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Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Chbosky
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im Kopf ab:
    Er kam in die Schule, um mit den Schülern zu reden … Nein, meine Schwester wüsste, dass das gelogen ist … Ich habe ihn im Big Boy getroffen … Er war mit seiner Familie da … Nein, mein Vater würde schimpfen, weil ich den »armen Mann« belästigt habe … Es war im Fernsehen … Aber ich habe gesagt, dass ich mit ihm geredet habe … Hey, Moment …
    »Im Park. Ich war mit Patrick unterwegs«, sagte ich.
    »Im Park? War er mit seiner Familie da?«, fragte mein Vater. »Hast du den armen Mann belästigt?«
    »Nein. Er war alleine.«
    Das reichte meinem Vater und den anderen auch, und ich musste nicht einmal lügen. Und glücklicherweise wurde die Aufmerksamkeit dann von mir abgelenkt, weil meine Mutter das sagte, was sie am liebsten sagt, wenn wir alle zusammensitzen und etwas feiern:
    »Also, wer will jetzt ein Eis?«
    Jeder wollte ein Eis, außer meine Schwester. Ich vermute, sie machte sich Sorgen wegen der »üblichen fünfzehn«.
    Am nächsten Morgen standen wir ziemlich früh auf. Ich hatte immer noch nichts von Patrick oder Sam oder irgendjemand anderem gehört, aber ich wusste, dass ich sie
bei der Abschlussfeier treffen würde, also versuchte ich, mir nicht allzu viele Sorgen zu machen. Gegen zehn Uhr kamen alle meine Verwandten, auch Dads Familie aus Ohio, bei uns an. Ich sollte erwähnen, dass sich die beiden Familien nicht sonderlich mögen – außer wir Jüngeren, weil wir es nicht besser wissen.
    Es gab einen großen Brunch mit Sekt, und genau wie letztes Jahr bei der Feier für meinen Bruder schenkte meine Mutter ihrem Vater (meinem Großvater) statt Sekt nur verdünnten Apfelsaft ein, weil sie nicht wollte, dass er sich betrank und eine Szene machte. Und genau wie letztes Jahr sagte mein Großvater:
    »Was für ein guter Tropfen!«
    Ich glaube aber nicht, dass er den Unterschied bemerkt, weil er für gewöhnlich Bier trinkt – manchmal auch Whiskey.
    Gegen halb eins waren wir mit dem Essen fertig. Meine Cousins übernahmen das Fahren, weil die Erwachsenen etwas zu betrunken waren. Außer Dad – er war zu sehr damit beschäftigt gewesen, alles mit der Kamera zu filmen, die er sich ausgeliehen hatte.
    »Wieso eine Kamera kaufen, wenn man sie nur dreimal im Jahr braucht?«
    Also mussten meine Schwester, mein Bruder, mein Vater, meine Mutter und ich alle in verschiedenen Autos mitfahren, damit niemand verloren ging. Ich fuhr mit meinen Cousins aus Ohio, die sich prompt einen Joint ansteckten und rumgehen ließen. Ich rauchte nicht mit, weil ich nicht in der Stimmung dazu war, und sie sagten, was sie immer zu mir sagen:

    »Charlie, du bist so ein Jammerlappen.«
    Dann parkten alle auf dem Parkplatz vor der Schule, und wir stiegen aus. Und meine Schwester schrie meinen Cousin Mike an, weil er während der Fahrt das Fenster aufgemacht und ihr die Frisur ruiniert hatte.
    »Ich habe doch nur ’ne Zigarette geraucht.«
    »Konntest du nicht zehn Minuten warten, verdammt noch mal?«
    »Das Lied war aber gerade so toll.«
    Während mein Vater die Kamera aus dem Kofferraum holte und mein Bruder sich mit ein paar älteren Mädchen unterhielt, die »gut aussahen«, schnappte sich meine Schwester die Handtasche meiner Mutter. Das Tolle an Moms Handtasche ist, dass sie immer alles dabeihat – ganz egal, was man gerade braucht. Als ich klein war, nannte ich sie das »Erste-Hilfe-Set«. Ich kapiere immer noch nicht, wie sie das hinkriegt.
    Nachdem sie sich »hübsch gemacht« hatte, folgte meine Schwester dem Zug der schwarzen Hüte auf den Sportplatz, während wir anderen auf die Tribüne stiegen. Ich setzte mich zwischen meine Mutter und meinen Bruder, weil mein Vater irgendwo unterwegs war, um einen besseren Winkel für die Kamera zu finden. Und meine Mutter zischte immer wieder meinen Großvater an, der die ganze Zeit davon redete, wie viele Schwarze doch auf dieser Schule waren.
    Er wollte aber keine Ruhe geben, also erzählte sie ihm die Geschichte von dem Sportmoderator, der meinen Bruder erwähnt hatte. Das führte dazu, dass mein Großvater meinen Bruder zu sich rief, um sich mit ihm darüber zu
unterhalten, was geschickt von meiner Mutter war, denn mein Bruder ist als Einziger in der Lage, meinen Großvater daran zu hindern, eine Szene zu machen, weil er nämlich sehr direkt sein kann. Und genau so kam es dann auch:
    »Mein Gott. Schaut euch mal die Tribüne an. Wie viele Schwarze …«
    »Okay, Opa. Jetzt pass mal auf. Wenn du uns noch einmal in Verlegenheit bringst, fahre ich dich

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