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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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dies, um schwarze Löcher zu erklären. Auch wenn wir die Hintergründe noch nicht unbedingt verstehen, wissen wir, dass alles durch und durch mathematisch ist. Das Problem ist, dass diese beiden Regelsätze – die allgemeine Relativitätstheorie und die Quantenphysik – zusammen nicht funktionieren. Es gelten also entweder zwei verschiedene Regelsätze für die Welt – einer für große Dinge, der andere für kleine –, oder es liegt irgendwo ein Fehler vor. Einstein verbrachte einen Großteil seines Lebens mit dem Versuch, diese beiden Gedankenmodelle zusammenzuführen, was ihm jedoch nicht gelungen ist.«
    Der Lehrer legte den Apfel auf Madelines Schreibtisch, ging zur interaktiven Tafel und begann, mit seinem Finger Kreise zu zeichnen. »Die beste Theorie, die wir heute haben, um das Universum unter einen Hut zu bringen und die einer vereinheitlichten Feldtheorie am nächsten kommt, ist die Stringtheorie oder M-Theorie, wie sie manchmal bezeichnet wird. Stark vereinfacht, besagt sie, dass die Welt auf kleinster Ebene aus vibrierenden Strings besteht, ähnlich winzigen Gummibändern. Dabei handelt es sich um mikroskopisch kleine Schleifen, die tanzen, sich bewegen und widerhallen wie die Saiten einer Geige. In einer Welt vibrierender Strings funktionieren die Relativitätstheorie und die Quantenphysik zusammen. Daher spricht man in diesem Zusammenhang manchmal von der so genannten Weltformel.«
    Justins Großmutter glaubte, dass alles gute oder schlechte Schwingungen besaß, sogar Dinge wie Mobiltelefone, Filme oder verschiedene Musikrichtungen. Justin war jedoch nicht sicher, ob damit dasselbe gemeint war.
    »Und an der Stelle wird das Ganze interessant«, fuhr der Lehrer fort. »Wenn die Stringtheorie korrekt ist, dann bedingen – ich wiederhole: bedingen – die dafür verwendeten mathematischen Gleichungen mehrere Dimensionen, mindestens zehn. Also, was habe ich gerade gesagt?«
    Madeline hob die Hand. »Sie haben gesagt, dass alles aus winzigen, vibrierenden Strings besteht, die in mindestens zehn Dimensionen wirken.«
    »Genau«, bestätigte Mr. Zelasco. »Wie viele Dimensionen sind uns bekannt?«
    »Drei«, erwiderte Madeline.
    »Richtig. Nennen Sie mir ein Beispiel für etwas, das zweidimensional ist.«
    »Ein Quadrat.«
    »Und dreidimensional?«
    »Ein Würfel.«
    »Jetzt ein Beispiel für etwas Vierdimensionales?«
    Die Klasse schwieg.
    »Probleme damit?«, fragte Mr. Zelasco. »Verständlicherweise. Unsere Gehirne sind nicht darauf ausgelegt, in vier Dimensionen zu denken. Manche Menschen glauben, wir können nur sehen, was zu sehen uns beigebracht wird. Diese anderen Dimensionen befinden sich unmittelbar vor uns, aber unsere Gehirne sind nicht in der Lage, sie wahrzunehmen. Was ich von Ihnen verlange ist eine Arbeit, in der Sie das Leben in einer Welt beschreiben, die aus mindestens einer anderen Dimension besteht.«
    »Also in einer Welt, die auf Schwingungsebene existiert?«, fragte Janice nach.
    »Vielleicht existieren alle Welten auf einer Schwingungsebene«, gab Mr. Zelasco zurück.
    »Das hört sich wie Science-Fiction an«, meinte Tom.
    »Genau. Ich möchte, dass Sie eine fiktive Version dieser bestimmten Wissenschaft schreiben. Wenn ich lange genug gegen diese Tafel hier laufe, werde ich laut Quantenphysik irgendwann hindurchgelangen. Es mag mehr Versuche benötigen, als ich in meinem Leben unterbringen kann, aber mathematisch wird es mir gelingen. Ich möchte, dass Sie gedanklich diese Tafel durchdringen und mir eine neue Dimension beschreiben. Und das Beste daran ist«, er ergriff den Apfel von Madelines Schreibtisch, »dass Sie sich für diese Arbeit einen Partner aussuchen können.« Damit warf er den Apfel zu Justin, der ihn reflexartig aus der Luft fing.

28
    »Noch zwei Minuten«, rief der Bühnenleiter, als Kyle in den Regieraum verschwand.
    Helene nahm Robert Morgan gegenüber Platz und setzte ein herzliches Lächeln auf.
    »Entschuldigung, Mr. Morgan«, sagte der Tontechniker. »Bitte lassen Sie mich dieses Kabel hinter ihrem Jackett verlegen und Ihnen das Mikrofon an der Krawatte befestigen.«
    Robert verlagerte das Gewicht, um ihm das Unterfangen zu ermöglichen.
    »Was gibt es Neues bei den Ermittlungen im Fall Claiborne?«, erkundigte sich Helene.
    »Du weißt, dass ich darüber nicht reden darf. Das ist geheim«, entgegnete Robert lächelnd.
    »In dieser Stadt gibt es keine Geheimnisse, Robert. Also, was glaubst du, wer es getan hat?«
    »Inoffiziell?«, fragte

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