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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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hervor. »Das habe ich ja völlig vergessen.«
    »Was denn?«, fragte der Kassierer.
    »Ach, nichts.« Justin reichte ihm ein paar Münzen und ging, ohne auf das Wechselgeld zu warten.
    »Hey, Max«, rief Justin, hinkte auf den Pförtner zu, so schnell er konnte, und versuchte, sich unbeschwert anzuhören. »Sie werden nicht glauben, was ich gefunden habe.«
    »Was denn?«
    Justin holte den Ring aus der Hosentasche und hielt ihn Max entgegen. Der Pförtner stand stocksteif neben dem Aufzug und wirkte wie vom Donner gerührt.
    »Hier, nehmen Sie ihn«, forderte Justin ihn auf.
    Max griff danach. Bevor er ihn berührte, sah er ihn noch einmal an, dann schaute er zu Justin.«
    »Was ist denn los?«, fragte Justin. »Freuen Sie sich nicht, dass ich ihn gefunden habe?«
    »Ausgerechnet du , Justin«, sagte Max. »Ich kann kaum glauben, dass ausgerechnet du ...«
    »He, langsam. Ich habe ihn nicht genommen, falls es das ist, was Sie denken. Ich habe ihn gefunden, und zwar in der ...« Abrupt verstummte Justin. »Wie haben Sie ihn verloren?«, wollte er wissen.
    »Ich habe ihn nicht verloren, Justin. Jemand hat ihn genommen. Mein Schlüsselring lag auf der Theke, als das Telefon klingelte. Ich musste im Hinterzimmer nach einem Päckchen suchen, und als ich zurückkam, war der Ring verschwunden.«
    »Und wieso denken Sie, ich hätte ihn genommen?«
    »Ich habe damals den Aufzug beobachtet. Er hielt in deinem Stockwerk an.«

75
    »Zwei Tupfen genau hier, und es wird aussehen, als hätten Sie die ganze Nacht geschlafen.« Die Visagistin tupfte rosa Abdeckcreme auf die grauen Ringe unter Helenes Augen.
    »Eigentlich habe ich gar nicht so schlecht geschlafen«, erwiderte Helene. »Ich habe im Bett bloß eine Weile über Verschiedenes nachgedacht.«
    »Hat Ihnen noch niemand gesagt, dass Nachdenken ein erklärter Feind erholsamen Schlafes ist?«, fragte die Visagistin. »Holen Sie ein paar Mal tief Luft und schließen Sie die Augen.« Sie legte die Make-up-Bürste beiseite und begann, Helenes Schläfen zu massieren.
    »Mmm«, gurrte Helene. »Sie sind die Beste, Margie. Ich wüsste nicht, was ich ohne Sie tun sollte.«
    »Nicht reden, entspannen«, befahl Margie. Sie bearbeitete Druckpunkte an Helenes Kinn und Nasenrücken, dann wanderte sie nach außen zu den Rändern der Augenhöhlen. Nach einer halben Minute sagte sie: »So, schon besser«, griff nach einer besonders großen, flauschigen Bürste, tunkte sie in Puder und schüttelte sie ab.
    Helene beobachtete, wie die Puderpartikel auf die mit Papierhandtüchern ausgelegte Garderobe fielen wie die Flocken in einer Schneekugel. Als sie wieder in den Spiegel sah, erblickte sie Kyle darin, der alles andere als glücklich wirkte.
    »Was ist los?«, fragte sie und drehte sich zu ihm um.
    »Ich weiß gar nicht, wie ich es sagen soll, so sehr stinkt es mir. Aber es könnte uns auch zum Vorteil gereichen«, erwiderte er mit vor der Brust verschränkten Armen. »Der Sender hat diese miese Pseudonachrichtensendung um 16 Uhr abgesetzt. Ursprünglich wollte man damit ja Geld sparen, aber die Zahlen sind drastisch zurückgegangen, und in diesem Zeitfenster gibt es sonst weit und breit nichts Sehenswertes. Jetzt wollen sie uns dort anberaumen, zusätzlich zu unserer üblichen Sendezeit.«
    »Und? Sollen sie doch um vier Wiederholungen bringen.«
    »Na ja, genau das ist es. Ich glaube, sie wollen uns in dem Zeitfenster ausprobieren. Sie wollen die jeweils neuen Sendungen erst um vier, dann noch mal um sieben bringen.«
    »Was? Das ist verrückt! Das können sie nicht machen. Damit würden wir unsere Einschaltquoten am Abend ruinieren. Sag nein dazu!«
    »Ich fürchte, das kann ich nicht, Helene. Ihr Argument ist, dass es sich am Nachmittag und am Abend um zwei völlig unterschiedliche Zusehergruppen handelt und es deshalb keine Rolle spielt, dass dieselbe Sendung zwei Mal am Tag ausgestrahlt wird. Für die jeweiligen Zuseher ist sie immer neu.«
    »Das ist so ... so ... beleidigend! Ab wann wollen sie damit anfangen?«
    »So bald wie möglich.«
    Helene sah Kyle durchdringend in die Augen. Sie hörte, wie ihr Atem wütend ging.
    »Aber wir können es auch zu unserem Vorteil nutzen«, sagte er. »Ich werde vorschlagen, gleich heute damit zu beginnen – mit einer Live-Ausstrahlung um vier.«
    »Was? Bist du übergeschnappt?«
    »Warum? Denk doch mal darüber nach. Das sind auch Quoten. Dein Krebsheiler kommt doch in die Sendung. Das ist perfekt für die Hausfrauen und für Leute, die im

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