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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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Büro fernsehen. Ich habe ein paar Freunde bei den Finanzsendern; es sollte möglich sein, bei denen für heute etwas Werbezeit zu kaufen. Dadurch werden alle Geschäftsleute darüber Bescheid wissen. Und ich weiß, dass der Sender uns heute den ganzen Tag lang jede Menge Werbeeinblendungen gibt. Wir könnten einen richtigen Glückstreffer landen.«
    »Glaubst du wirklich, dass Leute, die Finanzmärkte beobachten, den Goldpreis aus den Augen lassen, um sich eine Talkshow anzusehen?«
    »Den Goldpreis vielleicht nicht, aber den Preis von DBDH-Co Pharmaceuticals und anderen Pharmakonzernen. Natürlich werden sie umschalten, wenn wir richtig werben. Krebs geht jeden etwas an.«
    Helene dachte zurück an ihre Anfangstage in der Branche, als ihr jeder gesagt hatte, sie sei verrückt zu glauben, sie könnte je beim Fernsehen einen Job bekommen – zu viel Konkurrenz, und sie habe die falsche Ausbildung. Damals kannte sie nicht einmal jemanden, der wiederum jemanden beim Fernsehen kannte. Aber sie wusste schon immer, wie man für das kämpfte, was man wollte, und sie hatte gelernt, dass es einfacher war, den Strom in die gewünschte Richtung zu lenken, als gegen ihn zu schwimmen. Kyle hatte Recht. Es hatte keinen Sinn, sich in dieser Sache gegen die Senderbosse aufzulehnen. Stattdessen musste sie ihre Entscheidung zu ihrem Vorteil nutzen.
    »In Ordnung. Wir gehen heute um vier mit Dr. Smith Viviee live auf Sendung.«

76
    Helene hatte einen Höhenflug und zeichnete eine Werbeeinschaltung nach der anderen auf. Kyle hatte alles andere für den Tag abgesagt, damit sie beide ihre gesamte Energie dafür verwenden konnten, die Live-Sendung um vier Uhr perfekt zu gestalten. Es war ihm gelungen, in letzter Minute Werbezeit bei den großen Finanzkanälen und Kabelanbietern sowie bei jeder wichtigen Sendung des eigenen Senders zu bekommen. Außerdem überschwemmte er das Radio und Internet mit Einblendungen und forderte jeden Gefallen ein, den man ihm in der Medienwelt noch schuldete. Das Unterfangen kostete ein kleines Vermögen, doch sie waren sich darin einig, dass sie in diesem Fall alles tun mussten, was sie konnten.
    Im Zeitfenster um 16 Uhr gab es keine starken Sendungen – weder im allgemeinen Netz noch bei Kabelanbietern. Das konnte einerseits ein Vorteil sein, andererseits hatte das erbärmliche Programm um diese Zeit längst auch die Zuseher von Helenes Sender vergrault. Schon seit einer Weile galt das Zeitfenster als sinkendes Schiff, doch statt die Notbremse zu ziehen und etwas Neues, Frisches zu bringen, solange man noch ein Publikum hatte, wollte der Sender lieber Geld sparen. Es wurde nichts Neues produziert oder gekauft, sondern man ließ die Einschaltquoten praktisch auf Null sinken. Nun konnte Helene entweder ein Opfer dieser Entscheidung werden – oder zur Heldin aufsteigen. Es hieß: alles oder nichts.
    Während sie versuchte, zugleich ruhig und energiegeladen zu bleiben, sank sie auf den Make-up-Stuhl.
    Margie begann, sie nachzuschminken. »Sie werden es allen zeigen. Ich weiß es«, sagte sie. »Das wird diesen Arschlöchern einen Denkzettel verpassen. Mit Helene Cummings legt man sich nicht an.«
    »Danke, Margie.« Helene selbst war weniger davon überzeugt, aber sie wusste, dass sie daran glauben musste. Wichtiger noch, sie musste sich konzentrieren.
    »Hey, die Zahlen um diese Uhrzeit können nur steigen«, meinte Margie, aber Helene hörte sie nicht.
    Lichter umgaben den Spiegel, der sich über die gesamte Länge der drei Meter breiten Wand erstreckte. Darin sah Helene das Spiegelbild ihrer Mutter, die still an der Wand hinter ihr saß. Während Margie ihr behutsam mit dem weichen Pinsel über das Gesicht fuhr, schloss sie die Augen. Das Kitzeln der Borsten brachte Helene zum Lächeln.
    »Sie sehen so gut aus, Mrs. Cummings«, sagte Margie zu Claires Spiegelbild. »Ich weiß nicht, was Sie tun, aber was immer es ist, machen Sie weiter damit.«
    Claire lächelte freundlich und beobachtete weiter, wie ihre Tochter für die Sendung vorbereitet wurde.
    »Sagen Sie«, bohrte Margie nach, »wollen Sie mir Ihr Geheimnis nicht verraten?«
    »Ich habe eigentlich kein Geheimnis«, erwiderte Claire.
    Margie ließ nicht locker. »Sie sehen aus, als hätten Sie ein wirklich gutes Lifting gehabt. Mir können Sie es ruhig anvertrauen. Visagistinnen wissen alles und verraten nichts.«
    »Ich hatte kein Lifting.«
    »Dann muss ich wohl wirklich auch mit Yoga anfangen. Leute, die gut aussehen, scheinen immer Yoga zu

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