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Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Chbosky
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ist. Briefe, Telefongespräche, die Ferien … Und da wurde es Peter dann zu viel.
    Er ging zu Craig und sagte: »Du machst jetzt den Mund auf, oder ich erzähle ihr alles.«
    Also nahm Craig Sam mit in sein Schlafzimmer. Und sie blieben eine Weile drin. Und dann kam Sam wieder raus und verließ schnurstracks die Wohnung. Und sie weinte. Und Craig lief ihr nicht nach – das war wahrscheinlich das Schlimmste von allem. Nicht, dass er hätte versuchen sollen, wieder mit ihr zusammenzukommen, aber ich finde, er hätte ihr trotzdem nachlaufen sollen.
    Sam war völlig am Boden zerstört, und Mary Elizabeth und Alice gingen zu ihr nach draußen. Ich wäre ja auch rausgegangen, aber Patrick fasste mich am Arm und hielt mich zurück. Er wollte wohl wissen, was los war. Oder fand, dass Sam jetzt weibliche Gesellschaft brauchte.
    Ich war dann auch ganz froh, dass wir geblieben sind, denn unsere Anwesenheit verhinderte eine Schlägerei zwischen Craig und Peter. Dank uns schrien sie sich einfach nur an, und daher habe ich auch die meisten der Details, die ich Dir erzählt habe.
    Craig schrie: »Scheiße, Peter! Scheiß auf dich!«
    Und Peter schrie: »Gib mir doch nicht die Schuld, dass du hinter ihrem Rücken rumgefickt hast! Am Tag der Prom Night! Du bist doch einfach nur ein Arschloch, weißt du das? Ein Riesenarschloch!«
    Und so weiter.
    Als es ganz danach schien, dass die beiden aufeinander losgehen würden, stellte sich Patrick zwischen sie, und gemeinsam brachten wir Peter aus der Wohnung. Als wir
rauskamen, waren die Mädchen schon weg. Also nahmen wir Patricks Auto und fuhren Peter heim. Er schäumte immer noch vor Wut und ließ reichlich »Dampf« ab. Daher habe ich die restlichen Details, die ich Dir erzählt habe. Schließlich kamen wir zu seinem Wohnblock, und Peter nahm uns das Versprechen ab, Mary Elizabeth zu sagen, dass er sie nie betrügen würde. Er tat es auch nicht, er hatte aber Angst, dass sie ihn jetzt für »so einen Scheißkerl« hielt wie Craig.
    Wir versprachen es, und er ging rein.
    Nun waren wir uns nicht ganz sicher, wie sehr Craig die Wahrheit »beschönigt« hatte. Wir hofften jedenfalls, dass er Sam nicht alles erzählt hatte, sondern gerade genug, dass sie Abstand hielt, und nicht so viel, dass sie nie wieder jemandem vertrauen konnte. Vielleicht ist es auch besser, die ganze Wahrheit zu kennen. Ich weiß es nicht.
    Auf jeden Fall vereinbarten wir, dass wir ihr nichts sagen würden – es sei denn, wir fanden heraus, dass Craig es wie »keine große Sache« hatte aussehen lassen und Sam bereit war, ihm zu verzeihen. Ich hoffe, dass es nicht dazu kommt. Ich hoffe, Craig hat genug erzählt, dass sie Abstand hält.
    Dann fuhren wir herum und klapperten alle Orte ab, an denen die Mädchen stecken konnten, aber wir fanden sie nicht. Patrick sagte, dass sie vielleicht auch nur so herumfuhren, damit Sam sich ein wenig abregen konnte.
    Schließlich setzte mich Patrick zu Hause ab und sagte, er würde mich morgen anrufen, wenn er mehr wusste.
    Ich erinnere mich, wie ich gestern ins Bett ging und mir etwas auffiel. Etwas, das ich wichtig finde: Mir fiel auf, dass ich mich den ganzen Abend über nicht darüber gefreut
hatte, dass Craig und Sam nicht mehr zusammen waren. Überhaupt nicht.
    Ich hatte kein einziges Mal daran gedacht, dass Sam jetzt vielleicht mich mögen würde. Ich hatte nur daran gedacht, dass man ihr sehr weh getan hatte. Und ich glaube, in diesem Moment wurde mir klar, dass ich sie wirklich liebte. Weil es nichts zu gewinnen gab. Und weil es nicht darauf ankam.
    Es fiel mir schwer, heute Nachmittag die Stufen zu Bills Haus hochzulaufen, weil Patrick mich den ganzen Morgen nicht anrief. Und ich machte mir solche Sorgen um Sam. Ich rief bei ihr an, aber es ging niemand ran.
    Bill sieht ohne Anzug ganz anders aus. Er trug ein altes Uni-T-Shirt. Seine Freundin hatte Sandalen und ein hübsches geblümtes Kleid an. Sie hatte sogar Haare unter den Armen – im Ernst! Sie wirkten sehr glücklich miteinander, und das freute mich für Bill.
    Sie hatten nicht viele Möbel in ihrer Wohnung, trotzdem war es sehr gemütlich. Sie hatten viele Bücher, und ich stellte ihnen bestimmt eine halbe Stunde lang Fragen darüber. Es gab auch ein Bild von Bill und seiner Freundin, als sie noch zusammen auf der Uni waren. Bill hatte damals ziemlich lange Haare.
    Bills Freundin kochte das Mittagessen, während Bill sich um den Salat kümmerte. Ich saß einfach in der Küche, trank Ginger Ale und sah ihnen zu.

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