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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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nicht«, meinte Madeline. »Dieser Engel hat ihm sogar eine alte Münze zurückgelassen.«
    »Eine alte Münze«, wiederholte Helene nachdenklich. »Du redest doch nicht etwa von der Münze, die ich von einer Sendung mit nach Hause gebracht habe, oder?«
    »Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass dieser Engel sagte, er würde etwas zurücklassen, und dann fand Justin eine Münze.«
    Hastig kramte Helene durch die Kristallschale.
    »Sie ist nicht da! Puh, einen Augenblick hast du mich ganz schön erschreckt. Ich habe eine alte Münze mit nach Hause gebracht. Unlängst habe ich eine Sendung über Schatzsucher aufgezeichnet, von denen habe ich sie. Ich habe sie für Justin mitgebracht. Das ist alles.«
    Sie drehte sich um, als ihr Sohn den Raum betrat. Er vollführte eine Art Freudentanz auf einem Bein und dem Stock.
    »Hi, Mom«, sagte er und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Was ist alles?«
    »Die Münze. Justin, hast du meine Münze aus der Schale genommen? Es war eine sehr alte mit kantigen Rändern.«
    »Das war deine?«
    »Ja. Eigentlich habe ich sie für dich mitgebracht. Ich habe unlängst eine Sendung über ein paar Schatzsucher aufgezeichnet, die vor der Küste von Bermuda fündig wurden und einen Teil der Beute in der Sendung präsentiert und verschenkt haben.« Für Helene fühlte sich das Leben wunderbar an, solange es eine Erklärung für alles gab. »Sie hatten einen großen Sack voll echter Münzen und ähnlichem Zeug dabei, und ich durfte mir auch etwas nehmen. So einfach ist das. Du siehst, mehr ist also nicht dran.«
    Justin sah Madeline an.
    »Ich musste ihr von dem Engel erzählen, Justin. Sie macht sich Sorgen um dich und dachte, du wärst auf Drogen!«
    »Madeline, wie konntest du nur?«, gab Justin vorwurfsvoll zurück.
    »Justin, ich habe sie dazu gebracht«, ergriff Helene das Wort. »Hör mal, ich kenne da einen Kerl, der mit toten Menschen redet. Wenn du wirklich glaubst, dass du einen Geist oder etwas in der Art sieht, kann ich John Edward anrufen. Ich glaube zwar nicht an solches Zeug, aber jeder findet, dass er brillant ist. Ich habe ein paar Sendungen mit ihm gemacht, und er stellt wirklich jeden in den Schatten. Seine Warteliste für Termine ist elendslang, aber ich bin sicher, ich könnte trotzdem rasch einen bekommen.«
    »Ich brauche niemanden, der mit Toten redet, Mutter. Falls du es noch nicht bemerkt hast, ich bin lebendig. Ein stinknormaler, lebendiger Psychiater wird reichen.«

94
    Justin öffnete die Tür für Robert, der ungefähr so fröhlich aussah, wie er sich fühlte.
    Er war sich nicht sicher, was er als verheerender empfand – dass sich das Geschenk seines Engels als Ausgeburt seiner Fantasie erwiesen hatte oder dass seine Beziehung mit Madeline nicht so besonders war, wie er gedacht hatte. Er hatte geglaubt, sie verstünde, was es mit dem Engel und dem großen Plan auf sich hätte, der sich für sein Leben formte, doch nun wusste er, dass sie ihn in Wahrheit bloß für einen Jugendlichen mit einer ausgeprägten Fantasie hielt. Und vielleicht hatte sie sogar Recht.
    Selbst wenn es Geister gäbe, warum sollten sie ausgerechnet mit ihm Kontakt aufnehmen? Er war bloß ein Junge. Und die Münze lediglich ein weiteres der Andenken seiner Mutter.
    »Ist alles in Ordnung?«, erkundigte sich Robert.
    »Manchmal nervt es, der einzige Kerl hier zu sein.«
    »Ich weiß, was du meinst.« Robert klopfte ihm auf dem Rücken, als sie zusammen auf die Küche zusteuerten. »Freut mich zu sehen, dass es deinem Knöchel besser geht.«
    »Er ist noch etwas geschwollen, aber ich versuche, ihn nach und nach zu belasten. Der Arzt sagt, wenn ich es nicht übertreibe, darf ich das.« Justin bemühte sich, beim Gehen mit dem Stock den richtigen Takt zu finden.
    Robert küsste Helene auf die Wange. »Wie ich höre, hattest du heute eine Wahnsinnssendung. Seit wann bist du nachmittags im Programm?«
    »Oh, das ist eine lange Geschichte. Das erkläre ich dir alles später. Wichtig ist, dass die Sendung wirklich erstaunlich war«, erwiderte Helene freudig. »Unsere Zahlen werden durch die Decke schießen!«
    »Wolltest du mich eigentlich irgendwann darin einweihen?« Er ging zur Bar und suchte die Utensilien zum Mixen von Martinis zusammen.
    Roberts verärgerter Tonfall überraschte Justin. Er versuchte, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren – Essen auf die Teller zu verteilen.
    »Worin einweihen?«, gab Helene zurück.
    »In diese Sache mit der Krebsheilung.«
    »Hey«, sagte Helene. »Ich

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