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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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entlang.
    »Draußen werden eine Menge Leute sein«, sagte Helene. »Und man wird Sie bestürmen, sobald man Sie erblickt. Das kann mitunter regelrecht beängstigend sein.«
    »Diese Menschen brauchen Hilfe. Ich habe keinen Grund, mich beängstigt zu fühlen.«
    »Ich rede von der Presse«, ergänzte sie. »Wir haben sie aufgefordert, sich zu einer kurzen Stellungnahme einzufinden, damit ihnen die Reporter danach nicht wie die Irren nachrennen. Hoffentlich befinden sie sich alle da draußen. Ein paar Fotografen werden uns umkreisen und knipsen, während wir die Stufen hinuntergehen. Lassen Sie sich Zeit und ignorieren Sie die Kameras. Wenn wir so tun, als würden wir nur untereinander reden, werden wir ziemlich normal wirken.«
    »Normal? Einer der Beamten hat mir gesagt, dass da draußen mindestens fünftausend Menschen stehen. Aber ja, ich werde versuchen, normal aufzutreten.«
    Es geschah genau, wie Helene es geahnt hatte. In dem Moment, als sie ins Sonnenlicht auf die Stufen des Gerichtsgebäudes traten, brandete Jubel los. Eine Menge Pressevertreter warteten am Ende der Treppe, wo ein Podium aufgestellt worden war. Der Gang die Stufen hinab würde den Medien die Gelegenheit bieten, Videomaterial für die Geschichte zu bekommen – der triumphale Auszug aus dem Justizpalast. Viviees Haar wehte in der Brise wie die Mähne eines dunklen, kampfbereiten Hengstes.
    Jeff Stone betrat das Podium als Erster. »Guten Tag. Wir freuen uns, dass der Richter diesen brillanten Mann gegen Kaution entlassen hat. Uns ist klar, dass es bedeutende Interessen gibt, die seine erstaunliche Technologie zu Recht hinterfragen, und wir wollen die sich daraus ergebende Gelegenheit nutzen, um der Welt zu beweisen, dass dies ein Mann ist, dessen einziger Wunsch darin besteht, den Menschen zu helfen. Ihn treiben weder Profitgier noch niedere Beweggründe an. Er will lediglich helfen, und wir hoffen und beten, dass er die Chance dazu bald bekommen wird.«
    »Dr. Viviee, Dr. Viviee«, rief ein Reporter. »Können Sie wirklich Krebs heilen?«
    Ohne zu zögern, betrat Viviee das Podium. »Selbstverständlich kann ich das«, antwortete er. »Wurde ich nicht deshalb heute hierher gebracht? Sehen Sie sich diese wunderschöne Frau an.« Er legte den Arm um Claire. »Strotzt sie nicht vor Leben? Als ich Sie kennen gelernt habe, lag sie buchstäblich auf dem Totenbett. Jetzt zeigt sie keinerlei Anzeichen der Krankheit mehr. Gewiss werden manche behaupten, in ihrem Fall hätte eine Fehldiagnose vorgelegen, aber Sie haben den Beweis gesehen. Sie haben ihre Testergebnisse gesehen. Wir haben sie veröffentlicht. Lassen Sie sich nicht von jenen täuschen, die mich diskreditieren möchten.« Er blickte direkt in die Augen all der Verzweifelten und Gebrechlichen, all jener, über die längst die Todesstrafe ausgesprochen worden war. »Wir alle, die wir heute hier sind, werden in fünfzig Jahren erneut zusammenkommen. Ich kann es spüren!«
    Ungestümer Jubel brandete durch die Menge, und die Fotografen schwenkten rasch die Kameras herum, um die Bilder festzuhalten. Viviee trat vom Podium zurück.
    Helene erklomm es rasch. »Meine Mutter war ein Versuchskaninchen!«, brüllte sie. »Ihre Heilung beweist, dass Träume wahr werden können und Wunder tatsächlich geschehen!«
    »Wie fühlt es sich an, persönlich dafür verantwortlich zu sein, dass Dr. Viviee vor Gericht erscheinen wird?«, wollte ein Reporter wissen.
    »Ich habe vollstes Vertrauen zu Dr. Viviee. Ich werde diesem Mann beistehen, bis sein Kampf vorüber ist und wir diese Krankheit namens Krebs besiegt haben! Es muss Gerechtigkeit walten!«
    Die Inbrunst ihrer eigenen Worte überraschte Helene. Sie hörte sich fast wie eine Erweckungspredigerin an. Der Pfad, den sie gewählt hatte, breitete sich vor ihr aus.

87
    Robert saß in seinem Büro und ging die Sicherheitspläne für die Vereinten Nationen durch. Er wollte sicherstellen, dass jede noch so unscheinbare Kleinigkeit berücksichtigt worden war. Der Plan schien rundum solide, doch er wusste, dass dies zu wenig sein könnte. Ihm bereiteten Unwägbarkeiten Sorgen, aber er wusste nicht, was er dagegen tun sollte. Vielleicht würde ihm ein Drink helfen, klarer zu denken. Er zog eine Wodkaflasche aus der untersten Schublade hervor und goss sich ein paar Schlucke in ein Glas. Schließlich schickte er eine E-Mail mit genauen Angaben für einen zusätzlichen Sicherheitsmechanismus ab.
    Danach überprüfte er seinen Posteingang und stieß auf eine

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