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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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Alarm ausgelöst.«
    »Das heißt, wer immer die Stromversorgung ausgeschaltet hat, wusste genau, wann er sie wieder einschalten musste.«
    »Scheiße!«, entfuhr es dem Polizeichef. »In der Zwischenzeit hätte jeder unbemerkt das Haus betreten können.«
    »Ja, aber nicht jeder hätte gewusst, wie man diese Kamera deaktiviert.«
    »Ich habe das Band auch überprüfen lassen«, sagte Lario. »Was hat Sie nur dazu gebracht, es sich so genau anzusehen?«
    »Es hat mich an einen Traum erinnert«, erwiderte Robert.
    »Sicher, Kumpel«, gab der Polizeichef lachend zurück. »Sie und Ihre verfluchten Instinkte.«

27
    In Englischer Literatur, Chemie und Psychologie hatte Justin dagesessen, ohne ein einziges Wort zu hören. Stattdessen hatte er penibel Männchen und Muster gezeichnet. Aufgeregt harrte er des Mathematikunterrichts.
    Er konnte es kaum erwarten Madeline zu sehen. All seine Gedanken galten ihr. Sie lenkte seinen Verstand von den dumpfen Schmerzen in seinem Knöchel ab. Als er sie schließlich erblickte, durchströmte ihn ein Gefühl zwischen Erregung und Furcht. Selbst der banale, marineblaue Blazer und karierte Schuluniformrock sahen an ihr hervorragend aus. Nun brauchte er nur noch cool aufzutreten.
    »Hi, Madeline«, begrüßte Justin sie mit einem Nicken, als er an ihrem Platz vorbeiging. »Es bleibt doch heute Abend bei der Party, oder?«
    »Ja, sicher. Wie geht es deiner Großmutter?«
    »Sie kommt heute nach Hause. Ich freue mich schon darauf, sie zu sehen. Möchtest du vor der Party bei uns zu Abend essen?«
    »Guten Tag, Klasse«, ergriff der Lehrer das Wort. »Bitte schlagen Sie Ihre Bücher auf Seite 217 auf.«
    Justin tat, wozu er aufgefordert wurde, ohne herumzualbern, Witze zu reißen oder zu schwätzen. Er lauschte während des gesamten Unterrichts aufmerksam, tauschte nur gelegentlich ein Lächeln mit Madeline aus und achtete darauf, den Stoff zu verstehen, der an diesem Tag durchgenommen wurde. Dies war kein Fach mehr, in dem er es sich leisten konnte zu versagen. Es mochte daran liegen, dass er sich mit dem klügsten Mädchen der Schule messen wollte, vielleicht auch daran, dass er jemanden gefunden hatte, dessen Meinung er schätzte. Er wollte nicht, dass Madeline dächte, er wäre nicht schlau genug für sie. Justin fasste den Entschluss, sich in Mathematik künftig alle Mühe zu geben.
    Die Hausaufgabe bestand darin, eine Arbeit über ein imaginäres Universum aus dem Blickwinkel der Quantenphysik und Stringtheorie zu schreiben. Na prima , dachte Justin. Dies überstieg seine Fähigkeiten bei Weitem. Die Quantenphysik betrachtete er als ätherischen mathematischen Quatsch, den selbst Einstein nicht wirklich durchschaut hatte. Und die Stringtheorie war bloß eine Theorie – niemand begriff sie, und niemand konnte sie beweisen. Jemand hatte sie sich ausgedacht, um damit etwas einen Sinn zu verleihen, was keinen Sinn ergab. Justin war verdammt! Nach dem Ächzen und Stöhnen der übrigen Klasse zu urteilen, stand er mit diesem Gefühl nicht alleine da.
    »Aber, aber«, sagte Mr. Zelasco. »Das kann tatsächlich eine lustige Arbeit werden.«
    »Lustig? So lustig wie eine Hirnoperation!«, rief Jimmy.
    »Wäre es hilfreich, noch einmal die Grundlagen durchzugehen?«, fragte Mr. Zelasco.
    »Ja!«, lautete die einhellige Antwort.
    »Na schön, dann fangen wir damit an, warum dieses Thema wichtig ist. Im Universum gibt es Regeln, die erklären, wie sich große Dinge verhalten – Planeten, Galaxien, Sterne. Darunter fällt Albert Einsteins allgemeine Relativitätstheorie – Gravitation, Lichtgeschwindigkeit und dergleichen. Wir können beweisen, dass sie funktioniert.« Er ergriff einen Apfel von seinem Schreibtisch und warf ihn in die Luft. »Und woher wissen wir das?«
    »Isaac Newton ist ein Apfel auf den Kopf gefallen, deshalb wissen wir, dass die Schwerkraft existiert«, meldete sich Janice aus der vordersten Reihe.
    »Gut. Außerdem gibt es Regeln für sehr kleine Dinge wie Moleküle und Atome sowie noch kleinere Teilchen, subatomare Partikel wie Elektronen, Quarks und Gluone. Das bezeichnet man als Quantenphysik – einfach ausgedrückt, handelt es sich um die Wissenschaft vom unglaublich Kleinen. Diese Quantenwelt ist äußerst seltsam. Wenn wir versuchen, sie zu beobachten, verändert sie sich. Die schlichte Beobachtung bewirkt, dass sie sich anders verhält. In dieser Welt herrscht ein organisiertes Chaos mit Quantenwahrscheinlichkeiten, bei denen alles geschehen kann. Wir verwenden

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