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Das alte Kind

Das alte Kind

Titel: Das alte Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Beck
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dem Weg räumen, weil sie nach deutschem Erbrecht als leibliche Tochter von Frederik Arnim Anspruch auf einen Pflichtteil gehabt hätte? Sie wollten wohl nicht teilen, was? Zu geizig, diesem armen Mädchen ein paar lausige Pfund abzugeben?
    JL: Dieses arme Mädchen ist schuld an der verdammten Misere, in der meine Familie steckte.
    AR: Dr. Lloyd, beruhigen Sie sich.
    IH: Dann lag Ihr Vater also mit seiner Einschätzung, Ihnen ginge es nur ums Geld, ganz richtig.
    AR: Sie müssen darauf nicht antworten.
    JL: Das hat er gesagt?
    AR: Dr. Lloyd, wir haben doch besprochen, dass Sie ...
    JL: Er hat gesagt, mir ginge es nur ums Geld? Mir ging es die ganze verdammte Zeit doch nur um ihn! Nein, ich habe nie mit ihm darüber gesprochen, dass ich Fiona gefunden habe, aber nur, weil ich dachte, er will gar nichts darüber wissen! Einmal, ein einziges Mal nur, habe ich zu ihm gesagt: Ich weiß, dass Fliss nicht mit uns verwandt war. Das war am Tag ihrer Beerdigung. Er sagte mir nur, sie sei für ihn immer seine Tochter gewesen. Ich wollte es für ihn tun! Ich wollte, dass nichts von dem ganzen Mist an die Öffentlichkeit kommt! Ich wollte ihn vor Fiona schützen! Und vor seiner Frau!
    IH: Ihrer Mutter.
    JL: Der ging es doch nur darum, am Ende recht zu haben. Der ging es nie um ihre Kinder. Und meinen Vater hat sie mit ihrem Wahnsinn auch weggetrieben. Sie ist schuld, dass er mit nichts mehr was zu tun haben wollte, das von ihr kam!
    IH: Wollte er auch mit Ihnen nichts zu tun haben?
    JL: Diese Fiona ist schuld daran, dass meine Mutter verrückt wurde. Dreißig verdammte Jahre lang hat sie nach ihrer geliebten Felicitas gesucht. Dass sie eine Familie hatte, die sie gebraucht hätte, war ihr doch ganz egal. Und Fiona? Die hat von dem ganzen Elend, das ich durchlitten habe, nichts mitbekommen. Sie musste nicht erleben, wie Mutter mehr und mehr den Verstand verlor. Sie musste sich nicht mit einem Vater rumärgern, der sich nur für einen interessierte, wenn man achtundachtzig Tasten hatte oder fürs Feuilleton schrieb. Mich hat man ins Internat abgeschoben, und meiner Mutter wurde schließlich per Gerichtsbeschluss verboten, sich mir zu nähern. Fiona hatte doch Glück gehabt, dass sie als Baby vertauscht wurde! Sie hatte ein gutes Leben und Eltern, die sie liebten. Oder etwa nicht? Aber nein, Fiona reicht das natürlich nicht. Fiona kommt eines Tages auf die Idee und sucht nach ihren leiblichen Eltern. Und warum? Es konnte ihr doch nur ums Geld gehen. Sie hatte doch alles. Was wollte sie dann von meinen Eltern?
    IH: Sie wollte wissen, wer sie ist.
    JL: Ha! So ein Schwachsinn! Sie wollte Geld, sie wollte Publicity. Jemand musste meinen Vater doch vor ihr schützen!
    FB: Das haben Sie ja dann prima hinbekommen.
    AR: DC Black, könnten Sie sich in Ihrem Ton vielleicht etwas mäßigen?
    FB: Miss Richards, könnten Sie mich vielleicht einfach in Ruhe lassen?
    IH: Frank ...
    FB: Was ist mit Patricia Garner? War sie Ihre Komplizin?
    JL (lacht)
    FB: Okay, Sie haben also eine alleinstehende ältere Frau ausgenutzt, um an Informationen über Fiona Hayward zu kommen.
    JL (schweigt)
    FB: Ach. Jetzt hat er die Sprache wieder verloren.
    IH: Wusste sie Bescheid? Ja oder nein?
    JL: Die ignorante alte Kuh.
    AR: Dr. Lloyd, wir sollten uns dringend besprechen. Hören Sie mir zu?
    IH: Wie war das an dem Abend, als Mòrag Friskin ...
    JL: Ich will zurück in meine Zelle. Ich hab schon viel zu viel gesagt.
    AR: Das ist auch besser so. Wir sind hier fertig.
    IH: Wir sind noch nicht fertig. Warum wollten Sie Ihre Mutter umbringen?
    JL (schweigt)
    FB: Kann es vielleicht sein, dass Sie nicht wollten, dass Ihre Mutter mit der Sache an die Presse geht. Dann hätten nämlich Sie und Ihr Vater ganz schön alt ausgesehen.
    JL: Miss Richards, was passiert, wenn ich diesem Aushilfskomiker da drüben sage, dass er mich mal kann?
    FB: Du blödes ...
    IH: Frank! Hinsetzen!
    AR: Wir sind hier fertig! Schalten Sie das Ding aus, Sergeant. Na los!
    (Aufnahme beendet)

28.
     
    Ben sah sich stirnrunzelnd die Fotos an: Fiona halbnackt in der Badewanne. Teelichte am Wannenrand. Rosenblätter, die auf der Wasseroberfläche schwammen. Tiefe Schnitte in ihren Handgelenken. Blut sank ins Wasser. Dornröschen, dachte er und gab Hepburn die Abzüge zurück. Sie saßen im Wartebereich des Royal Infirmary.
    »Mòrag hat die Fotos gemacht?«
    Hepburn nickte. »Und einen Film gedreht. Im Grunde hat sie ihre Tat minutiös dokumentiert. Wir haben das alles erst gefunden, als die

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