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Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel

Titel: Das Allheilmittel - Valoppi, J: Allheilmittel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Valoppi
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aber Claire war bereits zur Tür gegangen, als Helene abhob. Sie hörte ihre Mutter auf dem Flur reden.
    »Das muss unser guter Doktor sein«, sagte Helene, ergriff Roberts Hand und führte ihn ins Wohnzimmer.
    Viviee hatte bereits neben Claire auf dem hellrosa Seidensofa Platz genommen. Sein dunkler Teint bildete einen deutlichen Kontrast zu dem sanften Hintergrund. Er stand auf, um Helene zu begrüßen.
    »Dr. Viviee, darf ich Ihnen einen Martini mixen?«
    »Nur Wasser, bitte.«
    » Pellegrino? «
    »Perfekt.«
    »Darf ich Ihnen meinen Freund vorstellen – Robert Morgan.«
    »Hallo, Robert.« Der Arzt streckte die Hand aus und ergriff jene Roberts, der das Gesicht verzog. »Stimmt etwas nicht?«, fragte Viviee.
    »Nur eine alte Tennisverletzung.«
    »Also, wie fühlen Sie sich nach dem ganzen Wahnsinn heute?«, erkundigte sich Helene.
    »Ich fühlte, dass ich das Richtige getan habe und der Rest unvermeidlich ist. Die Wahrheit wird obsiegen. Glauben Sie an das amerikanische Rechtssystem?«
    »Natürlich. Es ist das Beste der Welt.«
    »Dann habe ich nichts zu befürchten.«
    »Nun ja, das soll nicht heißen, dass es keine Fehler hätte«, schränkte sie ein.
    » Nichts im Universum ist perfekt«, meinte Viviee, als sie sich ins Esszimmer begaben.
    »Ich habe chinesisches Essen bestellt, weil ich dachte, Sie vermissen Ihre Heimat vielleicht ein wenig«, verriet Helene.
    »Das war sehr aufmerksam«, gab Viviee zurück und nahm Justin gegenüber Platz.
    »Wie ich höre, haben Sie und Helene die Gemeinschaft der Mediziner in hellen Aufruhr versetzt«, sagte Robert.
    »Das war zu erwarten.«
    »Ja, war es wohl. Haben Sie viel Kontakt zu amerikanischen Ärzten?«
    »Nein, eigentlich nicht.«
    »Ein befreundeter Arzt glaubte auch, Krebs könne geheilt werden. Sein Name war Dr. Archibald Claiborne. Haben Sie ihn je kennen gelernt?«, wollte Robert wissen.
    »Nein, ich glaube nicht«, antwortete Viviee.
    »Claiborne?«, mischte sich Helene ein. »Robert, wieso um alles in der Welt bringst du ihn zur Sprache?«
    »Ich habe gehört, er hätte auch an eine Heilung geglaubt. Zu schade, dass er tot ist. Jedenfalls, Dr. Viviee, Sie dürften mit einigen sehr mächtigen Feinden konfrontiert werden.«
    »Danke für die Warnung.«
    Helene fand, dass Roberts Tonfall an Unhöflichkeit grenzte. Rasch versuchte sie, das Thema zu wechseln. »Dr. Viviee, bevor Sie eingetroffen sind, hatten wir eine interessante Diskussion über Religion. Was ist Ihre Position.«
    »Meine Position?« Kurz überlegte er, dann antwortete er ohne den leisesten Hauch von Ironie: »Der nach unten gerichtete Hund.«
    Claire lachte sofort auf.
    Justin starrte ihn nur an.
    »Ach richtig, Sie kommen ja aus dem Osten«, meinte Helene. »Bestimmt betreiben Sie Yoga. Sind Sie ein Yogi? Ist das überhaupt eine Religion?«
    »Eigentlich fand ich schon immer, dass Religion etwas für die Massen ist, eine Art Talisman, der jenen Hoffnung gibt, die weder die Fähigkeiten noch das Glück haben, Freude im Leben zu erreichen.«
    »Sie meinen arme Leute?«, mischte sich Justin ein.
    »Genau. Die wirtschaftlich Schwächsten hatten schon immer den stärksten Glauben. Religiöse Hingabe steht in direkter Verbindung zu Verzweiflung.«
    »Und Religion wurde im Verlauf der Jahrhunderte mehrfach als Vorwand herangezogen, um Millionen unschuldige Menschen hinzumetzeln«, fügte Helene hinzu.
    »In der Tat«, pflichtete Dr. Viviee ihr bei. »Ich ziehe es vor, mich auf den Gott in mir zu verlassen. Es gibt noch so viel unangezapftes menschliches Potenzial.«
    Helene nickte zustimmend, doch ihre Gedanken galten bereits dem klingelnden Telefon. Alles geschah so schnell. Jedes Ereignis barg eine neue aufregende Wende, doch sie wurde das nagende Gefühl nicht los, dass dieser Arzt plötzlich mehr Macht über sie besaß als sie über ihn. Sie war froh, ihn im Blickfeld zu haben, als sie den Tisch verließ, um ans Telefon zu gehen. Zumindest würde es nicht Stone sein, der anrief, um ihr mitzuteilen, dass Dr. Viviee verschwunden sei.
    Als sie zum Tisch zurückkehrte, waren all ihre Bedenken verflogen. Stattdessen erfüllte sie Enthusiasmus, als sie einen weiteren Tag ankündigen konnte, der sie und den Heiler näher zusammenführen würde.
    »Alle wollen uns morgen Früh live auf Sendung haben«, sagte sie. »Jede Morgensendung jedes Senders will uns – Dr. Viviee, mich, Mom und Stone. Nur Teng anzufassen, das scheinen sie zu scheuen. Für unseren ersten Auftritt um sieben holen uns um 6 Uhr

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