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Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Chbosky
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einer der Wenigen, die nicht erwachsen waren und sich trotzdem das Spiel ansahen. Ich meine, richtig ansahen. Er rief die ganze Zeit: »Vorwärts, Brad!« Brad ist unser Quarterback.
    Normalerweise bin ich ja eher schüchtern, aber Nichts kam mir wie jemand vor, zu dem man einfach mal hingehen konnte, auch wenn man drei Jahre jünger war und nicht wirklich beliebt.
    »Hey, du bist doch bei mir in Werken!« Nichts ist ein ziemlich freundlicher Typ.
    »Ja, ich bin Charlie«, sagte ich (gar nicht mal so schüchtern).
    »Ich bin Patrick. Und das ist Sam.« Er deutete auf ein sehr hübsches Mädchen, das neben ihm saß. Und sie winkte mir zu.
    »Hey, Charlie.« Sam hatte ein richtig schönes Lächeln.
    Sie boten mir an, mich zu ihnen zu setzen, und sie schienen es auch so zu meinen, also setzte ich mich. Ich hörte zu, wie Nichts in Richtung Spielfeld rief. Und ich hörte
mir seine Spielanalyse an. Und ich begriff, dass er ein richtiger Football-Experte war – tatsächlich kannte er sich mit dem Spiel so gut aus wie mein Bruder. Vielleicht sollte ich Nichts jetzt lieber »Patrick« nennen, schließlich hat er sich mir so vorgestellt, und Sam nennt ihn auch so.
    Sam hat übrigens braunes Haar und sehr, sehr schöne grüne Augen. Die Art von Grün, die sich selbst nicht so wichtig nimmt. Ich hätte das ja schon vorher erwähnt, aber unter der Stadionbeleuchtung sah alles ganz verwaschen aus. Erst als wir ins Big Boy gingen und Sam und Patrick eine Zigarette nach der anderen rauchten, konnte ich einen genauen Blick auf ihr Gesicht werfen. Das Schöne an diesem Nachmittag im Big Boy war, dass Patrick und Sam nicht nur Insiderwitze rissen und mich hinterherhecheln ließen. Überhaupt nicht. Sie stellten mir Fragen.
    »Wie alt bist du, Charlie?«
    »Fünfzehn.«
    »Was willst du später mal machen?«
    »Weiß ich noch nicht.«
    »Was ist deine Lieblingsband?«
    »Die Smiths, glaube ich, weil ich ›Asleep‹ wirklich gut finde, aber ich weiß es nicht genau, weil ich fast keine anderen Songs von ihnen kenne.«
    »Was ist dein Lieblingsfilm?«
    »Keine Ahnung. Sind alle irgendwie gleich.«
    »Und dein Lieblingsbuch?«
    »›Diesseits vom Paradies‹ von F. Scott Fitzgerald.«
    »Und wieso?«
    »Weil ich das als Letztes gelesen habe.«

    Da mussten sie lachen, weil sie wussten, dass ich es wirklich so meinte und nicht nur so tat, um witzig zu wirken. Dann erzählten sie mir, was ihnen so gefiel, und dann schwiegen wir für eine Weile. Ich probierte den Kürbiskuchen, weil die Bedienung meinte, dass gerade Kürbissaison sei, und Patrick und Sam rauchten noch ein paar Zigaretten.
    Ich sah sie an, und sie wirkten echt glücklich zusammen. Eine gute Art von glücklich. Und obwohl Sam sehr hübsch und nett war und das erste Mädchen, das ich irgendwann einmal auf ein Date einladen würde, wenn ich Auto fahren kann, machte es mir nichts aus, dass sie einen Freund hatte, vor allem weil er ein so netter Kerl wie Patrick war.
    »Wie lang geht ihr schon zusammen aus?«, fragte ich.
    Da mussten sie wieder lachen. Richtig laut.
    »Was ist daran so komisch?«.
    »Wir sind Bruder und Schwester«, sagte Patrick und konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen.
    »Aber ihr seht euch überhaupt nicht ähnlich.«
    Da sagte Sam, dass sie Stiefschwester und Stiefbruder seien – Patricks Vater hatte Sams Mutter geheiratet. Und das freute mich ziemlich, denn so könnte ich Sam tatsächlich mal auf ein Date einladen. Sie ist so nett.
    Trotzdem schäme ich mich, denn ich hatte heute Nacht einen sehr seltsamen Traum. Ich war mit Sam zusammen auf einer Couch. Und wir waren beide nackt. Und sie hatte ihre Beine weit von sich gestreckt. Und dann bin ich aufgewacht. Und habe mich so gut gefühlt wie noch nie in meinem Leben. Aber ich hatte auch ein schlechtes Gewissen, weil ich sie ohne ihre Erlaubnis nackt gesehen hatte.
Ich sollte ihr davon erzählen, und ich hoffe, es hindert uns nicht daran, irgendwann vielleicht unsere eigenen Insiderwitze zu haben. Es wäre sehr schön, wieder einen Freund zu haben. Schöner noch als ein Date.
     
    Alles Liebe,
Charlie
    14. Oktober 1991
    Lieber Freund,
    weißt Du eigentlich, was »Masturbieren« ist? Wahrscheinlich schon, weil Du ja älter bist als ich. Aber solltest Du es nicht wissen: Masturbieren ist, wenn Du Deine Genitalien so lange reibst, bis Du einen Orgasmus hast. Wow!
    Die Leute im Fernsehen, die ständig davon reden, dass sie eine Kaffeepause machen, sollten lieber eine Masturbierpause machen. Andererseits

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