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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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einem verborgenen Schulterhalfter. »Das, zum Beispiel, ist die zischende Kobra.«
    Sie seufzte, hörte sie es doch nicht zum ersten Mal. »Ihr Männer und eure Spielsachen.«
    Ibraham runzelte die Stirn. »Sie müssen einen Namen für Ihre Waffen haben«, sagte er mit sorgenvoller Stimme. »So ist es Brauch.«
    »Na schön.« Sie zog eine Pistole und ließ sie um den Zeigefinger wirbeln. »Das hier ist Laras Pistole, und die hier …« Sie zog die andere Pistole. »… heißt Laras andere Pistole. Okay?«
    Er schaute ergeben drein. »Okay.«
    »Upps – ich vergaß!«, sagte sie, unvermittelt den Holster-Gurt wieder ablegend.
    »Was ist los?«
    »Ich muss das Zimmer verlassen, und auf der Straße kann ich ja meine Waffen nicht tragen.« Sie sah Ibraham an. »Vielleicht können Sie mir helfen.«
    »Deshalb bin ich hier.« Seine Stimme nahm einen hoffnungsvollen Tonfall an. »Möchten Sie, dass ich den Mann umbringe, mit dem Sie angekommen sind – den Mann im Zimmer nebenan?«
    »Er ist mein Freund«, sagte sie scharf. »Lassen Sie ihn in Ruhe.«
    »Wie Sie wünschen.«
    »Ich möchte, dass Sie einen wirklich guten Kunsthandwerker für mich finden, einen, der mit Bronze arbeitet. Kennen Sie da jemanden?«
    »Ich kenne viele.«
    »Ich brauche den besten. Geld spielt keine Rolle.«
    »Ich kann Sie zu einem bringen.«
    »Wie weit ist es? Bis auf den Geschenkladen in der Lobby habe ich keine Geschäfte gesehen, als das Taxi herfuhr.«
    »Es ist nicht weit. Ich habe ein Auto hier.«
    »Gehen wir«, sagte sie und verstaute ihre Pistolen und die Holster wieder in ihrer Tasche. »Das sollte nicht allzu lange dauern. Wir brauchen Malcolm nicht erst aufzuscheuchen.«
    Ibraham führte sie aus dem Hotel zu einem japanischen Kleinwagen, der schon bessere Tage und bessere Jahrzehnte gesehen hatte, fuhr zurück nach Victoria und hielt ein paar Minuten später vor einem hölzernen Bau an.
    »Sie warten hier«, sagte sie und stieg aus.
    »Ich komme mit und handele für Sie.«
    »Ich brauche niemanden, der für mich handelt«, sagte sie. »Bleiben Sie hier. Ich komme schon klar.«
    »Aber …«
    »Ibraham, werden Sie tun, was ich Ihnen sage, oder nicht?«
    »Ja, Lara Croft. Ich werde tun, was Sie sagen.«
    Sie drehte sich um und betrat den Laden, und zehn Minuten später kehrte sie zurück, ihren Einkauf in einer kleinen Pappschachtel.
    »Was haben Sie erstanden?«, fragte Ibraham.
    »Ein Souvenir von den Seychellen«, sagte sie.
    »Wo kann ich Sie jetzt hinfahren?«
    »Zurück zum Hotel.«
    »Nirgendwohin sonst?«, hakte er nach. »Wir sind nur hergekommen, um ein Geschenk zu kaufen?«
    »So ist es.«
    Sein Gesichtsausdruck verriet, dass er westliche Frauen wohl nie verstehen würde, und wenig später waren sie wieder im Hotel.
    »Ich gehe kurz auf mein Zimmer, und dann frage ich meinen Freund, ob er zum Abendessen gehen möchte. Können Sie das Restaurant des Hotels empfehlen?«
    »Es ist eines der besten auf der Insel. Besser ist vielleicht nur noch das Scala in der Hauptstadt Victoria.«
    »Gut«, sagte Lara. »Dann essen wir hier. Möchten Sie uns begleiten?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich wohne nicht hier, und im Hotelrestaurant dürfen nur Gäste des Hauses speisen. Ich werde Sie von der Lobby oder vom Strand aus im Auge behalten, je nachdem, wo man Ihnen einen Platz zuweist.«
    »Dann danke ich Ihnen für die Fahrt, und wir sehen uns später. Oder Sie werden zumindest mich sehen, was wohl wichtiger ist.«
    Sie ging den Flur hinunter, schloss ihr Zimmer auf, steckte die Schachtel zu ihren Pistolen in ihre Schultertasche und ging dann in Olivers Zimmer.
    »Bist du bereit zum Abendessen?«, fragte sie.
    »Ja«, sagte er. »Ich habe vor ein paar Minuten an deine Tür geklopft, aber du hast nicht geantwortet.«
    »Ich habe geschlafen. Bin gerade erst aufgewacht.«
    Sie gingen in Richtung der Lobby, dann bogen sie ab und betraten das Restaurant.
    Der Maitre d’Hotel geleitete sie zu einem Tisch, und kurz darauf kam ein Kellner, der ihnen die Speisekarte brachte und ihre Getränkebestellung aufnahm.
    Er schien beleidigt, wie es nur Kellner in sehr feinen französischen Restaurants zustande bringen, als sie um Tee anstatt um Wein baten.
    »Übrigens, Malcolm«, sagte Lara, »dem Restaurant gegenüber liegt ein sehr nettes Casino.«
    »Ich weiß. Ich habe es beim Reinkommen gesehen.«
    »Ich dachte, wir könnten dort für ein, zwei Stunden vorbeischauen, wenn wir mit dem Essen fertig sind.«
    »Klingt gut.«
    Sie bestellten den

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