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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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er.
    »Selbstverständlich.«
    »Wer immer es war, muss Hilfe aus dem Gebäude gehabt haben.«
    »Warte mal kurz«, bat Helene ihn. Sie drehte sich auf dem Stuhl nach, schlug die Beine übereinander und strich ihre Jackke glatt.
    »Helene«, meldete sich plötzlich Kyles Stimme in ihrem Ohr, »der Sender hat gerade angerufen. Bei der North Shore Wasseraufbereitungsanlage tummeln sich ein Riesenhaufen Polizisten und Beamte des Heimatschutzministeriums. Sie versuchen verzweifelt, Morgan zu erreichen.«
    »Wie willst du damit umgehen?«
    »Lass uns vorerst wie geplant weitermachen, aber vergiss nicht, dass die Sendung in ein paar Stunden ausgestrahlt wird. Unter Umständen müssen wir alles noch mal machen, live. Sieh zu, ob Morgan bleiben kann.«
    Sie wandte sich Robert zu. »Was machst du heute Abend?«
    »Ist das eine Einladung zum Essen?«
    »Es könnte eine Drohung über einen Terroranschlag auf eine der Wasseraufbereitungsanlagen vorliegen. Die Sache passiert in diesem Augenblick.«
    Robert wirkte aufrichtig überrascht und enttäuscht. »Wie viel Zeit haben wir noch?«
    »Eine Minute bis zur Sendung«, antwortete der Bühnenleiter.
    Robert schritt zur Tat wie ein Tiger, der dazu ansetzt, seine Beute zu erlegen. Seine Bewegungen vermittelten Entschlossenheit. Nach einer knappen Begrüßung der Person am anderen Ende seines Mobiltelefons sammelte er Informationen.
    Er strahlte Zuversicht und Stärke aus – wie damals, als er Polizeichef gewesen war. Und er war dabei äußerst attraktiv.
    Helene liebte den Adrenalinstoß, den brandaktuelle Nachrichten in ihr auslösten; vielleicht wirkte er deshalb so anziehend auf sie. Die Linien um seine Augen waren tiefer, die Sonnenbräune nach wie vor vorhanden, und es schien, als wäre sein Haar über Nacht ergraut. Insgesamt vermittelte er den Eindruck eines zerklüfteten Westernhelden, wenngleich mit Anzug und Krawatte schick gekleidet.
    »Zehn, neun, acht ...«, zählte der Bühnenleiter herunter.
    »Ich gehe gleich auf Sendung, ist das in Ordnung?«, fragte Robert in das Telefon. Er bedachte Helene mit einem Lächeln und einem bejahenden Nicken.
    Helene holte tief Luft, um ihre Gedanken zu sammeln.
    »Ich versuche, weitere Informationen zu bekommen«, meldete Kyle ihr ins Ohr.
    »Ich werde improvisieren«, gab sie ins Mikrofon zurück.
    »... vier, drei, zwei ...«, zählte der Bühnenleiter weiter. Dann schwenkte er den rechten Arm in einer ausholenden Bewegung unter die Kamera, um zu verdeutlichen, dass sie auf Sendung waren.
    »Guten Tag, liebe Zuschauer. Da wir seit Jahren als Gastgeber für eine der wichtigsten Konferenzen der Vereinten Nationen fungieren, ist Amerika in erhöhter Alarmbereitschaft für Terroranschläge. Gerade heute haben wir von einem möglichen Anschlag auf eine der größten Wasseraufbereitungsanlagen von New York erfahren.«
    »Ein Mann wurde verhaftet«, sagte Kyle ihr ein.
    »Ein Verdächtiger ist in Gewahrsam, und die Behörden versuchen derzeit zu eruieren, was genau vorgefallen ist. Das Heimatschutzministerium hat über einen Zeitraum von knapp einem Jahr einen Plan entwickelt, um während der Konferenz die Sicherheit der Stadt zu gewährleisten. Dabei wurde sowohl mit dem New York City Police Department als auch mit einem Privatunternehmen namens Assurance Security zusammengearbeitet. Wir freuen uns, heute den Leiter von Assurance und ehemaligen Polizeichef von New York bei uns begrüßen zu können – Robert Morgan.«

29
    Das Geräusch des Beifalls war lauter, als Robert erwartet hatte. Er beobachtete, wie Helene ruhig und selbstsicher redete, wohl wissend, dass sie selbst vor Neugier platzen musste.
    »Ist das unser schlimmster Albtraum? Ist unsere Trinkwasserversorgung in Gefahr?«
    »In diesem konkreten Fall besteht kein Grund zur Sorge«, antwortete Robert beruhigend. »North Shore ist primär eine Abwasseraufbereitungsanlage. Viel bedenklicher ist, wie dieser Mann, der in der Anlage nichts verloren hatte, hineingelangen konnte und was er dort wollte. Das zu ermitteln, wird einige Zeit in Anspruch nehmen, und die Sicherheitsvorkehrungen in allen anderen Wasseraufbereitungsanlagen der Umgebung werden in diesem Augenblick verschärft.«
    »Die Anlage wird gerade abgeschaltet«, teilte Kyle Helene mit.
    »Warum wird North Shore abgeschaltet?«, fragte sie.
    »Das ist angesichts der aktuellen Bedrohung für die allgemeine Sicherheit eine Routinemaßnahme. Wir wollen keine Risiken eingehen.«
    »Wie verängstigt sollten wir

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