach Gott zu suchen, durch ihn ewiges Leben zu erlangen. Einige glauben, wenn wir je selbst den Schlüssel zum ewigen Leben finden, können wir die Suche nach Gott einstellen. Mit anderen Worten, die Menschheit ist auf einer ewigen Jagd nach Unsterblichkeit, und wenn wir sie finden, wird die Suche nach Gott irrelevant.«
    Als Helene zu ihrem Abschlusssatz für eine anschließende Werbeeinblendung übergehen wollte, wurde sie von Ezra unterbrochen. »Vielleicht haben Sie Recht. Die Bibel sagt, dass die Menschen in den Tagen des Endes den Tod suchen werden, er sich ihnen jedoch entziehen wird. Vielleicht werden wir die Unsterblichkeit also doch noch finden.«

26
    Robert saß reglos vor dem Monitor seines Computers und starrte auf die Bilder der Überwachungskamera von Claibornes Haus. Gleichzeitig dachte er an Helene. Auf dem Bildschirm befanden sich vier Kameraaufnahmen mit je zwei Ansichten des Vorder- und Hintereingangs des Gebäudes. Robert konzentrierte sich. Aus irgendeinem Grund wollte er an diesem Tag arbeiten. Er hatte das Filmmaterial so oft im Schnellvorlauf angesehen, dass er es mittlerweile auswendig kannte. Beim letzten Durchlauf war ihm etwas ins Auge gesprungen, etwas wie ein Flackern. Es war kurz, dennoch war er überzeugt, sich nicht geirrt zu haben. Er spulte zurück und schaltete Bild für Bild weiter.
    »Aha! Da ist es!«, rief er aus und schlug mit der Hand auf den Schreibtisch. »Ich wusste es. Verdammt, ich wusste es!« Die Kamera der Hintertür zeigte um exakt 20 Uhr 58 ein schwarzes Bild. Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, aber es war da. Beim normalen Abspielen trat es nur als kaum bemerkbares schwarzes Aufblitzen zutage. Robert überprüfte den Zeitcode am unteren Rand des Bildes. Er sprang von dem schwarzen Bild zum nächsten von 20:58:05 Uhr auf 20:58:20 Uhr. Fünfzehn Sekunden fehlten. Die Kamera war fünfzehn Sekunden lang ausgeschaltet gewesen.
    Sofort rief er den Polizeichef an.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Lario. »Wir wissen, dass es ungefähr um die Zeit einen Stromausfall gab, aber das Sicherheitsunternehmen hat angegeben, dass die unterbrechungsfreie Stromversorgung für die Kamera eingeschaltet war.«
    »Davon bin ich überzeugt, aber sie hat sich nicht aktiviert«, erwiderte Robert. »Die Frage ist – warum?«
    »Meine Männer haben die USV der Kameras heute Nachmittag überprüft, und alles hat tadellos funktioniert. Fünf Sekunden mehr hätten einen

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