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Das alte Kind

Das alte Kind

Titel: Das alte Kind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Beck
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Diazepam gewusst.
    »Sie haben mir letzte Woche Ihre Handynummer gegeben, da mit ich mich jederzeit bei Ihnen melden kann«, sagte sie zu Sergeant Isobel Hepburn.
    Hepburn antwortete nicht sofort. Fiona hörte Stimmen im Hintergrund. »Fiona«, sagte sie endlich. »Wo sind Sie?«
    »Zu Hause. Warum? Wollen Sie vorbeikommen?«
    »Geben Sie mir eine halbe Stunde.«
    Aus der halben Stunde wurde eine Stunde, und Fiona nutzte die Zeit, um Mòrags Zimmer buchstäblich auseinanderzunehmen. Keine Ritze, in der sie nicht noch mit einer Stricknadel herumgekratzt hätte, um sicherzugehen, dass sie nichts übersah.
    Sie ließ DS Hepburn keine Zeit, mehr als »Guten Abend« zu sagen. Ihr Constable kam gar nicht zu Wort.
    »Ich habe Tabletten bei Mòrag im Schrank gefunden. Verstehen Sie? Es war Mòrag! Sie hat mich mit den Pillen zugedröhnt!« Sie schob die beiden in Mòrags Zimmer und zeigte ihnen die Pillenflasche. »Und wissen Sie noch was? Sie hat weitergemacht, als ich aus dem Krankenhaus zurückkam. Da hat sie jeden verdammten Tag für mich gekocht und mir dauernd Tee gebracht und was nicht noch alles. Ich habe achtzehn Stunden am Tag geschlafen, wenn das reicht. Erst dachte ich ja noch, hm, vielleicht ist das der Blutverlust oder weil ich zu viel von dem Zeug in mir drin hatte. Aber wissen Sie was, sie hat es mir ins Essen gemischt! Oder ins Trinken, was weiß ich. Fragen Sie sie! Dieses Miststück!« Fiona ballte die Fäuste.
    Hepburn und Black sahen sie aufmerksam an. Und schwiegen.
    »Was?«, rief Fiona.
    »Sagen Sie uns, wo Sie heute Abend waren? Bevor Sie mich angerufen haben? Sagen wir so ab sechs.« Hepburn warf dem Constable einen Blick zu, und er zückte einen Notizblock.
    Fiona zog die Augenbrauen zusammen. »Wo ich war? Wieso? Ich war hier. Die ganze Zeit. Was soll das jetzt?«
    »Gibt es Zeugen?« Diesmal fragte Black.
    »Ja. Tante Patricia.«
    »Im Krankenhaus sagten Sie, Sie hätten keine Angehörigen«, er innerte Black sie und schrieb fleißig weiter.
    »Im Krankenhaus. Na und?«
    »Wann ist Ihre Tante gegangen?«, wollte er wissen.
    »Um acht, halb neun, ich weiß es nicht mehr genau. Wieso?«
    »Wo war Ihre Freundin Mòrag zu der Zeit?« Jetzt Hepburn.
    Fiona schüttelte ungläubig den Kopf. »Das wüsste ich auch gerne. Als ich sie zur Rede stellen wollte, war sie verschwunden.«
    »Sie wollten wegen des Diazepams mit ihr reden, das Sie in ihrem Kleiderschrank gefunden hatten?«
    »Was? Nein! Ich wollte mit ihr reden, weil…Ach, das ist kompliziert. Sie hat offenbar mit jemandem einen Termin ausgemacht, unter meinem Namen. Und der rief dann an und wartete auf mich. Ich sagte ihm, ich wüsste von keinem Termin. Irgendwann war mir klar, dass nur Mòrag dahinterstecken konnte, auch wenn ich keine Ahnung habe, wieso.«
    Wieder ein Blick zwischen den Polizisten. »Mòrag Friskin hat einen Termin mit jemandem unter Ihrem Namen gemacht, sagen Sie? Mit wem?«, fragte Black und tippte mit dem Stift auf seinem Notizblock herum.
    Fiona zuckte die Schultern. »Irgendjemand halt. Ist das wichtig?«
    »Sie wissen also nicht, wo sie hingegangen ist.«
    »Nein, natürlich nicht. Sonst würde ich sie ja wohl kaum suchen. Das heißt, Sie müssen sie suchen und festnehmen. Sie wollte mich umbringen!«
    »Fiona, setzen Sie sich bitte hin. Ist das Ihr Zimmer?« Isobel sah sich nachdenklich um.
    »Nein, das ist Mòrags Zimmer. Deshalb zeige ich es Ihnen doch, wegen der Pillen!«
    »Gehen wir in Ihr Zimmer? Ich möchte, dass Sie sich setzen und beruhigen. Frank, machst du uns allen bitte einen Tee?« Wieder an Fiona gewandt, sagte sie: »Das ist doch für Sie in Ordnung, wenn er uns einen Tee macht?«
    Fiona nickte stumm. Sie traute dem Constable kaum zu, sich in ihrer Küche in einem angemessenen Zeitrahmen zurechtzufinden, aber bitte, sollte er es versuchen. Sie setzte sich in ihrem Zimmer auf die Bettkante und überließ der Polizistin die Wahl zwischen Schreibtischstuhl und Plüschsessel. Sie wählte den Stuhl.
    »Fiona, wann kam dieser Anruf?«
    Sie überlegte kurz. »Gegen neun. Warum?«
    »Und Ihre Tante war da schon längere Zeit weg?«
    Sie nickte. »Warum stellen Sie all diese komischen Fragen? Ich war den ganzen Abend hier in der Wohnung, das sagte ich doch. Warum ist das wichtig?«
    »Weil wir Mòrag gefunden haben. Als Sie anriefen, war ich gerade mit Kollegen am Tatort. Jemand hat Ihre Freundin…nun…«, die Polizistin behielt sie genau im Auge, »…umgebracht.«
    Fiona würde noch lange darüber nachdenken,

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