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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Fleck“, sagte der Kapitän entschuldigend, „sollte eigentlich ein präziser Punkt sein, der die Position des in Not geratenen Schiffes anzeigt. Im Augenblick kennen wir diese Position allerdings nur mit einer Genauigkeit von einhundert Meilen im Umkreis. Dieses Areal wurde bisher noch niemals von Schiffen der Föderation besucht, da wir nicht erwarteten, bewohnte Planeten in einem Sternenhaufen zu finden, der in einem so frühen Stadium seiner Formation ist. Die gegenwärtige Position des Schiffes sagt aber auch nicht zwangsläufig, daß es aus diesem Gebiet stammen muß, es sei denn, die Fehlfunktion wäre schon kurz nach dem Sprung erfolgt. Aber eine nähere Untersuchung der Wahrscheinlichkeiten …“
    „Was mir zu schaffen macht“, sagte Murchison, die eine neue hochwissenschaftliche Lektion auf sich zukommen sah, rasch, „warum nicht mehr unserer in Not geratenen Außerirdischen von Angehörigen ihres eigenen Volkes gerettet werden. Das kommt nur sehr selten vor.“
    „Das stimmt, Ma’am“, antwortete Fletcher. „Ein paar Fälle sind bekannt, da wir technisch interessante Wracks sowie ein paar Seltsamkeiten und Gegenstände – die extraterrestrischen Äquivalente zu Sexheftchen, Magazinen, Büchern und so weiter-, aber keine toten Extras fanden. Man hatte ihre Leichen und die Körper der Überlebenden, wenn es welche gab, mitgenommen. Es ist seltsam, aber bis heute haben wir noch keine Spezies getroffen, die ihren Toten keinen Respekt entgegenbringt. Vergessen Sie aber nicht, ein Unglück im Weltraum ist ein ziemlich seltenes Ereignis für eine einzelne sternen-reisende Rasse, und jede Rettungsaktion, die man starten könnte, käme wahrscheinlich zu spät. Doch für die galaxisweite und aus vielen Spezies zusammengesetzte Förderation sind solche Unglücksfälle nicht mehr ganz so selten. Sie werden sogar erwartet. Unsere Reaktionszeit auf ein solches Unglück ist sehr kurz, da rund um die Uhr Schiffe wie dieses hier bereitstehen; daher sind wir meistens zuerst da.“
    Fletcher wechselte wieder das Thema, womit Murchisons Ablenkungsmanöver fehlgeschlagen war. „Aber wir hatten uns eigentlich über die Schwierigkeiten beim Herausfinden des ursprünglichen Kurses eines gestrandeten Schiffes unterhalten. Das Zurückverfolgen der Route ist natürlich sehr wichtig zum Finden des Heimatplaneten des Schiffes, aber diese Route verläuft meistens über Umwege. Das liegt daran, daß Stellen großer stellarer Dichte, schwarze Löcher oder vergleichbare Objekte im Subraum, eine gefährliche Störung und Verzerrung des Hyperraummediums verursachen, wodurch nur wenige Schiffe in der Lage sind, ihr Ziel in weniger als fünf Sprüngen zu erreichen. Zum zweiten sind da die Faktoren, die mit der Größe des Schiffes und der Anzahl seiner Hypergeneratoren zusammenhängen. Ein kleines Schiff mit nur einem Generator macht am wenigsten Probleme. Ist das Schiff aber in Masse und Größe unserem vergleichbar – und wir haben ein gekoppeltes Paar von Generatoren – oder ist es gar ein größeres Schiff mit vier oder sechs Generatoren … Nun, dann hängt es noch davon ab, ob die Hypergeneratoren simultan ausfielen oder einer nach dem anderen. – Unsere Schiffe und wahrscheinlich auch andere“, fuhr Fletcher fort, der sich für seine Ausführungen zu erwärmen begann, „sind mit Sicherheitsschaltungen ausgestattet, die alle Generatoren desaktivieren, sollte auch nur ein einziger ausfallen. Aber diese Sicherheitseinrichtungen sind nicht immer narrensicher, denn eine Verspätung von einem Sekundenbruchteil genügt, und der Teil des Schiffes, der strukturell mit dem beschädigten Generator gekoppelt ist, fällt in den Normalraum zurück und reißt sich vom Rest des Raumes los, woraufhin ein ungesteuerter Bremsprozeß einsetzt, durch den das Schiff tangential zu seinem ursprünglichen Kurs abtrudelt. Der Schock, der die Struktur des Schiffes nun trifft, verursacht vielleicht einen weiteren Generatorausfall, und das Geschehen wiederholt sich. Eine Serie solcher Vorfälle im Hyperraum kann also dazu führen, daß die Wrackteile des betroffenen Schiffes sich über eine Distanz von mehreren Lichtjahren verteilen. Das ist der Grund, weshalb …“
    Er brach ab, als ein Signal auf der Konsole aufleuchtete. „Astrogation, Sir“, sagte Leutnant Dodds knapp. „Fünf Minuten bis zum Sprung.“
    „Tut mit leid, Ma’am“, sagte der Kapitän. „Wir werden diese Diskussion zu einem anderen Zeitpunkt fortsetzen müssen.

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