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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Hummer, danach Grand-Marnier-Souffles, und dann gingen sie ins Casino. Lara verlor schnell über zehntausend Rupien beim Roulette, während Oliver am Baccarat-Tisch weit weniger setzte und sehr viel konservativer spielte. Lara sah sich nach einer anderen Herausforderung um, als ein eleganter junger Franzose auf sie zukam.
    »Ich habe eine Nachricht für Sie, Lara Croft«, sagte er.
    »Und die wäre?«
    »Ihr Tisch ist bereit.«
    Sie zog die Stirn kraus. »Mein Tisch?«
    »Ja. Folgen Sie mir bitte.«
    »Und wenn ich nicht will?«
    »Dann werden Sie weiterhin in Unwissenheit leben«, sagte er. »Ich versichere Ihnen, dass es sich um keine Falle handelt.«
    »Was sind Ihre Versicherungen wert?«, fragte sie.
    Er lächelte. »Ich werde zuerst eintreten. Sie können mich in jeder Sekunde im Auge behalten, Sie können mich sogar als Schutzschild benutzen, sollte ich Sie belogen haben.«
    Sie dachte kurz über sein Angebot nach. »In Ordnung«, sagte sie. »Gehen wir.«
    Er führte sie zu einer schmalen Tür an der Seite des Casinos, die ihr zuvor nicht aufgefallen war.
    »Hier?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Sie gehen zuerst rein.«
    »Gewiss.«
    Der junge Franzose öffnete und betrat den schwach beleuchteten Raum. Sie folgte ihm hinein, und die Tür schloss sich hinter ihr.
    »Und jetzt muss ich Sie verlassen«, sagte der Franzose.
    Er schien durchscheinend zu werden und an Stofflichkeit zu verlieren, und dann verschwand er vollends.
    »Willkommen, Lara Croft«, sagte eine dünne Stimme rechts von ihr. Sie drehte sich um und sah sich einer weiteren Manifestation des Sandwesens gegenüber, dem sie schon in der Wüste begegnet war. Diese hier saß hinter einem Tisch, sie hatte menschliche Gestalt angenommen, doch ihre Züge waren nur schwach erkennbar, und sie trug eine Robe mit Kapuze. »Nimm Platz.«
    Aus dem Nichts tauchte ein Stuhl an der dem Sandwesen gegenüberliegenden Tischseite auf, und Lara verspürte einen fast unwiderstehlichen Drang, hinzugehen und sich zu setzen. Sie sträubte sich einen Augenblick lang, nur um sicherzugehen, dass sie es konnte, dann kam sie der Aufforderung des Wesens nach.
    »Du bist näher daran, mich zu finden, als je ein Mensch zuvor«, sagte das Wesen. »Andere mögen vermuten, wo ich versteckt bin, aber du weißt es.«
    »Warum sprichst du durch einen Sanddämon zu mir?«
    »Ich komme aus dem heißen, trockenen Sand der Wüste, und eines Tages werde ich dorthin zurückkehren. Ich habe Macht über viele Dinge, vor allem aber über den Sand.«
    »Warum hast du mich in diesen Raum geholt?«
    »Ich kenne dein Herz, und ich kenne deinen Geist«, sagte das Wesen. »Du bist die, die mich finden wird, aber du kannst nicht meine volle Macht nutzen – noch nicht.«
    »Noch nicht?«
    »Ich kann dich zu einer wahren Gläubigen machen.« Die ungelenken Hände des Wesens schoben ein Päckchen Karten in die Mitte des Tisches. »Nimm eine Karte, Lara Croft.«
    »Du willst mich mit Kartentricks bekehren?«, fragte sie ironisch.
    »Nimm eine Karte.«
    Sie zog eine Karte. Es war die Pik drei.
    Das Sandwesen streckte die Hand aus und nahm eine Karte – den Herzkönig.
    »Du hast gewonnen«, sagte Lara. »Was das auch bedeuten mag.«
    »Ich habe verloren. Sieh dir deine Karte an.«
    Sie schaute auf ihre Karte, die sich in Karo-Ass verwandelt hatte.
    »Guter Trick. Und jetzt?«
    »Das sind keine bloßen Tricks, Lara Croft. Das ist die Macht, die du über deine Mitmenschen haben kannst. Du wirst nie verlieren, weder im Kampf noch in Gelddingen, in keiner Hinsicht.«
    »Warum erzählst du mir das alles?«
    »Ich weiß, was Omar dir gab, als du Khartoum verlassen hast. Ich weiß, dass du die Macht hast, mich zu zerstören. Ich sage dir, Lara Croft, dass ich meine Vernichtung nicht zulassen werde. Von all denen, die nach mir suchten, bist du die Klügste. Verwende diese Weisheit darauf, mich zu benutzen, wie ich benutzt werden sollte, und ich werde deinen Zielen bereitwillig dienen, so wie du den meinen dienen wirst. Aber wenn du versuchst, diese acht Worte auszusprechen, dann wirst du das wahre Ausmaß meiner Macht erfahren.«
    Und als die Worte den Mund des Sandwesens verlassen hatten, verwandelte sich die Karo-Ass-Karte, die Lara hielt, augenblicklich in das lebende Skelett einer riesigen Schlange, die wuchs und wuchs, bis sie größer war als die Schwarze Mamba, die von Lara getötet worden war.
    Setze mich gegen deine Feinde ein, Lara Croft, sagte die Schlange lautlos; die Worte drangen unmittelbar in Laras

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