Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
Vom Netzwerk:
das größte Genie unserer Zeit ist. Ich konnte ebenso wenig mit ansehen, dass seine Heilkräfte weiterhin ein Geheimnis bleiben, wie ich nun tatenlos mit ansehen kann, dass dieser unschuldige Mann für den Versuch, Leben zu retten, strafrechtlich verfolgt wird.«
    »Das klingt, als hätten Sie eine Menge Vertrauen in Smith Viviees Fähigkeiten.«
    »Das habe ich.«
    »Und in seinen Charakter?«
    »Er ist ein Mann mit tadellosem Charakter, und ich würde meinen Ruf dafür verwetten.«
    »Gut. Ich gebe Ihnen die Chance dazu.« Der Richter wandte sich an den Angeklagten. »Smith Viviee«, sagte er.
    Der Arzt erhob sich und trat an die andere Seite seines Rechtsbeistandes.
    »Ihnen wird zur Last gelegt, ohne Zulassung Medizin praktiziert zu haben. Das gilt im Staate New York als schwere Straftat der Klasse E und kann mit einer Haftstrafe im Ausmaß von bis zu vier Jahren bestraft werden. Ich setze die Kaution auf fünfzigtausend Dollar fest und mache Helene Cummings unter Androhung einer Strafe wegen Missachtung des Gerichts für Ihr Erscheinen zum Prozess verantwortlich. Sie dürfen die Stadt nicht verlassen. Haben Sie das verstanden, Mr. Viviee?«
    »Euer Ehren«, meldete sich der Staatsanwalt zu Wort und erhob sich, »der Staat fordert, dass es Mr. Viviee untersagt wird, in irgendeiner Form zu praktizieren, bis diese Angelegenheit geschlichtet ist.«
    »Ja, selbstverständlich, Mr. O’Neil. Haben Sie das verstanden, Mr. Viviee? Sie dürfen in keiner Form praktizieren. Niemand darf diesen Nanochip erhalten, bis die Angelegenheit geklärt ist.«
    »Ja, Euer Ehren, ich verstehe. Ich habe ohnehin keine mehr verfügbar, also könnte ich keinen implantieren, selbst wenn ich wollte. Claire Cummings hat den letzten Chip erhalten.«
    »Erheben Sie sich«, forderte der Gerichtsdiener die Anwesenden auf. Diejenigen, die dazu in der Lage waren, leisteten dem prompt Folge. Der Richter wartete nicht, bis die anderen ihre qualvoll anzusehenden Bemühungen, sich von den Sitzen zu erheben, abgeschlossen hatten, sondern verließ rasch den Verhandlungssaal.

86
    Jeff Stone kümmerte sich um die Kaution seines Mandanten, während Helene und Claire im Flur warteten. Helene lief nervös auf und ab. Der Einsatz hatte sich erhöht. Viviee unterstand nunmehr ihrer Verantwortung. Wie war das geschehen? Sie konnte es kaum glauben. Ihren Ruf hatte sie bereits zuvor für ihn aufs Spiel gesetzt, allerdings hatte sie nicht vorgehabt, auch ihre Freiheit zu riskieren.
    »Ach, beruhig dich«, sagte Claire. »Du kannst auf ihn vertrauen. Er wird die Stadt nicht verlassen.«
    »Ich hoffe, du behältst Recht, Mutter. Wegen Missachtung des Gerichts kann man hinter Gitter wandern. Was, wenn er sich nach China absetzt?«
    »Du musst ihm vertrauen, Helene. Er ist ein großartiger Mann.«
    »Ich hoffe, es wird all das wert sein.«
    »Wie kannst du so etwas sagen? Sieh dir nur die Menschen da draußen und die Pressevertreter an.«
    Helene war klar, dass die Presse nicht abrücken würde, ganz gleich, wie lange es dauerte, bis sie triumphierend mit Dr. Viviee, ihrer Mutter und dem Anwalt vor das Gebäude treten würde. Gemeinsam würden sie vor den unzähligen Mikrofonen anhalten, und jeder würde eine kurze Erklärung abgeben. Zweifellos würde Dr. Viviee anschließend als der Arzt dargestellt werden, dessen Verteidigung von der Helene Cummings Show finanziert und dessen Charakter von ihr persönlich garantiert wurde.
    Stone gesellte sich zu ihnen. »Wenn wir mit der Presse reden, besteht die Gefahr, dass wir den Richter gegen uns aufbringen.«
    »Oh, Jeff, machen Sie sich doch nicht lächerlich. Wir wissen beide, dass wir hierbei nicht mitmachen, um Publicity zu vermeiden. Da draußen sind viele verzweifelte Menschen, die geduldig gewartet haben, um diesen Mann zu sehen. Wir werden bestimmt nicht einfach an ihnen vorbeilaufen.«
    »Nein, natürlich nicht«, pflichtete er ihr lächelnd bei. »Ich wollte nur Ihre Entschlossenheit prüfen.«
    »Kyle hat die Medien aufgefordert, sich direkt vor dem Gebäude zu einer Pressekonferenz einzufinden.«
    »Gut. Glauben Sie, mein Mandant wird auch selbst reden wollen?«
    »Haben Sie nicht gesehen, wie er sich im warmen Schein der Kameraleuchten geaalt hat?«, fragte Helene.
    »Stimmt. Ich hole ihn.« Bald darauf kehrte Stone mit Viviee zurück. Das selbstsichere Auftreten des Arztes hatte in keiner Weise gelitten.
    Helene und Jeff Stone flankierten Viviee und Claire. Fast im Gleichschritt gingen sie den Flur

Weitere Kostenlose Bücher