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Das Amulett der Macht

Titel: Das Amulett der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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hoffe, Sie haben Recht«, sagte Lara. »Ich gehe jedenfalls mal von dieser Vermutung aus.«
    Es klopfte an der Tür.
    »Herein«, sagte Lara. »Es ist offen.«
    Hassam betrat den Salon. »Die Amenhotep ist vier Tage überfällig«, teilte er ihnen mit.
    Lara sah Omar besorgt an, aber er lächelte nur knapp. »Damit ist sie schneller als normalerweise. Steht der Kapitän mit der Hafenbehörde in Funkkontakt?«
    Hassam nickte. »Sie gehen davon aus, dass das Boot morgen früh hier sein wird.«
    »Ist Mason noch bei guter Gesundheit?«, wollte Omar weiter wissen.
    »Man hat keine ungewöhnlichen Vorkommnisse gemeldet, und ich dachte, es sei besser, nicht nach ihm zu fragen.«
    »Das war richtig«, pflichtete Omar bei.
    »Ich sah Gaafar auf meinem Rückweg zur Suite durch die Lobby gehen«, sagte Hassam. »Stimmt etwas nicht?«
    »Es hat bereits einen Versuch gegeben, Lara Croft zu töten«, bestätigte Omar.
    »Ich hole mein Gewehr«, sagte Hassam sofort.
    Omar schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig. Gaafar wird sich darum kümmern.«
    »Aber …«
    »Ich will, dass du hier bleibst und sie beschützt.«
    »Ich kann selbst auf mich aufpassen«, sagte Lara bestimmt.
    »Im Moment sind Sie der wichtigste Mensch im ganzen Sudan«, sagte Omar. »Und Sie haben auch die meisten Feinde, auch wenn das nicht Ihre Schuld ist. Es besteht kein Zweifel daran, dass Sie unter normalen Umständen auf sich selbst aufpassen können, aber Sie müssen zugeben, dass diese Umstände alles andere als normal sind.«
    Plötzlich hallte ein furchtbarer Schrei durch die Flure des Hotels. Einen Augenblick später betrat Gaafar das Zimmer, die Vorderseite seiner Robe blutbespritzt, und schloss die Tür hinter sich.
    »Meine Familie ist gerade etwas kleiner geworden«, erklärte er.
    »Wer war es?«, fragte Omar.
    »Abdullah.«
    »Er hat die Obstschale präpariert?«
    »Nein, das war Khalifa«, antwortete Gaafar. »Abdullah war derjenige, der sie hier im Zimmer plazierte.«
    »Bist du sicher, dass Khalifa ihm nicht geholfen hat?«, fragte Omar.
    »Ich bin sicher.«
    »Wie sicher?«, fragte Omar.
    »Er wird übermorgen aus dem Krankenhaus entlassen.«
    »Ich glaube, wir lassen Ismail und Suliman besser überprüfen, dass es keine weiteren Verräter unter dem Personal gibt.«
    »Das kann ich übernehmen«, sagte Gaafar.
    »Das weiß ich – aber wir können nicht für jeden, den du befragst, einen vertrauenswürdigen Ersatz finden.« Er wandte sich Lara zu und sagte, nur halb im Scherz: »Ich hoffe, Sie finden das Amulett, bevor uns die Familienangehörigen ausgehen.«
     
     

19
     
    Lara wachte kurz nach Sonnenaufgang auf, wusch sich Hände and Gesicht mit dem tröpfelnden Wasser, das aus dem Hahn im Badezimmer kam, schlüpfte in Shorts und Top und zog Omars Gewänder darüber. Dann ging sie in die Lobby hinunter, wo ihre drei Gefährten bereits auf sie warteten.
    »Ich weiß, wir waren uns einig, dass ich mich nicht mehr zu verkleiden brauche«, sagte sie auf ihr Gewand deutend, »aber irgendwie glaube ich, dass mein normales Outfit nicht so toll ankäme. Außerdem kann ich so meine Pistolen tragen, ohne dass sie auffallen.«
    »Sie denken stets voraus«, sagte Hassam bewundernd.
    »Im Moment denke ich nur ans Frühstück. Wo ist das Restaurant?«
    »Es hat geschlossen«, sagte Omar.
    »Wann macht es auf? Ich bin am Verhungern!«
    Hassam lächelte matt. »In drei Wochen.«
    »Na schön«, sagte sie. »Wo kann ich etwas zu essen bekommen?«
    »Wir sind nur ein paar Blocks vom Sudan Club entfernt«, sagte Omar.
    »Der Sudan Club?«, wiederholte sie. »Was ist das?«
    »Ein privater Club für Ihre Landsleute«, sagte er. »Als der Sudan 1956 staatliche Unabhängigkeit erlangte, zählte er über zwölfhundert Mitglieder. Heute sind es weniger als einhundertfünfzig, und das Gebäude ist dringend reparaturbedürftig, aber man serviert dort englisches Frühstück.«
    »Ich würde töten für ein gutes englisches Frühstück!«, sagte Lara begeistert. »Gehen wir.«
    »Wir werden Sie hinbringen und auf Sie warten«, sagte Omar.    »Aber wir dürfen nicht hinein.«
    »Aber das ist euer Land«, protestierte sie.
    »Das stimmt. Aber es ist ein Privatclub Ihres Landes.« Er hielt inne. »Dort gibt es den einzigen Squashcourt und den besten Swimmingpool der Stadt.«
    »Arbeiten dort Verwandte von Ihnen?«, fragte sie.
    »Ein paar«, antwortete Omar. »Und zweifelsohne auch einige Mahdisten. Niemand weiß genau, wer auf welcher Seite steht, deshalb

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