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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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seinen Augen zu zerfransen. Wenn es nicht seine Bestimmung war, Viviee zu helfen, was dann? Wenn dieser kein Heiler war, was war er dann? Wohin konnte er sich wenden, um Antworten zu erhalten? Trotz seiner wiederholten Gebete schwieg Fouick beharrlich.
    Und die Münze. Was sollte er mit der Münze tun? Er schaltete den Computer ein und suchte im Internet nach dem Begriff ›Zinsgroschen‹. Auf der ersten Website der Ergebnisliste fand er eine biblische Geschichte, die Matthäus in seinem Evangelium erzählte.
    In den Tagen, als Jesus predigte, versuchten einige Leute, ihn durch eine List dazu zu bringen, etwas gegen das römische Recht zu sagen, damit man ihn ins Gefängnis werfen lassen könnte. Man fragte ihn, ob es in Ordnung sei, Steuern zu bezahlen, wohl wissend, dass es ungesetzlich war, sich dagegen auszusprechen.
    Jesus bat darum, eine Münze zu sehen und fragte, wessen Gesicht darauf abgebildet sei. Man antwortete ihm, das des Kaisers. Daraufhin sagte Jesus: »So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört.«
    Diese Münze wurde als der Zinsgroschen bekannt. Das Bild auf der Website zeigte eine Münze, die genau wie die in Justins Hand aussah.
    Er griff nach dem Telefon, um seine Mutter am Arbeitsplatz anzurufen. Er sprach mit einer der Redakteurinnen der Sendung und bat sie um eine Telefonnummer von Ezra. Sie gab sie ihm und teilte ihm mit, dass die Sendung über die Apokalyptische Jugend wahrscheinlich morgen ausgestrahlt würde.
    Ezra hob nach dem ersten Klingeln ab.
    Justin stellte sich nur mit dem Vornamen vor und erklärte, er habe Ezras Nummer von Leuten, die er kannte und die bei Helene Cummings Sendung arbeiteten.
    »Ich hätte gerne gewusst, ob Sie neue Mitglieder in Ihre Gruppe aufnehmen«, sagte Justin schließlich.
    »Jeder ist herzlich willkommen, sich unseren Diskussionsrunden anzuschließen«, erwiderte Ezra. »Wir treffen uns jede Woche in der Little Church im Village.«
    Justin war dankbar, dass Ezra nicht zu viele Fragen stellte. Allein mit ihm zu sprechen, fühlte sich tröstlich an. Justin notierte sich den genauen Ort und die Uhrzeit der Treffen, dann meinte er, sie würden sich dort sehen. Ezra erwiderte, dass er sich freue.

93
    Madeline half Helene, den Tisch zu decken und das chinesische Essen auszupacken, das sie zum Abendessen bestellt hatten.
    »Ich freue mich, dass wir uns alle heute Abend hier treffen werden«, sagte Madeline. »Ich kann es kaum erwarten, die Einzelheiten über den heutigen Tag zu hören.«
    »Ich wiederum hätte gern kurz mit dir unter vier Augen gesprochen, da wir gerade die Gelegenheit dazu haben«, erwiderte Helene.
    »Sicher, gern.«
    »Was ist mit Justin los? Sein Verhalten ist in letzter Zeit äußerst merkwürdig. Nimmt er Drogen?«
    »Nein. Definitiv nicht.«
    »Was hat er dann? Irgendetwas stimmt nicht. Ich kenne meinen Sohn, Madeline.«
    »Was genau meinen Sie denn?«
    »Was ich meine? Manchmal rede ich mit ihm, und er scheint mich überhaupt nicht zu hören. Das ist ein Anzeichen dafür, dass jemand Drogen einwirft.«
    »Ehrlich, Ms. Cummings, Drogen nimmt Justin bestimmt nicht.«
    »Behaupte bloß nicht, es wären Tagträume. Menschen verfallen nicht in Trance, wenn sie tagträumen.«
    »Er hat bloß ... na ja, er macht gerade ein paar merkwürdige Erlebnisse durch«, erklärte Madeline zögernd.
    »Merkwürdig? Inwiefern?«
    »Irgendwie sieht er jemanden. Oder hört jemanden. Ich weiß es auch nicht genau.«
    »Das klingt ziemlich verrückt, Madeline. Wovon redest du?«
    »Es ist wie ein Geist.«
    »Ein Geist? Er glaubt, es spukt in der Wohnung?«
    »Nicht ganz. Also, wie gesagt, genau weiß ich es nicht, aber es scheint eher so etwas wie ein Engel zu sein.«
    »Ein Engel?« Kurz zeigte sich Helene sprachlos. »Ist dir klar, wie verrückt das ist?« Von all den Theorien, die sie zur Erklärung Justins sonderbaren Verhaltens aufgestellt hatte, war keine davon, dass er Engel sah. Eine Lernschwäche hatte sie in Erwägung gezogen; dass diese Videospiele sein Gehirn weichkochten, schien nicht so unwahrscheinlich. Sogar, sich Alkohol und Drogen zu stellen, war sie bereit gewesen, aber ein Engel? Was um alles in der Welt konnte das bedeuten, außer, dass er völlig den Bezug zur Realität verloren hatte? Einen Lidschlag lang hoffte sie tatsächlich, dass er doch Drogen nähme und Madeline bloß nichts davon wusste oder es nicht verraten wollte. Gegen derlei Dinge gab es zumindest Behandlungen.
    »So verrückt ist das gar

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