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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Gefühl ist Neugier …“
    Sehr weit entfernt in dem entstandenen Tohuwabohu konnte Conway eine Serie langgezogener Heultöne der Sirene hören, die den Kontaminationsalarm beendete.

 
Teil 3
Bergung mit Hindernissen.

Die beiden dwerlanischen DBPK-Mediziner kamen an, sahen nach dem Patienten und entschieden nach einer kurzen Konsultation, daß das Mädchen eine optimale Behandlung erfuhr, und baten darum, sie doch bis zu ihrer vollständigen Genesung in etwa zwei bis drei Wochen zu behalten. In der Zwischenzeit wanderten die beiden Ärzte, deren Sprache inzwischen in den Computer einprogrammiert war, umher und bestaunten all die Wunder, die das Hospital zu bieten hatte. Ihre Schwänze standen steil nach oben, wie pelzige Ausrufezeichen der Verwunderung und des Entzückens – nur dann, wenn eines jener gewaltigen und eindrucksvollen Mitglieder des Ärztestabes in einem Schutzanzug vorüberkam, sanken sie sehr rasch wieder nach unten.
    Mehrere Male besuchten sie das Ambulanzschiff und dankten den Offizieren und dem medizinischen Team der Rhabwar für die Rettung der jungen Dwerlanerin, die die einzige Überlebende der Katastrophe gewesen war. Später erzählten sie dann von ihren Eindrücken über das Hospital, von ihrer Heimatwelt Dwerla und den vier dazugehörigen Kolonien. Diese Besuche waren willkommene Unterbrechungen in der Monotonie dieser Periode des Lernens und des Unterrichts, zu der der Aufenthalt für die Besatzung der Rhabwar inzwischen geworden war.
    Denn mit ‚Lernen und Unterricht’ bezeichnete der Chefpsychologe die Serie von Lektionen, Drills und technischen Demonstrationen, die sie in den kommenden Monaten beschäftigen würde, wenn nicht in der Zwischenzeit ein Notruf empfangen wurde.
    „Wenn das Schiff sich im Dock befindet, dann werden Sie Ihre Dienstzeit an Bord verbringen“, hatte O’Mara bei einem kurzen, wenn auch nicht besonders freundlichen Gespräch zu Conway gesagt. „Und zwar so lange, bis Sie sich und mich zur gegenseitigen Zufriedenheit überzeugt haben, daß Sie mit allen Aspekten Ihres neuen Aufgabenbereiches vertraut sind – der Ausrüstung und den Systemen des Schiffes, sogar mit den Besonderheiten der einzelnen Offiziere und deren Spezialgebieten. Umgekehrt werden diese sich natürlich auch ein wenig um Ihre Spezialgebiete kümmern müssen. Im Augenblick, auch wenn Sie zwei Notrufe innerhalb zweier Wochen beantwortet haben, muß ich Sie immer noch als unzureichend informiert betrachten.
    Ihre erste Mission resultierte in einer beachtlichen Unannehmlichkeit für Sie selbst, und die zweite fast in einer hospitalweiten Panik.
    Doch keines der beiden Unternehmen kann als eine Herausforderung an Ihre medizinische Fingerfertigkeit oder Fletchers Fähigkeiten als Kapitän betrachtet werden. Die nächste Mission verläuft vielleicht nicht so einfach, Conway. Ich schlage vor, Sie bereiten sich darauf vor, indem Sie alle lernen, als Team zusammenzuarbeiten und nicht ständig Punkte zu sammeln wie zwei rivalisierende Mannschaften. Und schlagen Sie die Tür nicht hinter sich zu, wenn Sie gehen.“
    Und so kam es, daß die Rhabwar zu einem schifförmigen Klassenzimmer wurde, in dem die Schiffsoffiziere sich über ihre jeweiligen Spezialgebiete ausließen, und zwar mit genau der Ausführlichkeit, die sie für einen medizinischen Verstand als zumutbar betrachteten, während die Mediziner sich bemühten, ihnen die Grundzüge extraterrestrischer Physiologie beizubringen. Da die meisten Lektionen nur einen generellen Überblick über bestimmte Gebiete geben sollten, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, waren es üblicherweise Conway oder Fletcher, die sie erteilten. Mit Ausnahme des diensthabenden Offiziers im Kontrollraum – der zuhören und zusehen und auch Zwischenfragen stellen konnte – waren alle Offiziere bei den medizinischen Unterrichtsstunden anwesend.
    Bei einer dieser Gelegenheiten hielt Conway einen Vortrag über vergleichende extraterrestrische Physiologie.
    „… Wenn man sich nicht gerade in einem Hospital wie diesem befindet“, erklärte Conway den Leutnants Haslam, Chen und Dodds und schloß mit einem kurzen Seitenblick zum Bildschirm auch Kapitän Fletcher im Kontrollraum ein, „dann treffen Sie im Normalfall nur jeweils Angehörige einer Spezies und können deren Heimatplaneten zu Rate ziehen. Doch hier im Hospital oder in einem Wrack draußen im All, das von uns aufgesucht wird, kommt es auf eine rasche und genaue Identifizierung ankommender Patienten

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